Syrisch-Orthodoxe Kirche

Neu in der orthodoxen Kirche - Wie lebe ich als orthodoxer Christ? Alle allgemeinen Fragen rund um die Orthodoxie.
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Avner
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Syrisch-Orthodoxe Kirche

Beitrag von Avner »

Hallo alle zusammen,

die Christen in der Türkei beten 3 mal am Tag ein Gebet, wo sie sich auch niederwerfen (so ähnlich wie das muslimische Gebet). Auf diese Art würde auch die georgisch-orthodoxe Kirche beten. Gibt es das in der griechisch/serbisch orthodoxen Kirche nicht? Gibt es syrisch orthodoxe in diesem Forum?

LG
Milo
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Beitrag von Milo »

Lieber Halil,

es freut mich wenn jemand sich ganz sicher sein will, wo er seine "Wurzel" lässt :wink:

Leider gibt es glaube ich zZ. keine Syrer im Forum hier...es gab 1-2 aber sie gingen unfreiwillig da es zu poltisch statt religiös wurde.

Was das Beten an sich angeht...ich sehe da kein Problem. Es gibt oft in der russischen Tradition das Hinwerfen während dem aufrichtigen Gebet. Auch die anderen Völker haben dies bestimmt, gerade in der Großen Fastenzeit (Osterfasten).

Einzig problematisch ist es sich während der heiligen Liturgie niederzuwerfen, da dieser Charakter in dem Moment nicht angebracht ist. Das regeln übrigens sehr früh schon Kanones der öum. Konzilien.

Ich habe eine Frau aus Äthiopien, währen einer Liturgie in der SOK in der islamischen Hauptstadt Bosniens, Sarajevo, beobachtet wie sie sich immer wieder niederwarf, wären alle Anderen standen. Keiner hat sie gehindert, aber auch keiner hat ihr nachgeahmt.

Es ist einfach wieder die Frage von Liturgieverständnis: was passiert eigentlich genau bie der LIturgie, was ist sie?

Würde man sich damit mehr beschäftigen , wüsste man auch warum niederwerfen am Tag des HErrn unangebracht ist.

Herzlich,

Milo
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Avner
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Beitrag von Avner »

es freut mich wenn jemand sich ganz sicher sein will, wo er seine "Wurzel" lässt
den hab ich nicht verstanden :?:
Rene

Beitrag von Rene »

Hallo,

wenn ich nicht irre, kam Shlomo aus der aramäischen bzw syrischen OK!??

L.G. Rene
talitaNeu
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Hallo Halil,

Beitrag von talitaNeu »

es gibt nichts Größeres als sich vor dem Herrn zu demütigen und vor ihm auf die Knie zu gehen (Siehe die Ikone von knieender Maria Magdalena vor dem Herrn Jesus). Ich wünschte manchmal, nicht so sehr den Blicken ausgesetzt zu sein in der Kirche. so dass ich mich in Demut vor dem Herrn hinknien könnte. (bin serbisch orthodox). Da man aber nicht zur Schau den Glauben stellen sollte um von den Menschen früher bewundert heute manchmal eher belächelt, sollte sich das im Rahmen halten.

Ich stimme nur in sofern Milo zu, dass man wissen sollte was bedeutet z. B. große Eingang = das Evangelium, das Wort Gottes, Jesus tritt in den Raum oder bei der Umwandlung des Weines und des Brotes, wenn die Glocke geklingelt wird, da kommt der Heilige Geist.... das sind Momente einer direkten Begegnung mit dem Herrn und da ist es mir persönlich egal, was die anderen denken und gehe auf die Kniee vor dem König, dem Herrn

Es ist aber ein anderes Hinknieen als das, was die Moslems tun!!! sollte auch wirklich nicht nach dem selben aussehen!!!!

Es gibt aber Zeiten, wo das Hinknieen von den demütigsten Kindern Gottes nicht notwendig ist und das ist in den 40 Tagen nach Ostern. Dies geschieht deswegen, weil wir nicht mehr Knechte des Herrn nach der Auferstehung sind sondern seine Freunde. Wenngleich ich dies schwer annehmen kann innerlich, so großzügig ist unser Herr Gott. Er zeigt Seine Größe dadurch, dass er sich für uns hat erniedrigen lassen, er erhöht uns durch Ihn und wir werden sogar als heilig bezeichnet, da wir Christus inne haben während der Liturgie....

Zuhause ist aber das Beten auf den Knieen von meisten unserer Forumsmitgliedern wahrscheinlich üblich nehme ich ah :-)

Es gibt auch mehrere Beiträge in Bezug auf das Knieen während der Evangeliums Lesung, - das mache ich persönlich auch, da ich es als Präsens Jesus empfinde und wahrnehme. Versuch einfach durch die Suchfunktion die Beiträge zu finden.

Herzliche Grüße Aleksandra
Mein Zuhause

Herr Gott mein Vater, (Psalm 61. V.5)
ich m?chte weilen in deinem Zelt in Ewigkeit, mich bergen im Schutz deiner Fl?gel.
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Hallo !
administrator hat geschrieben: Einzig problematisch ist es sich während der heiligen Liturgie niederzuwerfen, da dieser Charakter in dem Moment nicht angebracht ist. Das regeln übrigens sehr früh schon Kanones der öum. Konzilien.
Regeln die Kanones dies für die byzantinische Gottesdienstform und westlichen (orthodoxen) Gottesdienstformen zugleich ? Ich denke nicht. Problematisch halte ich ein Hinknien während der Liturgie eigentlich nicht, auch kennt die Tradition das sprichwörtliche Unterwerfen, wenn - meist- Frauen sich beim Priester, der das Hl. Evangelium rezitiert, unterhalb des Pultes hinknien. Die Symbolkraft ist mehr als aufschlußreich dabei - wir unterwerfen uns dem Wort Gottes. Da es heisst: "Stehen wir aufrecht, lasset uns hören das Hl. Evangelium" stehe ich.
Rene

Beitrag von Rene »

Hallo allerseits,

also ich kenne das nicht, dass Frauen sich beim Priester, der das Hl. Evangelium rezitiert, unterhalb des Pultes hinknien. Worauf begründet dieses? Am Sonntag (ebenso nach Ostern) wird m.E. überhaupt nicht gekniet, so wie im Normalfall auch am Sonntag nicht bebeichtet wird (manchmal gehts halt nicht anders), vereinfacht gesagt, am Sonntag freut man sich über die Vereinigung mit dem Herrn und am Samstag tritt man mit zerknirschtem Herzen heran zur Beichte, beides gleichzeitig ist kaum zu schaffen.

Wenn man natürlich das innerliche Bedürnis hat sich mal niederzuwerfen vor dem Herrn, wird da niemand etwas sagen, nur zur Regel sollte das nicht werden. Das Beten zuhause bleibt davon aber unberührt, im Gegenteil, ich kann mich z.B. auch hinlegen und beten (eine Form des Jesusgebetes).
L.G. Rene
Milo
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Beitrag von Milo »

Sebastian hat geschrieben:Hallo !
administrator hat geschrieben: Einzig problematisch ist es sich während der heiligen Liturgie niederzuwerfen, da dieser Charakter in dem Moment nicht angebracht ist. Das regeln übrigens sehr früh schon Kanones der öum. Konzilien.
Regeln die Kanones dies für die byzantinische Gottesdienstform und westlichen (orthodoxen) Gottesdienstformen zugleich ? Ich denke nicht. Problematisch halte ich ein Hinknien während der Liturgie eigentlich nicht, auch kennt die Tradition das sprichwörtliche Unterwerfen, wenn - meist- Frauen sich beim Priester, der das Hl. Evangelium rezitiert, unterhalb des Pultes hinknien. Die Symbolkraft ist mehr als aufschlußreich dabei - wir unterwerfen uns dem Wort Gottes. Da es heisst: "Stehen wir aufrecht, lasset uns hören das Hl. Evangelium" stehe ich.
Lieber Br. Sebastian,

:) der westliche Ritus liegt Dir wohl sehr am Herzen :wink:
Aber ich kann Dich beruhigen, die ökum. Konzilien haben sich nicht mit Riten differenziert auseinander gestzt, sondern mit der Orthodoxie und Orthopraxie der einen ungeteilten Kirche! So gesehen gilt das verbindlich für die ganze Ökumene, welche meint der apostolischen Tradition und Sukkzesion zu folgen.

Vr. Peter kann sicher mehr noch dazu sagen.

In der Freude unseres auferstandenen HErrn,
aufrecht Dich und Deine Gemalin grüßend,

fehlbarer br. milo
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Hallo Milo !

Ja, ich finde unsere aufschlußreichen Unterhaltungen über westliche Riten sehr interessant, bin aber im byzantinischen Ritus Zuhause. :-)
Das Hinknien unter dem Lesepult ist mW in rumänischer, albanischer, griechischer und teilweise auch serbischer Tradition bekannt. Einige wollen
es wohl so verstanden wissen, dass man sich dem Wort Gottes total unterwirft, andere suchen -bildhaft gesprochen- den Schutz unter Gottes Wort (etwas Ähnliches meine ich mal bei dir gelesen zu haben).
Ieromonach
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allgemeine Fragen

Beitrag von Ieromonach »

Liebe orthodoxe Brüder und Schwestern,
das Erste Konzil (Synode) von Nizäa, im Jahre 325, bestimmt im Kanon 20
folgendes: "Da es einige gibt, die am Tag des Herrn und in den Tagen des Pentekoste niederknien,hat die heilige Synode beschlossen, die Gebete vor dem Herrn stehend zu verrichten, damit alle Gepflogenheiten in jedem Sprengel auf gleiche Weise beachtet werden".
Aus: Conciliorum Oecumenicorum Decreta, Verlag Ferdinand Schöningh

PS: Knien unter dem Evanelium, am Sonntag, habe ich auch bei den Griechen erfahren doch ist dieses nicht richtig. In meiner Gemeinde habe ich dieses untersagt. fehlbarer + P. Theodor
protopeter
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Beitrag von protopeter »

Brüder und Schwestern im Herrn !

Das Knien während der Evangeliumslesung in der sonntäglichen Liturgie widerspricht in mehrfacher Hinsicht den kirchlichen Gebräuchen: 1. wird gemäß den liturgischen Texten die Gemeinde mit den Worten Weisheit, steht aufrecht; laßt uns das Heilige Evangelium hören! zu dieser Aufmerksamkeitsgeste aufgefordert; 2. ist darin die Symbolik der Bereitschaft zur Verkündung der Frohen Botschaft enthalten und 3. gilt am Tag der Auferstehung die Haltung des Stehens vor Gott auch als ein durch die Körperhaltung zum Ausdruck gebrachtes Bekenntnis zu dieser Glaubenswahrheit. All dies ist in vollem Einklang zu dem schon genannten Kanon 20 des Ersten Ökumenischen Konzils.

Im Übrigen sind analoge Vorschriften auch bei den orthodoxen gottesdienstlichen Riten abendländischer Prägung auszumachen - auch hier war das Knien grundsätzlich unbekannt. Erst durch westgotisch-fränkischen Einfluß findet die kniende Gebetshaltung allmählich weitere Verbreitung. Der dahinterstehende Grundgedanke hat weniger theologisch-spirituelle Grundlagen als die Überlegung, den an ein streng strukturiertes Feudalsystem gewohnten Goten und Franken Gott als eine Art "Superkönig", dem auf besonders unterwürfige Weise zu huldigen wäre, nahezubringen. Das Knien verbreitete sich im Abendland - von Mittelwesteuropa ausgehend - in erster Linie seit dem 8. Jahrhundert; daß es auch in die orthodoxen Kirchen der Balkanländer Eingang fand, hat in erster Linie mit entsprechendem römisch-katholischen Einfluß in dieser Weltgegend zu tun.

Mit Segenswünschen grüßt
Erzpr. Peter
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Elias
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Beitrag von Elias »

Hallo liebe Brüder....
Ich finde genauso wie Sebastian den Westlichen Ritus Interessant! Kann mir bitte jemand erklären was genau der Abendländische Ritus ist und wie er aussieht? Ist jemand auf dem neusten Stand was die Orthodoxie in Deutschland anbelangt? Ich meine ob Deutschland in so eine ähnliche Entwiclung steckt wie Frankreich? Da es in diesem Land ja bis zu 1,5 Mio Gläubige orthodoxe Christen gibt....

LG und Gottes Segen

Ilia
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Beitrag von protopeter »

Lieber Ilia !

In der Hoffnung, daß Ihnen englischsprachige Informationen zum Thema helfen, möchte ich Sie zunächst auf folgende Webseite verweisen:

http://orthodoxwiki.org/Western_Rite

dort finden Sie darüberhinaus eine große Anzahl informativer Links; sollten Sie zu diesem Themenbereich weitere Fragen haben, stehe ich - im Rahmen meiner Möglichkeiten - gerne zur Verfügung.

Mit Segenswünschen grüßt
Erzpr. Peter
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Avner
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Beitrag von Avner »

Hallo

Ich habe sehr lange nachgedacht und bin mir nun ganz sicher:
Ich möchte Christ werden, ein orthodoxer Christ



:oops: [/b]
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Elias
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Beitrag von Elias »

Ich danke ihnen Pater Peter...
Ich habe mir ein Video über den Westlichen Ritus angeschaut und musste feststellen das es dort keine Ikonostase gibt und der Altar an der Wand steht. Den Gläubigen wurde zur Kommunion nur das Brot gereicht wie bei den katholiken!! Dieser Ritus ist sehr verwandt mit der Lateinischen Liturgie oder?

Mit Interesse Ilia
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