Mysterium der Ehe

Neu in der orthodoxen Kirche - Wie lebe ich als orthodoxer Christ? Alle allgemeinen Fragen rund um die Orthodoxie.
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ElvisVrinic
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Mysterium der Ehe

Beitrag von ElvisVrinic »

geliebte Brüder und Schwestern in Christo,

nun ich hoffe, dass es hierzu keinen direkten strang gibt.

Die Ehe ist ein Mysterium, in wie weit ist die Ehe zu sehen bzw. was hat jenes eigentlich auf sich um genauer zu sein. Kann da jemand was sagen.

Gruß

Elvis
Am Anfang war das Wort und das Wort war bei GOTT und GOTT war das Wort. Dieses war im Anfang bei GOTT. Alles ist durch es geworden, und ohne es ist nichts Geworden. Was geworden ist - in IHM war das Leben, und das Leben war das Licht des Menschen und das Licht scheint in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht ergriffen (begriffen, erfasst). (EVANGELIUM nach Johannes)

Ehre Sei dem Vater und den Sohn und den Heiligen Geist.
Jetzt und immerdar und in alle ewigkeit. Amen

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Nassos
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Re: Mysterium der Ehe

Beitrag von Nassos »

Hallo Elvis,

doch es müsste schon etwas dazu geben, ich schau demnächst danach...

Gruß,
Nassos
Andromachi
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Re: Mysterium der Ehe

Beitrag von Andromachi »

Ich habe zwar die Frage von Elvis nicht ganz verstanden, aber zur Ehe möchte ich Folgendes sagen: Die Ehe ist ein Mysterium, denn ohne den Segen Gottes an ihrem Anfang und ohne die Anwesenheit Gottes in ihrem Verlauf, kann sie nicht gut laufen. Und dass die zwei Eheleute einen Kranz auf den Kopf bekommen, zeigt ja, dass es nicht einfach ist, mit einem anderen Menschen zusammenzuleben. Wer das mit Hilfe Gottes schafft, der verdient wirklich den Kranz des Märtyrers (Habe ich nicht Recht, ihr verheirateten Brüder und Schwestern? Ich bin seit 1975 verheiratet und kann das voll bestätigen).

Bei einer Hochzeit hat der Priester Folgendes getan und gesagt: " Ich nehme euch die Kränze weg und tue sie in den Altarraum. Wenn ihr es schafft, diese Ehe mit Ehrlichkeit und Geduld zu ertragen, bekommt ihr sie von Christus zurück, wenn ihr im Himmel ankommt".
Schön, nicht?

Mein Beichtvater sagt: Du sollst dir deinen Mann, deine Frau sehr vorsichtig aussuchen. Ab dem Moment der Hochzeit aber sollst du glauben, dass GOTT dich zu dieser Person geführt hat und dass du sie oder ihn von Gottes Hand bekommen hast.
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Elias
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Re: Mysterium der Ehe

Beitrag von Elias »

Andromachi hat geschrieben:Ich habe zwar die Frage von Elvis nicht ganz verstanden, aber zur Ehe möchte ich Folgendes sagen: Die Ehe ist ein Mysterium, denn ohne den Segen Gottes an ihrem Anfang und ohne die Anwesenheit Gottes in ihrem Verlauf, kann sie nicht gut laufen. Und dass die zwei Eheleute einen Kranz auf den Kopf bekommen, zeigt ja, dass es nicht einfach ist, mit einem anderen Menschen zusammenzuleben. Wer das mit Hilfe Gottes schafft, der verdient wirklich den Kranz des Märtyrers (Habe ich nicht Recht, ihr verheirateten Brüder und Schwestern? Ich bin seit 1975 verheiratet und kann das voll bestätigen).

Bei einer Hochzeit hat der Priester Folgendes getan und gesagt: " Ich nehme euch die Kränze weg und tue sie in den Altarraum. Wenn ihr es schafft, diese Ehe mit Ehrlichkeit und Geduld zu ertragen, bekommt ihr sie von Christus zurück, wenn ihr im Himmel ankommt".
Schön, nicht?

Mein Beichtvater sagt: Du sollst dir deinen Mann, deine Frau sehr vorsichtig aussuchen. Ab dem Moment der Hochzeit aber sollst du glauben, dass GOTT dich zu dieser Person geführt hat und dass du sie oder ihn von Gottes Hand bekommen hast.
:up: :brautpaar-kinder: Das stimmt liebe Andromachi. Vor allem den letzten Satz finde ich sehr schön...
Andromachi
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Re: Mysterium der Ehe

Beitrag von Andromachi »

Die sieben kleinen Kugeln, die um das Paar herumspringen, sind wirklich sehr süß!
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Florianklaus
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Re: Mysterium der Ehe

Beitrag von Florianklaus »

Wenn die Ehe ein Mysterium ist und Gott die Ehegatten zueinander geführt hat, wieso darf man sich als orthodoxer Christ dann von seinem Ehegatten trennen und ein weiteres Mal heiraten?
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Elias
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Re: Mysterium der Ehe

Beitrag von Elias »

Florianklaus hat geschrieben:Wenn die Ehe ein Mysterium ist und Gott die Ehegatten zueinander geführt hat, wieso darf man sich als orthodoxer Christ dann von seinem Ehegatten trennen und ein weiteres Mal heiraten?
Darf man ja eigentlich garnicht! Nur ist der Mensch Schwach und es kann zu Gründen kommen wo es vielleicht besser ist das sich das Paar trennt und somit haben wir, wegen unserer Schwachheit die Möglichkeit nach einer Bußzeit noch einmal zu Heiraten. Wenn es zur Trennung kommt, kommt es auch zur Schuldfrage und dies bestimmt nach einer Anhörung der Bischof. Beide haben dann eine Bußzeit und wenn irgendeiner wieder jemanden Heiraten möchte dann entscheidet das der zuständige Bischof welche Auflagen derjenige hat oder nicht! Bevor jemand dann einer aussereheliche Sünde begibt ist es für die kirche besser das sie denjenigen eine weiter von Gott gesegnete Ehe zubilligt anstatt weiter in Sünde zu Leben. Gott zeigt nicht immer seine volle Härte, wie es in anderen Glaubensrichtungen zugeht sondern er ist Barmherzig. Gott möchte das wir ein Gottgefälliges Leben führen...Unser Herr hat ja nicht nur den berühmten Satz gesagt "Du sollst nicht Scheiden" sondern er hat ja viel mehr dazu gesagt...Übrigens wie bei Mt: Du bist Petrus....u.s.w..."

Mt 19,4 - 12

Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, daß der Schöpfer sie am Anfang als Mann und Frau erschuf
und sprach: »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen; und die zwei werden ein Fleisch sein«?1
So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!
Da sprachen sie zu ihm: Warum hat denn Mose befohlen, ihr einen Scheidebrief zu geben und sie so zu entlassen?
Er sprach zu ihnen: Mose hat euch wegen der Härtigkeit eures Herzens erlaubt, eure Frauen zu entlassen; von Anfang an aber ist es nicht so gewesen.
Ich sage euch aber: Wer seine Frau entläßt, es sei denn wegen Unzucht, und eine andere heiratet, der bricht die Ehe; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe.
Da sprechen seine Jünger zu ihm: Wenn ein Mann solche Pflichten gegen seine Frau hat, so ist es nicht gut, zu heiraten!
Er aber sprach zu ihnen: Nicht alle fassen dieses Wort, sondern nur die, denen es gegeben ist.
Denn es gibt Verschnittene2, die von Mutterleib so geboren sind; und es gibt Verschnittene, die von Menschen verschnitten sind; und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Reiches der Himmel willen. Wer es fassen kann, der fasse es!
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Florianklaus
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Re: Mysterium der Ehe

Beitrag von Florianklaus »

Ist die Erlaubnis zur zweiten Ehe dann sozusagen eine Maßnahme der Oikonomia?
Andromachi
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Re: Mysterium der Ehe

Beitrag von Andromachi »

Im Evangelium spricht Christus davon,dass man sich von seiner Frau nicht scheiden darf, es sei denn sie hat ihn mit einem anderen betrogen. Man darf auch keine geschiedene Frau heiraten (Mt 19, 9, Mt 5,32, Mk 10,11, Lk 16,18). Εigentlich ist das so, Schluß.
Doch Chistus wurde weiter gefragt (Mt 19, 6-8), warum Moses vorgeschrieben hat, dass man seiner Frau eine Scheidungsurkunde gibt, obwohl es eigentlich heißt: "Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen". Da antwortete Christus "weil ihr so harzherzig seid".
Weil wir also so hartherzig sind, leistet unsere Kirche, wie auch in anderen Fällen, Abhilfe für diejenigen, die zwar gesündigt haben, sich aber nicht von der Kirche trennen wollen. Sie gibt die Möglichkeit "kat' oikonomian" (als Abhilfe), dass diese Leute im Nachhinein eine Segnung bekommen, damit sie nicht ihr ganzes Leben in Sünde verbringen. Aber "kat' akribeian" (wenn man es genau nimmt), ist das nicht in Ordnung. Nur Gott weiß, wie Er das beurteilen wird.

Der Heilige Markus, der Asket, spricht in diesem Zusammenhang von dem "geistlichen Gesetz". Ich bin mir nicht ganz sicher, dass ich das 100% verstanden habe, aber es bedeutet ungefähr Folgendes: Wer gesündigt hat, sich aber von Gott nicht trennen möchte, dem schickt Gott während er noch am Leben ist, die entsprechende Strafe, damit er "reingewaschen" in den Himmel kommt.

Ich kann dazu ein Beispiel aus meinem Leben geben. Lange Jahre habe ich nicht gefastet. Nicht nur das, aber ich habe absichtlich am Karfreitag z.B. Fleischsuppe (die sogenannte Mageiritsa) gegessen nur aus Trotz gegen Gott. Nun, seitdem ich faste, bekommen ich immer Einladungen zum Essen an Tagen, wo strenges Fasten verordnet ist. Und ich mache mich darüber lustig und sage mir, das sei das geistliche Gesetz, mir geschieht recht, und ich hoffe, dass ich dadurch die vielen Jahre des Anti-fastens dadurch ungeschehen mache.
Andromachi
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Re: Mysterium der Ehe

Beitrag von Andromachi »

Ach, es dauerte so lange, bis ich meine Antwort auf Deutsch fertig hatte, dass sie überflüssig wurde.
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Florianklaus
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Re: Mysterium der Ehe

Beitrag von Florianklaus »

Andromachi hat geschrieben:Ach, es dauerte so lange, bis ich meine Antwort auf Deutsch fertig hatte, dass sie überflüssig wurde.

Nein, nein, vielen Dank, Du antwortest Doch direkt auf meine Frage, von überflüssig kann gar keine Rede sein!
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Elias
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Re: Mysterium der Ehe

Beitrag von Elias »

Florianklaus hat geschrieben:
Andromachi hat geschrieben:Ach, es dauerte so lange, bis ich meine Antwort auf Deutsch fertig hatte, dass sie überflüssig wurde.

Nein, nein, vielen Dank, Du antwortest Doch direkt auf meine Frage, von überflüssig kann gar keine Rede sein!
Finde ich auch nicht den deine Erklärung geht sogar etwas genauer auf dem Evangelientext ein. Damit möchte ich sagen das deine Erklärung besser ist als meine und daher natürlich nicht überflüssig ist :)Danke, sehr gut...
ElvisVrinic
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Re: Mysterium der Ehe

Beitrag von ElvisVrinic »

geliebte Brüder und Schwestern,

danke für die zahlreichen antworten - also bin ich nicht der einzige der auf die Ehe steht. :lol:

Nun, ja das zwei leute ohne den Segen Gottes nicht zusammenleben können hat sich bei mir mehrere male bestätigt. :(

Eigentlich ist ja auch die Frage. In wie weit ist die Ehe ein Mysterium ? Irgendwie scheint es einen theologischen sinn zu machen, aber ich kann nicht verstehen in wie fern. Ist es eine art "trost" bis zum Christus-zeitalter bzw. unserer Himmelfahrt oder hat dieses mehr auf sich.

( ich weiss dass die Eheleute auch im Himmel in der Ehe sein werden, bloss ohne sexualität)

Gruß

Elvis
Am Anfang war das Wort und das Wort war bei GOTT und GOTT war das Wort. Dieses war im Anfang bei GOTT. Alles ist durch es geworden, und ohne es ist nichts Geworden. Was geworden ist - in IHM war das Leben, und das Leben war das Licht des Menschen und das Licht scheint in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht ergriffen (begriffen, erfasst). (EVANGELIUM nach Johannes)

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Jetzt und immerdar und in alle ewigkeit. Amen

IC XC
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Sinaitis
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Re: Mysterium der Ehe

Beitrag von Sinaitis »

Lieber Elvis,
Mystirion nennen wir diese kirchlichen Handlungen, die etwas vom Christusmysterium aufscheinen lassen. Bei der Eucharistie wird das besondern deutlich, auch bei Taufe und Firmung, aber auch bei den Handauflegungen und der Sündenvergebung. Die Ehe ist nach dem Apostel Paulus deshalb ein Mysterium, weil sie das Mysterium der Liebe Christi zur Kirche widerspiegelt. Deshalb sollte man die Ehe auch nicht brechen, weil die Liebe Christi zu seiner Kirche auch ungebrochen ist.
Nassos
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Re: Mysterium der Ehe

Beitrag von Nassos »

Hallo Elvis,

vielleicht ist das ganz interessant? viewtopic.php?f=13&t=2230&p=21320&hilit=ehe#p21297

Gruß,
Nassos
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