"Beraten Sie mich, Vater"

Neu in der orthodoxen Kirche - Wie lebe ich als orthodoxer Christ? Alle allgemeinen Fragen rund um die Orthodoxie.
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Michael
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Re: "Beraten Sie mich, Vater"

Beitrag von Michael »

Die Nr. 30 ist gut. Die werde ich mir mal einprägen. :v:
Zuletzt geändert von Michael am 12.05.2010, 20:36, insgesamt 1-mal geändert.
„Heilig, heilig, heilig, furchtbar und groß, hoch(erhaben),
bewundernswert und verherrlicht ist der Herr in die Äonen der
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Mops
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Re: "Beraten Sie mich, Vater"

Beitrag von Mops »

In Der Schmale Pfad Band 15 findet man einen interessanten Beitrag.

Altvater Paisios (Eznepidis, 1924 - 1994) vom Berg Athos Der hesychastische Weg des Friedens
I. Das Leben des Vaters
II. Geistliche Unterweisungen des Altvaters

Da wird u.a. über die göttliche Vorsehung geschrieben und auch über die menschliche und über die göttliche Gerechtigkeit ein paar interessante Worte verloren...

Es gibt eben viele Dinge, die wir nicht sehen und so auch nicht verstehen können.
So sehe ich das mit der Bewertung der Sünden auch.
L.G.
Michael
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Re: "Beraten Sie mich, Vater"

Beitrag von Michael »

Ja der Paissios...ürbigens, Vater Martinos kannte bzw. kennt Ihn gut.
Zuletzt geändert von Michael am 12.05.2010, 20:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Beraten Sie mich, Vater"

Beitrag von Mops »

nicht nur ihn, es ist ein großer Segen...
Aleks

Re: "Beraten Sie mich, Vater"

Beitrag von Aleks »

31.Wie sollte man vorgehen wenn der Geburtstag eines Verwandten oder eines engen Freundes an einem Fastentag ist, das Essen jedoch nicht fastenkonform (Fleisch, Milchprodukte, Eier...) ist und gefeiert wird?

Falls der Geburtstag eines unserer Engsten an einem Fastentag ist, sollte man das Feiern an einem anderen Tag verlegen an dem das erlaubt ist. Falls wir zu jemandes Geburtstag oder Feier an einem Fastentag eingeladen wurden, sollte man mit einem innigen Gebet hingehen, den Nachmittag oder Abend verbringen, Fastengerichte essen, falls es solche gibt, aber falls es solche Gerichte nicht gibt, sollte man nichts essen um nicht das Fasten zu brechen, sondern dem Gastwirt erklären, weshalb man nicht (Fleisch, Milchprodukte, Eier...) essen darf, immer sich erinnernd : „Man muß Gott mehr gehorchen denn den Menschen.“ (Apostelngeschichten: 5,29).

32.Zündet man Kerzen für die Lebenden ausschließlich „oben“ , und Kerzen für die Verstorbenen ausschließlich „unten“ an? Denn einige sagen, dass es falsch sei Kerzen für die Verstorbenen „oben“ anzuzünden. Einige sind der Ansicht, dass es Leute gibt, die einem Lebenden einen Schaden zufügen können, wenn man für ihn „unten“ eine Kerze anzündet (wo eigentlich Kerzen für die Verstorbenen angezündet werden) und somit einen „Fluch auf ihn werfen“, d.h. sie veranlassen, dass er schnell stirbt.


In vielen Kirchen existiert der Brauch, dass man für die „Lebenden“ die Kerzen „oben“ anzündet, und für die „Verstorbenen“ – „unten“, d.h. an Orten die in der Kirche oder neben der Kirche dafür vorgesehen sind. Aber, im Wesentlichen gibt es keinen Unterschied wo man die Kerzen anzündet, weil in Gott gibt es keine Toten, sondern alle leben in Ihm, jene die verstorben sind und jene die noch leben, künftig, dass unser Gott, wie die Bibel sagt: „Gott aber ist nicht der Toten, sondern der Lebendigen Gott“ (Lukas: 20:38).

Die zweite Frage bezieht sich auf einen ganz gewöhnlichen Aberglauben und Blödsinn. Jene die mit solcher „Hexerei“ Andere zu schädigen versuchen, stehen unter der Macht des Teufels und verrichten eine schwere Sünde der eigenen Seele und dem eigenen ewigen Schicksal zu. Man sollte diese Sünde sofort beichten gehen und sie dafür ehrlich bereuen. Unser Leben hängt vom lebendigen Gott ab, und nicht von Menschen und ihren (boshaften) Absichten. Alles was in unseren Leben passiert, hängt vom milden Willen Gottes ab und nicht vom boshaften menschlichen Willen.

33.Kann ich Mönchskleidung tragen, obwohl ich kein Mönch bin?

Jener der fremdes Gewand trägt ( zB: ein Laie trägt Priestergewand, eine Frau trägt Männerkleidung oder ein Mann trägt Frauenkleidung ), wie die Altväter sagen – ist ein Götzendiener und sündigt somit. Das Mönchstum besteht nicht aus der Mönchskleidung oder dem Komboskini, sondern in der wahrhaften Demut, Gehorsamkeit gegenüber dem geistlichen Vater, der Duldsamkeit, dem Opfer, der allvergebenden Liebe und anderen christlichen Tugenden.
Jener, der sich vor all dem Weltlichen losgesagt hat, zum Beispiel, von der Ehefrau, vom Grundbesitz, vom Reichtum und anderen Sachen, wurde erst vom Äußerlichen her zum Mönch, aber noch nicht von innen, sagen die Altväter. Wahrhaftig ist sogar jener Mönch, der im Gehorsam seines geistlichen Vaters sich von seinem eigenen Willen losgesagt hat, sich von den leidenschaftlichen Gedanken und der seelischen Verbundenheit zur Welt losgelöst hat. Von außen her ist es leicht zu einem Mönch zu werden, aber es ist eine große Leistung notwendig damit der Mensch von innen her ein Mönch werden kann.
Tragt keine Mönchskleidung, sondern bemüht euch, unter dem Gehorsam des geistlichen Vaters, während ihr in dieser Welt lebt und soweit es euch möglich ist, ein Mönchsleben zu führen.

34.Sollte man Kinder an großen kirchlichen Feiertagen zur Schule gehen lassen, und somit den Gang zum Gottesdienst opfern?

Es wäre besser sie zur Kirche Gottes zu holen, aber zur Schule sollte man sie nur gehen lassen, wenn es dafür einen sehr wichtiger Grund gibt, denn : „Man muß Gott mehr gehorchen denn den Menschen.“ (Apostelngeschichten: 5,29).

35.An Feiertagen sollte man nicht arbeiten gehen.Was aber soll man machen, wenn große kirchliche Feiertage an normalen Arbeitstagen sind?

Am besten wäre es, wenn es möglich ist, sich einen freien Tag zu nehmen oder unbezahlt abwesend zu sein und zum Gottesdienst zu gehen. Falls das unmöglich ist, sollte man dann zur Arbeit gehen und den ganzen Tag innerlich im gebetlicher Stimmung verbringen. Das Geld das man an diesem Tag verdient, sollte man als Almosen für die Kranken und Armen verwenden.


Nächsten Sonntag werden folgende Fragen bentwortet:

36.Was soll man machen, wenn Fastenzeit ist und man die heilige Kommunion empfangen muß, aber keine Möglichkeit besteht, sich mit jemanden zu versöhnen, weil diese/r weit weg von uns lebt, wegen einer Krankheit oder wegen eines anderen wichtigen Grundes die Situation schwer erscheint?

37.Warum ist es notwendig asketisch zu leben?

38.Kann man Kinder ohne den Taufpaten taufen lassen, und dürfen der Vater oder die Mutter Taufpaten des Kindes sein?

39.Wie sollte man vorgehen, wenn man das Vertrauen im geistlichen Vater verloren hat, aber sich schämt das zu sagen?

40.Einige sagen, dass man nach 8 Uhr abends, bevor man die Heilige Kommunion empfängt, nichts essen sollte. Existiert eine Regel in diesem Bezug?
Zuletzt geändert von Aleks am 04.05.2010, 00:43, insgesamt 1-mal geändert.
Nassos
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Re: "Beraten Sie mich, Vater"

Beitrag von Nassos »

Hallo Bruder Aleks,

mir scheint hier ein bißchen Kritik angebracht. Nicht, weil es mir nicht recht ist, was hier geantwortet wird, sondern weil es mir ein bißchen zu sehr nach kat' akribeian vorkommt und etwas zu wenig kat' oikonomian.

Gott mehr zu gehorchen als den Menschen ist natürlich Maxime. Aber das mit dem Fasten kauf ich nicht ab. Schließlich handeln sogar unsere Brüder, die Mönche, auch anders in solchen Situationen. Es geht hierbei - und das gilt auch für das Gebet - darum, andere
(nicht traurig zu machen)
vor den Kopf zu stoßen.

Wie gesagt, nicht aus Eigennutz, sondern aus Nächstenliebe.

Desweiteren birgt meiner Ansicht die o.g. Einstellung die Gefahr, sich hervorheben zu wollen ("ich faste, ich gehorche Gott, ihr nicht"). Darüberhinaus vermisse ich den Hinweis auf die Rücksprache mit dem geistlichen Vater. Immerhin sind unsere Fastenvorgaben kein starres Gebilde.

Ich hoffe, ihr könnt meine Bedenken nachvollziehen. Auf keinen Fall möchte ich die Antworten nicht in Frage stellen, denn sicher ist es gut, wenn man dem Rat folgen kann. Aber das wird nicht immer so einfach sein. Leider.

Was meint ihr?

Danke Euch,
Nassos
Aleks

Re: "Beraten Sie mich, Vater"

Beitrag von Aleks »

Nassos hat geschrieben:Gott mehr zu gehorchen als den Menschen ist natürlich Maxime. Aber das mit dem Fasten kauf ich nicht ab. Schließlich handeln sogar unsere Brüder, die Mönche, auch anders in solchen Situationen. Es geht hierbei - und das gilt auch für das Gebet - darum, andere
(nicht traurig zu machen)
vor den Kopf zu stoßen.

Wie gesagt, nicht aus Eigennutz, sondern aus Nächstenliebe.
Lieber Bruder Nassos,

Ich verstehe dich sehr gut was du meinst... ich selber habe auch beim Fasten die "Nächstenliebe" praktiziert und aus Erfahrung kann ich dir ein Beispiel von mir geben das ich in China erlebt habe:
Ich wurde im Restaurant eingeladen, es gab kein Fastenessen, obwohl ich mitten in der Petrusfastenzeit war. Ich habe die "Nächstenliebe" vor den Ungläubigen "praktiziert" und habe (um es Menschen recht zu machen) das Fasten gebrochen, aber hat das einen Effekt gebracht ? Nein... auf jeden Fall haben sich die unglaübigen Chinesen von ihrem Standpunkt in Richtung => Interesse zur Orthodoxie, Fragen über Orthodoxie kein Millimeter nach vorne bewegt! Ich fühlte mich nicht gut als ich das Fasten brechen musste, da ich ja eine Sünde begangen habe und weiters interessierte sich niemand über die Orthodoxie...
Der liebe Gott gab mir aber eine zweite Chance während der Mariä Himmelfahrtsfastenzeit. Ich wurde (wieder) an einem Fastentag, diesmal zu einer chinesischen "Hochzeit" im August in China eingeladen. Ich wollte dieses Mal es dem lieben Gott recht machen (siehe Bibelzitat) und nicht den Menschen gehorchen... Ich trank nichts, redete kaum, betete in mir das Jesusgebet und lies die leckeren Essensgänge wie zB Peking-Ente, Schweinefleisch-Süßsauer, sogar einen fastenkonformen Fisch abblitzen... die Chinesen wunderten sich... wieso freut sich der Ausländer bei der Hochzeit nicht? Wieso isst er denn nichts?? Ist dieser Typ normal? Ich teilte Ihnen mit, dass ich faste und dass heute ein Fastentag auf Wasser ist bei uns orthodoxen Christen ist, öliges fastenkonformes Essen oder Fisch darf ich auch nicht essen... ich bekam nur einen großen Teller mit Gemüse (ohne Öl), aber davon habe ich mir bescheidenerweise nur wenige Blätter genommen. Das war auch erstaunlich für die Gastgeber. Erst ab da interessierte man sich über das Christentum und über die Orthodoxie... eine Anwesende sagte dass ihre Tante die Bibel gelesen hat und an Christus glaubt... (wow hätte ich nicht so erwartet) Fazit: Wer sich Gott statt den Menschen beugt, kann erst recht als ein gutes Beispiel für den Klein- oder Ungläubigen dienen. Hätte ich "Nächstenliebe" praktiziert und mich den Menschen Weltlichen Weisheiten gebeugt, dann wäre ich ja auch einer von "ihnen" und nicht "bemerkenswert" und außerdem hätte man das Thema "Christentum beim Hochzeitsbankett" nie angesprochen. Das ist meine Erfahrung gewesen :)

Ich glaube nicht dass die "Nächstenliebe" beim Fasten die nötigen Resultate bringen kann. Unser Gott Jesus Christus hat nicht umsonst einige wichtige Regeln zum Fasten aufgestellt und diese Bibelzitate nur so zum Spaß aufgestellt :)

En Christo
Bruder Aleks.
Zuletzt geändert von Aleks am 04.05.2010, 00:43, insgesamt 1-mal geändert.
Nassos
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Re: "Beraten Sie mich, Vater"

Beitrag von Nassos »

Ich habe dieses Jahr auch Fasten gebrochen. Ich habe mich hinterher auch scheiße gefühlt. Dieses Scheißegefühl hat in mir dann einen sehr großen Reflexionsprozess gestartet und ich habe immer mehr und mehr meine Verhaltensweisen unter harte Kritik gestellt, was ich bis dato noch nie getan hatte. Irgendwie hatte ich den Eindruck, durch diese schlechte Erfahrung zu etwas mehr Selbstkenntnis gekommen zu sein. Warum? Ich habe mich "schmutzig" gefühlt, ein Verräter.
Dadurch bildete ich mir nichts mehr auf mein Durchhaltevermögen und meiner Interessenlosigkeit an Fleisch während der Fastenzeit ein, sondern dachte viel gründlicher, tiefer und mit einer neuen, starken Erfahrung (das Fastenbrechen) auf mich.
Und weißt Du was das Schlimmste war? Es war das bisher beste Essen, an das ich mich erinnern kann. Das hat zusätzlich für das schreckliche Gefühl hinterher gesorgt. :cry:

Ich denke, dass wir beide - jeder auf seine Weise - durch das Fastenbrechen eine gute Erfahrung gemacht haben - im christlichen Sinne.

Darüber hinaus hatte ich das meinem Priester gebeichtet. Ich wurde nicht exkommuniziet :mrgreen:

Die einzige Frage, die mir bleibt ist, warum du das Wort Nächstenliebe in Anführungszeichen schreibst. Weil es keine wahre Nächstenliebe ist, sondern für Dich eine Ausrede zum Fastenbrechen darstellt (das ist keine Unterstellung sondern wirklich eine Frage)?
Immerhin denke ich, dass es durchaus seine Bedeutung hat, wenn Mönche wirklich das Fasten brechen, um den Nächsten nicht zu irritieren/traurig zu machen. Natürlich hat das für sie selber Konsequenzen. Wie siehst Du das?

Ich werde auf jeden Fall das nächste Mal möglichst VOR dem Fastenbrechen mit meinem Priester sprechen.

In der Hoffnung, wirklich meine Konsequenzen erfahren zu haben,
Nassos
Mops
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Re: "Beraten Sie mich, Vater"

Beitrag von Mops »

ich denke, aus Nächstenliebe, ist dies durchaus statthaft. Wenn ich zu jemanden ins HAus gehe und er ist kein Orthodoxer, wird ihn das sehr verletzten, wenn ich das Essen ablehne...
Da gabs auch mal ein paar HEiligenaussagen darüber. Natürlich, wie ich der Geschichte wo der Bruder gefesselt wird und man ihm das Essen in den Mund stopft, wäre es nicht so toll, wenn er beim nächsten Mal darauf besteht wieder gefesselt zu werden... usw :mrgreen:
Aleks

Re: "Beraten Sie mich, Vater"

Beitrag von Aleks »

Nassos hat geschrieben: Die einzige Frage, die mir bleibt ist, warum du das Wort Nächstenliebe in Anführungszeichen schreibst. Weil es keine wahre Nächstenliebe ist, sondern für Dich eine Ausrede zum Fastenbrechen darstellt (das ist keine Unterstellung sondern wirklich eine Frage)?
Du hast es erfassst :mrgreen:

Nassos hat geschrieben:Immerhin denke ich, dass es durchaus seine Bedeutung hat, wenn Mönche wirklich das Fasten brechen, um den Nächsten nicht zu irritieren/traurig zu machen. Natürlich hat das für sie selber Konsequenzen. Wie siehst Du das?
100% hat es Konsequenzen, zB ein schlechtes Gewissen kriegt man. Auf jeden Fall sollte man das Fastenbrechen beim geistlichen Vater beichten gehen und es auch bereuen.
Nassos hat geschrieben:Ich werde auf jeden Fall das nächste Mal möglichst VOR dem Fastenbrechen mit meinem Priester sprechen.
Man sollte auf keinen Fall das Fasten brechen :)

Mops hat geschrieben: ich denke, aus Nächstenliebe, ist dies durchaus statthaft. Wenn ich zu jemanden ins HAus gehe und er ist kein Orthodoxer, wird ihn das sehr verletzten, wenn ich das Essen ablehne...
Scheinbar sind Nassos' und meine Erfahrungen für dich nicht ausreichend. Ok, dann musst du halt selber deine Erfahrungen machen, danach heissen wir dich willkommen im "Club der Fastenbreche die es bereut haben" :mrgreen:

En Christo liebe Brüder
Bruder Aleks
Zuletzt geändert von Aleks am 04.05.2010, 00:43, insgesamt 1-mal geändert.
ElvisVrinic
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Re: "Beraten Sie mich, Vater"

Beitrag von ElvisVrinic »

ähm ne blöde frage durch welche sünden wird man exkommuniziert bzw. wie lange geht es
Am Anfang war das Wort und das Wort war bei GOTT und GOTT war das Wort. Dieses war im Anfang bei GOTT. Alles ist durch es geworden, und ohne es ist nichts Geworden. Was geworden ist - in IHM war das Leben, und das Leben war das Licht des Menschen und das Licht scheint in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht ergriffen (begriffen, erfasst). (EVANGELIUM nach Johannes)

Ehre Sei dem Vater und den Sohn und den Heiligen Geist.
Jetzt und immerdar und in alle ewigkeit. Amen

IC XC
NI KA
Aleks

Re: "Beraten Sie mich, Vater"

Beitrag von Aleks »

36.Was soll man machen, wenn Fastenzeit ist und man die heilige Kommunion empfangen muss, aber keine Möglichkeit besteht, sich mit jemanden zu versöhnen, weil diese/r weit weg von uns lebt, wegen einer Krankheit oder wegen eines anderen wichtigen Grundes die Situation schwer erscheint?

Über einen Brief sollte man um Vergebung bitten oder im Herzen vergeben und die heilige Kommunion mit der Absicht empfangen, dass wenn man den Menschen sieht, von ihm die Vergebung erbitten wird.

37.Warum ist es notwendig asketisch zu leben?

Der allgemeine Zweck des asketischen Lebens ist der Kampf gegen die Hochmut, der Eigenwille, der Egoismus, die Faulheit, die Leidenschaftlichkeit, die Beleidigung der Nächsten, aber alles wegen der Strebung zur engeren Vereinigung mit Christus und des Lebens in Christo. Ohne Leistung gibt es kein christliches Leben, weil es keine Bewegung zu Gott gibt, der Annäherung zu Gott. ( „Dvigati se“ aus dem altkirchenslawischen für „sich bewegen“ ). Aber, falls unsere äußerlichen tugendhaften Handlungen, unsere Leistungen, nicht dieses wesentliche Ziel haben – die kirchliche Vereinigung mit Gott und das kirchliche Leben mit Gott und in Gott, dann – und auch wenn sie wie ein gottgefälliger Ausdruck aussehen – könnte die Quelle dieser Leistungen die Hochmut, die versteckte Selbstgefälligkeit und die Gotteslästerung sein, und sie können nur noch mehr den sündhaften Zustand des Menschen vertiefen.

38.Kann man Kinder ohne den Taufpaten taufen lassen, und dürfen der Vater oder die Mutter Taufpaten des Kindes sein?

In der Not ( wie zum Beispiel, wenn tödliche Gefahr droht ), kann man die Taufe ohne den Taufpaten durchführen, aber der Vater oder die Mutter können keine Taufpaten sein. Allgemein sollte man wissen, dass Taufpaten nicht jene Personen sein dürfen, die nicht das 12-te Lebensjahr vollendet haben, jene die ungetauft sind, jene die nicht orthodox-christlich sind, jene die sich in Häresie und Irrtum (römische Katholiken, Protestanten, Adventisten, im Allgemeinen – Mitglieder aller Sekten ) befinden. Denn, wie können diese das Patenkind in der Wahrheit erziehen, wenn diese selber nicht die Wahrheit kennen?

39.Wie sollte man vorgehen, wenn man das Vertrauen im geistlichen Vater verloren hat, aber sich schämt das zu sagen?

Darüber sollte man mit einem anderen geistlichen Vater reden. In jedem Fall sollte man darüber nicht um herum reden. Es existieren solche Sünden (vor allem einige körperliche), über die sich der Mensch schämt bei der Beichte zu reden, vor allem wenn eine Frau bei einem jungen Priester beichten gehen muss. Was sollte man bei so einer Situation tun ( vor allem wenn diese Sünden schwer sind und nicht bei der gemeinsamen Beichte vergeben werden können ) ?
Man sollte einen anderen, älteren und erfahreneren geistlichen Vater finden in dem man vertrauen haben kann und vor ihm diese Sünden bereuen kann.
An diesen Tagen können ohne Fasten ( weil zu Ostern und Weihnachten darf man nicht fasten ), ausschließlich nur jene die heilige Kommunion empfangen können, die die ganze Fastenzeit im Essen und Trinken, und Abstinenz in der Ehe gefastet haben. Dafür gibt es, ein aus dem Kanon, bestimmte Regel.

40.Einige sagen, dass man nach 8 Uhr abends, bevor man die Heilige Kommunion empfängt, nichts essen sollte. Existiert eine Regel in diesem Bezug?

Diejenigen, die ab Abend vor dem Empfang der heiligen Kommunion sich vom Essen enthalten – machen das falsch. Aber erst, nach der Regel, ab 0 (24) Uhr nachts, darf man nichts mehr essen und trinken.


Nächsten Sonntag gibt es folgende Fragen die beantwortet werden:

41. Ich habe gehört das man am Tag der Enthauptung des Heiligen Johannes den Täufer rundes, das an eine Form des Kopfes erinnert, d.h. Äpfel, Wassermelonen etc. ... nicht essen darf?

42.Kann man aufs Grab oder aufs Grabkreuz ein Foto des Verstorbenen hinstellen? Sollte man das Grab pflegen? Darf man kleine Tische, Bänke daneben stellen und darf man beim Grab essen?

43.Kann man aufs Grab ein Denkmal hinstellen auf dem ein Kreuz eingeritzt ist?

44.Einige Priester erlauben die Beichte nach der „Salbung“, und Andere nur bis zur „Salbung“. Hat das eine Bedeutung?

45.Darf jeder das Sakrament der Ölung (Salbung) erhalten, und es möglich ist, wenn sich der Mensch in „Unreinheit“ befindet, d.h. an Tagen an denen die Frau die Monatsregel (Menstruation) hat oder an einem Tag an dem der Mann einen nächtliche Schändung im Schlaf (Samenerguss im Schlaf) hatte?
Zuletzt geändert von Aleks am 04.05.2010, 00:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Beraten Sie mich, Vater"

Beitrag von Joseph »

Aleks hat geschrieben:
Mops hat geschrieben: ich denke, aus Nächstenliebe, ist dies durchaus statthaft. Wenn ich zu jemanden ins HAus gehe und er ist kein Orthodoxer, wird ihn das sehr verletzten, wenn ich das Essen ablehne...
Scheinbar sind Nassos' und meine Erfahrungen für dich nicht ausreichend. Ok, dann musst du halt selber deine Erfahrungen machen, danach heissen wir dich willkommen im "Club der Fastenbreche die es bereut haben" :mrgreen:
En Christo liebe Brüder
Bruder Aleks
Aleks,
was ist wichtiger, seinen Gastgeber, der sich ja Mühe gegeben hat Dir etwas gutes zu tun, nicht vor den Kopf zu stoßen,ihn also zu ehren, oder seinen von den Vätern empfohlenen inneren geistigen Kampf des Fastens sich offen um den Hals zu hängen...und damit den Gastgeber zu kränken. Es gibt da eine passende Geschichte von einem der Wüstenväter (der name entfällt mir gerade) der genau aus diesem Grund, den Gast (geber) zu ehren, seine Fast unterbrochen hatte...

Gruß
Joseph
PS: Ich empfehle Fr. Alexander Schmemann's Buch LENT zu lesen (Nassos hat die deutsche Übersetzung).
Wenn die Menschen gottlos werden, sind die Regierungen ratlos, die Lügen grenzenlos, die Schulden zahllos, die Besprechungen ergebnislos, die Aufklärung hirnlos, die Politiker charakterlos, die Christen gebetslos, die Kirche kraftlos, die Völker friedlos, die Verbrechen maßlos
(Antoine de Saint-Exupery)
Aleks

Re: "Beraten Sie mich, Vater"

Beitrag von Aleks »

Joseph hat geschrieben:
Aleks hat geschrieben:
Mops hat geschrieben: ich denke, aus Nächstenliebe, ist dies durchaus statthaft. Wenn ich zu jemanden ins HAus gehe und er ist kein Orthodoxer, wird ihn das sehr verletzten, wenn ich das Essen ablehne...
Scheinbar sind Nassos' und meine Erfahrungen für dich nicht ausreichend. Ok, dann musst du halt selber deine Erfahrungen machen, danach heissen wir dich willkommen im "Club der Fastenbreche die es bereut haben" :mrgreen:
En Christo liebe Brüder
Bruder Aleks
Aleks,
was ist wichtiger, seinen Gastgeber, der sich ja Mühe gegeben hat Dir etwas gutes zu tun, nicht vor den Kopf zu stoßen,ihn also zu ehren, oder seinen von den Vätern empfohlenen inneren geistigen Kampf des Fastens sich offen um den Hals zu hängen...und damit den Gastgeber zu kränken. Es gibt da eine passende Geschichte von einem der Wüstenväter (der name entfällt mir gerade) der genau aus diesem Grund, den Gast (geber) zu ehren, seine Fast unterbrochen hatte...

Gruß
Joseph
PS: Ich empfehle Fr. Alexander Schmemann's Buch LENT zu lesen (Nassos hat die deutsche Übersetzung).
Danke lieber Bruder Joseph für deine Argumente, aber trotzdem werde ich nicht meine Meinung zum Fastenbrechen aus "Höflichkeit zum Gastgeber" ändern. Ich beziehe mich auf das Bibelzitat: "Petrus aber antwortete und die Apostel und sprachen: Man muß Gott mehr gehorchen denn den Menschen." (Apostelgeschichten 5,29).

En Christo
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Re: "Beraten Sie mich, Vater"

Beitrag von Joseph »

Aleks hat geschrieben:Danke lieber Bruder Joseph für deine Argumente, aber trotzdem werde ich nicht meine Meinung zum Fastenbrechen aus "Höflichkeit zum Gastgeber" ändern. ....
En Christo Aleks
Jeder muss es so machen wie er es vor Gott und seinem Nachbarn verantworten kann.... Du machst es so, ich mache es anders.

Gruß
Joseph
Wenn die Menschen gottlos werden, sind die Regierungen ratlos, die Lügen grenzenlos, die Schulden zahllos, die Besprechungen ergebnislos, die Aufklärung hirnlos, die Politiker charakterlos, die Christen gebetslos, die Kirche kraftlos, die Völker friedlos, die Verbrechen maßlos
(Antoine de Saint-Exupery)
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