Milo hat geschrieben:protopeter hat geschrieben:
Ein Erweis, daß nun die verschiedenen Stufen des priesterlichen Dienstes (ich gebrauche hier dieses Wort in seiner umfassendsten Bedeutung !) auf einen gemeinsamen Ursprung, ein einander verbindendes Amtsverständnis zurückzuführen sind, ergibt sich aus dem bis heute in der Orthodoxen Kirche üblichen Weiheritus: Die Chirotonie (Handauflegung) aller drei hierarchischer Ämter findet im Altarraum, am Altar statt; die Weiheformel ist (bis auf die jeweilige unterschiedliche Amtsbezeichnung) vollkommen ident. In der typologischen Deutung der verschiedenen Dienste, wie sie beispielsweise der Hl. Symeon von Thessaloniki zum Ausdruck bringt, wird die Bischofswürde den 12 Aposteln, das Priesteramt den 70 Jüngern und der Diakonat den 7 Diakonen der Urgemeinde zugeordnet.
Lieber v. Peter, segnen Sie!
Ich bin froh darüber wenn etwas jemand wie Sie, es etwas "ausgiebiger" und mit Verweisen umschreiben kann. Daraus lernen wir alle immer viel und daher hoffe ich (wir) das Sie uns weiterhin stets aufklären werden.
Bezüglich unseres Themas hier...ich habe angemerkt das wir nicht konkret auf die Tatsache hinweisen sondern etwas "umherjonglieren", um vielleicht Missverständnisse mit manchen Brüdern und Schwestern nicht zu vertiefen.
So wie Sie es sagten, habe ich dem nichts zu wiedersprechen, jedoch will ich noch ergänzend folgendes sagen, in der Hoffnung die orthodoxe Tradition zu wahren:
Ja, die OK kennt diese drei haupt "Hierarchiestufen" im Klerus.
Es hat sich sehr früh schon in der Kirche charismatisch rauskristaliesiert das diese drei "Niveaus" um den liturgischen und allgemein den "Dienst des Wortes" vollenden zu können, notwendig sind. Schon immer mit deren sukzesiven Chirotonie.
Jedoch darf nicht einiges an Tatsachen übersehen werden.
In der Frühgeschichte der Gemeinde, ist es gerade ein bestimmter Anlass der die jeweiligen Ämter hervorruft und ihnen diese Aufgabe zukunftsweisend wird, was wir dann als Tradition der Kirche heute wahrnemen.
Die Apostel hatten eine besondere Berufung, durch unseren Heiland selbst...und diese führten die erste Gemeinde an, ohne einen Bischof noch geweiht zu haben. Als sie erkannten sie brauchen Helfer /Diener, kamm das Amt des Diakons als erstes geweihtes Amt. Erst mit dem Sendungsauftrag aus Jerusalem in umliegende Städte, wurde Ap. Jakobus als Bischof der Gemeinde Jerusalems bestimmt (nicht geweiht), und die übrigen Apostel weihten in ihrem Verbreiten und Errichten der Glaubensgemeinden, weitere Bischöffe und Älteste, welche als ihrer Nachfolger hinterblieben. Die Diakone aber sind in ihre Tätigkeitsperspektive als Diener/Helfer der Apostel/Bischöfe geblieben. Bischöfs/Priesteramt (Älteste) haben perspektivisch eine andere Aufgabe aufgetragen bekommen, als das Diakonsamt. Obwohl sie in der Liturgie zusammen wirken.
So wird es auch heute in der OK sichtbar, das Diakone dem Priester/Bischof ständig dienend zur Seite stehen. Sie können nicht alleine Gottesdienst zelebrieren und auch nicht alle Sakramente spenden. Es sei, Bischof erlaubts in der Ausnahme.
Diese Unterscheidung in diesen drei Stufen führen schon die Apostelschüler und frühe Kirchenvater auf (wie zB. Ignatius von Antiochien). Interesant finde ich es was Hyppolit von Rom in seiner Apostolische Überlieferung schreibt:
"den er (Diakon) wird nicht für das Presbyterium geweiht, sondern zum Dienste des Bischofs, damit er das tut was im dieser auferlegt. Er gehört nicht dem Konzilium des Klerus an, sondern dient dem Bischof...er bekommt nicht den Geist des Presbyteriums..."
Auch trennt der Hl. Hyppolit streng den Dienst der Wittwe (Diakonisse) hinsichtlich dem liturgischen (Altar) Dienst. Sie wird nicht durch Chirotonie ins Amt bestellt, denn "dies tut man nur für Klerus, den liturgischen Dienst". (Literaturquelle: Werke der Apostelschüler- Bischof Athanasius Jevtic)
Fakt ist, das diese Trennungen einen heiligen Sinn machen. Besonders gut erklärt es Metropolit Johannes Ziziulas in seiner Dissertation- Diakonne sind wie eine Klammer zwischen dem Altar und dem Volk.
Diakon steht auch meist mit dem Volk betend vor dem Altarraum.
Fakt ist das die Kirchentradition keine Frauen im Presbyterium kennt.
Auch Diakonissen haben nicht das gleiche wie ein Diakon geleistet (liturgisch gesehen).
Natürlich darf daraus nicht die falsche Fragestellung zur Würdigkeit entstehen, nach dem Motto: Eva hat als erstes gekostet, also sind Frauen unwürdiger...
Ich denke aber das, wenn wir so stark und zur Recht betonen, das der Hl. Geist, der ja immer hin einer der Drei Personen unseres Dreeinigen Gottes ist, die heilige Kirche konstituiert, in ihr "atmet" und sie so am Leben erhält, das diese Ordnung auch so hinzunehmen ist und nicht nach menschlichen "Reformationen" zu suchen gilt.
Diakonissin... kann ich noch folgen, Priesterin wäre für mich überhaupt nicht nachvolziehbar.
Entschuldigen Sie meine Vielwörterei.
unwürdiger milo
ps. Zum Schluss noch eine interessante, wie ich finde, Typologie:
Ignatius an die Magnesier
1. Da ich nun in den genannten Personen die ganze Gemeinde im Glauben sah und lieb gewann, ermahne ich euch: Befleissiget euch, alles zu tun in der Eintracht Gottes, da der Bischof den Vorsitz führt an Stelle Gottes, die Presbyter an Stelle des Apostelkollegiums, und die Diakonen, die ich gar sehr liebe, mit dem Dienste Jesu Christi betraut sind, welcher von Ewigkeit beim Vater war und am Ende (der Zeiten) erschienen ist. 2. Nehmet also alle gottgefällige Sitte an, gebet einander nach, und keiner sehe in fleischlicher Weise nach dem Nächsten, sondern liebet einander in Jesus Christus allezeit. Nichts sei unter euch, das imstande wäre, euch zu spalten, seid vielmehr eins mit dem Bischof und mit den Vorgesetzten zum Vorbild und zur Lehre der Unvergänglichkeit.