DER ANDERE PARAKLET - Die Ikone der Hl. Dreiheit

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christodoulos
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DER ANDERE PARAKLET - Die Ikone der Hl. Dreiheit

Beitrag von christodoulos »

DER ANDERE PARAKLET

Die Ikone der Hl. Dreiheit des Malermönchs Andrej Rubljov

Bild

von Gabriel Bunge
Verlag "Der christliche Osten" Würzburg

Zum Geleit von Sergej S. Averintsev:

Mir einem Russen, einem unwürdigen Erben der Tradition der russischen Orthodoxie, wurde es zum großen Erlebnis:

nach so vielen Traktaten und Aufsätzen, nach so vielen wissenschaftlichen Untersuchungen und träumerischen Phantastereien über die berühmteste russische Ikone, die Ikone der Hl. Dreiheit von Andrej Rubljov, nun auch das Buch von P. Gabriel Bunge zu lesen. Endlich, endlich gibt es, was so lange erwartet, so lange vonnöten war, vor allem für uns Russen:
eine theologische Sinndeutung der vielgepriesenen Ikone, die ausführlich und adäquat, begeistert und höchst nüchtern, darum auch "orthodox" im wahrsten Sinne des Wortes ist.

Eines der besten Bücher über die Hl. Ikone der Hl. Dreiheit!

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Der Einsiedler P. Gabriel Bunge ehemals katholisch ist zur Hl. Orthodoxie konvertiert!
peter
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Re: DER ANDERE PARAKLET - Die Ikone der Hl. Dreiheit

Beitrag von peter »

Die Allerheiligste Dreiheit, in ihrer ursprünglichen Einheit der drei Personen (Hypostasen), wirkt unfehlbar. Ein "anderer" Paraklet ruft über die Hürde des Filioque hinweg, der Heilige Geist, der Herr selbst. Da wachen sogar "Römische" auf, für uns zum Trost.

peter
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)
christodoulos
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Re: DER ANDERE PARAKLET - Die Ikone der Hl. Dreiheit

Beitrag von christodoulos »

peter hat geschrieben:Die Allerheiligste Dreiheit, in ihrer ursprünglichen Einheit der drei Personen (Hypostasen), wirkt unfehlbar. Ein "anderer" Paraklet ruft über die Hürde des Filioque hinweg, der Heilige Geist, der Herr selbst. Da wachen sogar "Römische" auf, für uns zum Trost.

peter
Hallo,

ich persönlich bevorzuge die "alttestamentliche Ikone der Dreiheit", denn ich finde sie offenbart das Mysterium der Hl. Dreiheit wie keine andere. Die Gleichheit der Hypostasen und doch ihre Unterschiede und ihre Beziehung zueinander.

Der mittlere Engel (oft als Christus bzw. Sohn interpretiert) und der rechte Engel neigen ihre Köpfe und blicken in die Richtung des linken Engels - dieser neigt seinen Kopf nicht. Der linke Engel wird als Vater interpretiert - darum das Haus im Hintergrund (im Hause meines Vater sind viele Wohnungen). Im Hintergrund des mittleren Engel - ein Baum - das Kreuzesholz während beim rechten Engel ein Fels zu sehen ist. Der Fels auf dem Kirche gebaut ist - der Hl. Geist. Darum ist sein Obergewand auch grün - die Farbe von Pfingsten. Blau sein Untergewand - denn er ist der Himmlische König, der Tröster - der Geist der Wahrheit.

Christus trägt die traditionellen Farben; Blau und Rot. Mit seiner Hand segnet er das Opfer (kleine Lamm bzw. Kalb) in der Schüssel. Und neigt sich dem Vater zu - so als würde er fragen ob dies Opfer ihm wollgefällig sei! Der Vater trägt ein "durchsichtiges" Gewand - denn niemand hat den Vater gesehen ausser dem Sohn und der hat Kunde gebracht. Er nimmt das Opfer auf dem Tisch bzw. Altar an und segnet.

Viele andere Details kann man in dieser Ikone finden. Es gibt die Ikone der Hl. Dreiheit von Rubljov - folglich gibt es Gott.
peter
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Re: DER ANDERE PARAKLET - Die Ikone der Hl. Dreiheit

Beitrag von peter »

Danke, lieber Christodoulos, für Deine "unglaublich" prägnante, einleuchtende, stimmige Bildbeschreibung. Nur würde ich die Grund-Folge-Beziehung umkehren. Es gibt Gott, folglich konnte Andrej Rubljov die Heilige Dreiheit malen (nach dem alttestamentarischen Vorbild der Gastfreundschaft Abrahams).

peter
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christodoulos
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Re: DER ANDERE PARAKLET - Die Ikone der Hl. Dreiheit

Beitrag von christodoulos »

peter hat geschrieben:Danke, lieber Christodoulos, für Deine "unglaublich" prägnante, einleuchtende, stimmige Bildbeschreibung. Nur würde ich die Grund-Folge-Beziehung umkehren. Es gibt Gott, folglich konnte Andrej Rubljov die Heilige Dreiheit malen (nach dem alttestamentarischen Vorbild der Gastfreundschaft Abrahams).

peter
Hallo,

das Zitat (ich weiß gar nicht mehr wer das gesagt hat; Pavel Florensky vielleicht?) war genauso gemeint ;). Nur weil es Gott gibt, war es möglich so eine Ikone von solcher Tiefe zu schaffen. Es heißt, der Hl. Andrej hat oft Stunden in Betrachtung vor den Hl. Ikonen verbracht. Dann begannen sowohl die Ikonen in hellem Licht zu erstrahlen aber auch er selbst.

Auch der Hl. Sergius von Radonesh mit seiner Hingabe an die Hl. Dreiheit hat sicher Anteil daran.

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Allheilige DREIHEIT - Herrlickeit DIR!
christodoulos
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Re: DER ANDERE PARAKLET - Die Ikone der Hl. Dreiheit

Beitrag von christodoulos »

Hallo,

die Neigung der Köpfe des rechten und mittleren Engels soll das Gezeugtsein des Sohnes und das Hervorgehen des Geistes aus dem Vater - dem beide zugewandt sind - symbolisieren. Genau betrachtet, scheint es so, als würde der Vater den Geist anblicken. Der Vater sendet den Geist durch den Sohn. Der linke Engel (Vater) hat auch eine andere Handbewegung als die beiden anderen.
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