Anerkennung von Taufen / 2. Auflage

Beziehung zum nichtorthdoxen Christentum
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Priester Alexej
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Re: Anerkennung von Taufen / 2. Auflage

Beitrag von Priester Alexej »

Liebe Thuja,

wie verschieden da die Meinungen auseinandergehen, kannst du auf den 12 Seiten von diesem Strang durchlesen. Da sind aber auch viele Emotionen dabei. Ich bin grade dabei, ein Sammelband zum Thema Aufnahme von Heterodoxen in die Orthodoxie heruaszubringen, in dem außer meiner Diplomarbeit auch Vätertexte zu diesem Thema, Beschlüße von Konzilien, offizielle Dokumente und Arbeiten von orthodxen Autoren sein werden. Wer sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen möchte, wird eine gute Referenz haben.

Was aber dich angeht - du bist nun orthodox, und unabhängig von der Art deiner Aufnahme freuen wir uns alle darüber )
Apostolischer Kanon 39 (32): Priester und Diakonen sollen ohne Wissen und Willen des Bischofs Nichts thun: denn dieser ist's, welchem das Volk des Herrn anvertraut worden, und von welchem Rechenschaft über ihre Seelen gefordert werden wird.
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Thuja
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Re: Anerkennung von Taufen / 2. Auflage

Beitrag von Thuja »

Ja, lieber Vater Alexej,

das war für mich die absolut richtige Entscheidung, ich bin auch froh darüber, es "stimmt" einfach!

Liebe Grüße
Thuja
Господи помилуй мя!
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Hermann
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Re: Anerkennung von Taufen / 2. Auflage

Beitrag von Hermann »

Im Jahr 1649 polemisiert Arsenij Suchanov mit den griechischen Theologen, wobei er auf die Notwendigkeit der Umtaufe von Katholiken besteht. Doch nach einer Reise auf den Berg Athos ändert er seine Meinung, und bringt von dort mehrere griechische und russische Manuskripte der Ordnung der Aufnahme von Katholiken mit. Zum Kopf der Opposition wird der Patriarch von Antiochien Makarij. Er findet auf dem Athos eine alte Abschrift eines Nomokanons, der Anordnet, Katholiken durch die Myronsalbung aufzunehmen. Auf Grundlage dessen besteht er bei seinem Aufenthalt in Moskau darauf, dass die Moskauer im Einklang mit den Kanones der Kirche handeln sollen. Dabei bezeichnet der Patriarch eine umtaufe sogar als nicht kanonisch. Nach diesen Ereignissen ruft der Patriarch Nikon ein Konzil über dieses Thema zusammen, das am 16. Mai 1656 die Umtaufe von Katholiken wieder abschafft.
Das finde ich wirklich sehr interessant, dass ausgerechnet durch Dokumente vom Athos die Umtauftradition abgeschafft wurde. Lieber Vater Alexej, da hat deine Arbeit wirklich Interessantes zu Tage gefördert.
Danke!
Sucht zuerst das Reich Gottes, alles andere wird euch hinzugeschenkt.
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MariaM
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Re: Anerkennung von Taufen / 2. Auflage

Beitrag von MariaM »

Thuja hat geschrieben:... ich war ja evangelisch vorher, ganz "normal" in der evangelischen Kirche in Deutschland... und dennoch hieß es, die ev. Taufe werde hier nicht anerkannt und ich wurde orthodox getauft...
also so ganz "klar" ist das wohl nicht...

Für mich persönlich war diese Taufe ein ganz wichtiges Erlebnis und mein "orthodoxer" Name ist mir auch wichtig...
das ist aber meine persönliche Meinung, als ich mich vorher "allgemein" umhörte, hieß es auch s. o., was dann eben doch nicht stimmte...
Hallo, ich möchte gerne diese Diskussion, die ich gerade gelesen habe, wieder aufnehmen, da mich das Thema auch interessiert.

Ich kenn es eigentlich aus Griechenland und auch von hier, wo ich lebe, so, dass man getauft wird, wenn man in die Orth.Kirche aufgenommen wird. Die protestantische oder römisch-katholische Taufe ist ja quasi "ungültig" bzw. wurde nicht so vollzogen, wie es richtig ist (Untertauchen usw.). Eigentlich finde ich das auch völlug einleuchtend - und muss jetzt mal ganz "doof" (sorry!) fragen, was denn so schlimm daran sein soll? Ich meine in dem Sinne - WARUM gibt es hier diese Diskussion, in der es fast klingt, als sei es eie ZUmutung, nochmal (aber eigentlich ja erstmals richtig!) getauft zu werden?

Man will doch in die Orth.Kirche eintreten, mit allem Drum und Dran - warum dann nicht auch mit Taufe? Also ich fände das irgendwie ehrlich gesagt sogar schade, wenn es so "ohne" liefe, das käme mir irgendwie "abgefertigt" vor... Wisst ihr, was ich meine?

Ich hab das - bis ich diese Diskussionen gelesen habe - einfach nie aus diesem Blickwinkel gesehen, dass es ein Problem sein könne. Man war halt nicht orthodoxer Christ (jetzt erstmal egal, ob man Angehöriger einer anderen Konfession, Religion oder Agnostiker/Atheist war) und ist nun auf dem Weg in die Orthodoxe Kirche - und will sich somit auch orthodox taufen lassen. Logisch eigentlich, oder?
Ich ging davon aus, alle Katechumenen bereiten sich auf den Eintritt und und somit auf das Heilige Mysterium der Taufe vor. Sehe ich das irgendwie falsch...?

Danke für Antworten! Gruss, M.
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