Nassos hat geschrieben:danke für den Link. Leider gibt es hierzu keine orthodoxe Ansicht. Die Geschichte mit dem Fegefeuer entstammt also den Gedankengängen des Augustinus??? Meiner bescheidenen Meinung nach, ist es sekundär, wann die Zweite Parusie ist und in welcher Form die Toten auferstehen werden.
Primär wichtig erscheint mir, was am Großen Montag psalmodiert wird:
...Gesegnet ist der Knecht, den Er wachsam vorfindet
und unwürdig wiederum ist der, den Er unbekümmert vorfindet.
Sehe dich deshalb vor, oh meine Seele,
auf dass du nicht vom Schlaf überkommen wirst,
damit du nicht dem Tode übergeben wirst
und aus dem Königreich ausgeschlossen wirst...
Gruß, Nassos
Lieber Nassos, das Fegefeuer ist zunächst mal eine Assitiation an die Erläuterungen des Hl. Paulus, der im 1. Brief an die Gemeinde in Korinth schreibt:
13 das Werk eines jeden wird offenbar werden; jener Tag wird es sichtbar machen, weil es im Feuer offenbart wird. Das Feuer wird prüfen, was das Werk eines jeden taugt. 14 Hält das stand, was er aufgebaut hat, so empfängt er Lohn. 15 Brennt es nieder, dann muss er den Verlust tragen. Er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durch Feuer hindurch. Freilich: Paulus kommt es in diesem Kontext nicht darauf an, eine Endzeitvision zu offenbaren - er will die Bedeutung der Missionsbeiträge von Apollos, Petrus (Kephas) und ihm selbst relativieren. Das eigentliche "Problem" aber ist ein anderes: Nehmen wir die Existenz einer unsterblichen Seele an, müssen wir ihr einen Aufenthaltsort zwischen Tod und endzeitlichem Leben zuweisen. Nimmt man einen Bereich des Himmels dafür an ergeben sich die bekannten Folgeprobleme: Kann denn ein sündiger Mensch himmlische Freuden erhalten? Was machen die AT- Patriarchen und Propheten in der Zwischenzeit, was ist mit ungeborenen Kindern, was ist mit Leuten, die lediglich einige läßliche Sünden mit auf die Reise nehmen? Nicht zu reden von der Dynamik der Volksfrömmigkeit, die Fegefeuer, Hölle und Gericht munter kunter durch einander gewürfelt hat. Aber ich tue mich schwer mit der protestantischen Ablehnung einer Seele, einerseits ist dieser Gedanke tief in europäischer Kultur und Selbstbild verankert, andererseits ist das schwierig zu vermitteln, insbesondere den Angehörigen.
Es wäre schön, hierzu orthodoxe Quellen lesen zu können, allerdings pls.
in deutsch, mein Griechisch Leistungskurs liegt schon etwas länger zurück, der Gemoll ist schon bei vorvorletzten Umzug verschütt gegangen und ich bin froh, griechisch auch nur
lesen zu können. Wenn ich Vater Martinos seine eigene Signatur vorlesen würde würde er staunen vermutlich
Herzliche Grüße, Allons!