Nachwuchs an Geistlichen in der Orthodoxie in Deutschland

Orthodoxe Kirche und Gesellschaft, Theologie
Forumsregeln
Forumsregeln Impressum
Antworten
talitaNeu
Beiträge: 220
Registriert: 12.09.2006, 12:19
Wohnort: Hamburg / Reutlingen

Nachwuchs an Geistlichen in der Orthodoxie in Deutschland

Beitrag von talitaNeu »

Hallo,

wie bereits erwähnt, dient Pater Georios alleine in der Griechischen Orthodoxen Kirche in Hamburg mit einer großen Zahl an Mitgliedern.
Bereits da ist offensichlich, dass es des Nachwuchses an Geislichen bedarf.

An dieser Stelle möchte ich kurz das bereits bekannte Theologie-Studium in München aufführen:
Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie
Ludwigstr. 29
80539 München
www.orththeol.uni-muenchen.de

Es sei aber angemerkt, dass die orthodoxen Priester vorallem die Quelle der von Gott geschenkten Weißheit als Wissens und Dienst-Quelle haben und nicht unbedingt ein Theologiestudium bedürfen, um geweiht zu werden. Ich möchte hier auf den Heiligen Grigorije Palama verweisen, der sagte, dass manche ungebildete Mönche besser Gott kannten bzw. erkennen konnten als gebildeten Philosophen. Hoffe ich habe hier nichts falsch erklärt...

Meine Frage ist, wie wird das in Deutschland grunsätzlich in der Orthodoxie gemacht? Gibt es viel Bedarf für neue Priester und Diakone? Gibt es mehr Bedarf an orthodoxen Kirchen in Deutschland?

Ich würde auch gerne eure Meinung über die vorangesetzte Erkenntnis des Heiligen Gregorije Palama erfahren und natürlich würde ich mich auch freuen, wenn die Forenbesucher, die den Dienst in der Kirche anstreben etwas über den eigenen Weg, sei es über ein Studium oder anderes, erzählen würden :-) .

Lieben Gruß Aleksandra
Mein Zuhause

Herr Gott mein Vater, (Psalm 61. V.5)
ich m?chte weilen in deinem Zelt in Ewigkeit, mich bergen im Schutz deiner Fl?gel.
protopeter
Priester
Beiträge: 698
Registriert: 24.07.2006, 21:21
Wohnort: Salzburg

Beitrag von protopeter »

Liebe Aleksandra !

Deine Anmerkung mit Bezug auf den Hl. Gregorios Palamas ist für das orthodoxe Verständnis dieses Fragenkomplexes von zentraler Bedeutung - der Erwerb akademisch-theologischen Wissens zieht nicht unbedingt auch eine Befähigung zur Ausübung des geistlichen Amtes nach sich. Der Heilige wandete sich mit dieser Aussagen gegen gewisse Tendenzen, die im Laufe des 13. und 14. Jahrhunderts in der Orthodoxen Kirche zutage traten und auf den scholastischen Einfluß jener Zeit (der aus der Berührung mit römisch-katholischen Kreisen resultierte) zurückzuführen waren.

Im Hinblick auf den Sendungsauftrag unserer Kirche ist allerdings eine solide theologische Ausbildung nicht nur von Vorteil, sondern wird geradezu zu einer notwendigen Verpflichtung; diesbezüglich äußerte sich schon vor mehr als einem Jahrhundert der Hl. Nektarios von Ägina, nach dessen Ansicht ein breitgefächerter, verschiedene Diszipline umfassender Wissenserwerb den Geistlichen unter anderem bei der Verteidigung der Glaubenswahrheiten von großem Nutzen sein könnte. Es sei allerdings hinzgefügt, daß gemäß orthodoxer Betrachtungsweise eben niemals das geistliche Leben von der intellektuellen Beschäftigung zu trennen ist; erst eine komplementäre Sichtweise ermöglicht es, der umfassenden Fülle der priesterlichen Funktionen gerecht zu werden.

Mit den besten Segenswünschen grüßt brüderlich
Erzpr. Peter
Benutzeravatar
+Christoph
Beiträge: 40
Registriert: 12.08.2006, 18:55
Wohnort: Th?ringen
Kontaktdaten:

Beitrag von +Christoph »

Sehr geehrter Vater Peter, liebe Aleksandra,

ich finde, dieses interessante Thema sollte wieder aktualisiert werden.
Mich interessieren die verschiedenen Aspekte einer Priesterausbildung in Deutschland/ im Ausland als deutscher Priester.
Grunsätzlich gilt also: eine akademische Ausbildung ist nötig, aber eben auch eine zusätzliche Ausbildung im Kloster!?
Ist es also auch möglich, eine Ausbildung im Kloster abzuschließen, ohne Mönchspriester zu werden? Wie genau läuft diese Ausbildung ab, bzw. wer entscheidet, wann man geweiht wird und wer weiht?
Welche Möglichkeiten gibt es für deutschsprachige Orthodoxe auch eine akademische Ausbildung im Ausland zu beginnen? Gibt es Unis, an denen auf Englisch unterrichtet wird?
Fragen, die auch noch interessant sind: Die orthodoxe Kirche hat meines Wissens keine finanziellen Strukturen, in denen durch Kirchensteuern etc. an Geistliche Gehälter bezahlt werden. Wie sieht in dieser Hinsicht das reale Leben eines Priesters in Deutschland oder in Österreich aus?
Und was noch von Bedeutung sein könnte: Ist es ein Defizit als Priester in Deutschland kein Russisch, Serbisch, Bulgarisch etc. zu können?
Macht das für eine Gemeinde einen Unterschied aus?
Diese Frage hängt auch damit zusammen, weil ich mir vorstellen könnte, dass man als deutscher Priester ohne Migrationshintergrund etc. immer gewissermaßen "zwischen den Stühlen" sitzen wird. Ich hoffe, ihr wisst, was ich meine. Von den innerorthodoxen kirchenpolitischen Strukturen in Deutschland ganz zu schweigen, ich hoffe, ich spreche hier kein Tabuthema an.
Mit diesen kurzen Anrissen meiner Fragen hoffe ich, dass dieses wichtige Thema weitergeführt wird.

Segne, Vater Peter!

IC XC Mit Segenswünschen, Christoph
NI KA
Benutzeravatar
theofan
Beiträge: 153
Registriert: 19.02.2009, 11:54

Beitrag von theofan »

Hallo, Christoph,

Priester kann man auf vielen verschiedenen Wegen werden. Normalerweise hat man als Priester mal "klein angefangen" - im Chor oder als Lektor. Für den letzterenDienst ist formal bereits eine Weihe bzw. Segnung durch den Bischof erforderlich, die während einer bischöflichen Liturgie vollzogen wird, z.B. also, wenn der Bischof seine Gemeinde besucht. Der Vorschlag kommt natürlich vom Priester. Die nächste Stufe wäre die Weihe zum Diakon (ebenso durch den Bischof in der Liturgie) und die Aneignung der entsprechenden liturgischen Praxis.
Bei ernsthaftem Willen zum Priestertum wäre an dieser Stelle die entsprechende Ausbildung erforderlich. In den Mutterländern der Orthodoxie gibt es hierfür das Priesterseminar, eine Art Berufsfachschule. Dazu muss man natürlich die Landessprache beherrschen. "Fernstudium" ist möglich, aber ein Notbehelf. Schwerpunkte der Ausbildung sind Liturgik, Bibelkunde, Kirchengeschichte, Seelsorgepraxis usw. Ein echtes Theologiestudium bietet erst die Geistliche Akademie, sozusagen die zweite Stufe der Ausbildung, die man später, nach der Priesterweihe, ggf. erhalten kann.
Die Erfahrung des Klosterlebens ist für einen angehenden orthodoxen Priester zwar wahrscheinlich unersetzlich, vorgeschrieben ist sie aber nicht. Die Priesterseminare sind allerdings häufig bei Klöstern, die Lehrer Mönche bzw. Mönchspriester. Eine "Ausbildung im Kloster", etwa ein "Kloster auf Zeit", gibt es aber nicht.

Daneben gibt es jede Menge "Einzelschicksale" und "Seiteneinsteiger". Sicherlich würde dich niemand nochmal zum Priesterseminar schicken, wenn du in München Theologie studiert hast. Die praktischen Fertigkeiten musst du dir halt dann aneignen. Ohne wenigstens eine "orthodoxe" Sprache wird es aber nicht gehen (schon wegen der Beichte - nicht jedes Gemeindemitglied kann schließlich deutsch).

Um hauptberuflich Priester zu sein, darfst du deine Gehaltsansprüche nicht besonders hochschrauben; eine gutverdienende Matushka ist zu empfehlen :wink: . In der ROK z.B. erhalten Priester eine Art minimale "Grundfinanzierung", die sie sich durch Spenden z.B. bei Taufen, Hochzeiten usw. aufbessern können. Das Einkommen ist also auch von der Gemeindegröße abhängig. Möglich ist es aber auch, einem zivilen Beruf nachzugehen, und die Gemeinde "ehrenamtlich" zu betreuen. Bei kleinen Gemeinden geht es gar nicht anders.

Bei ganz ernsthaftem Willen, Priester zu werden, wäre es sehr wichtig, dass du in deiner Gemeinde aktiv bist und dass "dein" Bischof von deinen Plänen erfährt und sie unterstützt.

Ich hoffe, ich konnte einige Antworten geben. Das Thema ist bestimmt so vielseitig wie die Orthodoxie. Schließlich sind die Wege des Herrn unergründlich.

Möge der Herr mit dir sein!
HP
protopeter
Priester
Beiträge: 698
Registriert: 24.07.2006, 21:21
Wohnort: Salzburg

Beitrag von protopeter »

Lieber Christoph, die Gnade und der Friede Unseres allbarmherzigen Gottes seien mit Dir !

Aufgrund der Bedeutung Deiner Frage möchte ich versuchen, nach den schon angedeuteten Informationen als ein diesbezüglich Betroffener doch noch etwas konkreter zu werden:

1. Eine akademische Ausbildung wäre durchaus anzuraten - hier geht es in erster Linie darum, fundamentierte Kenntnisse, die als absolut notwendige Grundlage für den priesterlichen Dienst gelten müssen, zu erhalten; dies gilt besonders in der Situation, in der sich unsere Kirche außerhalb der "traditionell-orthodoxen" Gesellschaften befindet. Es darf nicht vergessen werden, daß ein Geistlicher in allen Belangen ein glaubwürdiger Repräsentant der orthodoxen Überlieferung sein sollte; diesem Zweck möge die Ausbildung dienen

2. Eine an ein Kloster gebundene und von diesem organisierte Priesterausbildung gibt es durchaus - in unseren Breiten beispielsweise seitens der ROKA im Kloster des Hl. Hiob in München; hier handelt es sich in erster Linie um die Formung pastoralen und vor allem liturgischen Charakters

3. Außer der schon genannten universitären Ausbildungseinrichtung in München besteht in Westeuropa das traditionsreiche Institut de Théologie Orthodoxe St. Serge in Paris - hier wird in französischer Sprache unterrichtet; ähnlich wie in München hat etwa die Universität Cambridge seit 10 Jahren eine Möglichkeit zum Studum orthodoxer Theologie eingerichtet. Die renommiertesten orthodoxen theologischen Hochschulen im englischsprachigen Bereich sind beide in den USA - St. Vladimir in New York und Holy Cross in Boston

4. Was nun die Weihe betrifft, ist die letztentscheidende "Instanz" natürlich der Bischof, der sich aber in der Praxis (zumeist) auf den Vorschlag und die Unterstützung anderer Priester zu diesem Schritt entschließt. Dabei sei aber auch gesagt: Ein abgeschlossenes Theologiestudium mag zwar eine wesentliche Voraussetzung für ein geistliches Amt sein; es besteht jedoch seitens des möglichen Kandidaten kein grundsätzliches "Anrecht", ein solches auch zu erhalten - hierzu sind zusätzliche Kriterien ebenso ausschlaggebend

5. Die Finanzierung des Lebensunterhaltes orthodoxer Geistlicher ist ein sehr vielfältiges Problem; hier kommt es nicht unwesentlich auf die jeweiligen konkreten Gegebenheiten an - so wird etwa in Österreich orthodoxer Religionsunterricht an den Schulen gehalten. Die Geistlichen sind daher zugleich meistens auch Religionslehrer und werden in entsprechender Weise von der öffentlichen Hand bezahlt. In größeren Gemeinden (in Österreich einzig in Wien) ist die Bezahlung der Priester durchaus aus eigenen Mitteln zu regeln; ansonsten ist es zumeist tatsächlich so, daß die Geistlichen veranlaßt sind, einen "Zivilberuf" auszuüben, der meist im sozialen oder pädagogischen Bereich angesiedelt ist

6. Nochmals zu den Sprachkenntnissen: Natürlich kann man nicht von einer absoluten "Verpflichtung" zum Erlernen einer zum orthodox geprägten Kulturkreis gehörenden Sprache ausgehen; alleine - wie schon gesagt wurde - es ist eine Frage der alltäglich notwendigen Gemeindepraxis. Solange es mehrheitlich keine rein deutschsprachigen Gemeinden gibt, wird diese Frage auch immer aktuell bleiben (müssen); aus der Praxis ist mir bekannt, daß ein Geistlicher, der nur der deutschen Sprache mächtig ist, in der Regel gemeinsam mit einem weiteren Priester, der entsprechende Kenntnisse hat, seinen Dienst versieht

7. Die Frage nach der Integration eines Priesters, der - gewissermaßen soziokulturell gesehen - in eine "andere Welt" gelangt, kann manchmal natürlich schwierig sein; dies vor allem dann, wenn sich eine Kirchengemeinde nicht nur als religiöse sondern auch als national festgefügte Einheit betrachtet - dieses Phänomen war sehr häufig in "Emigrantengemeiden", die sich nach den beiden Weltkriegen etablierten, zu beobachten. Auf diese Weise mag dann ein Geistlicher, der nicht aus diesem "traditionellen" Umfeld stammt - ungeachtet seiner menschlichen Qualitäten und intellektuellen Voraussetzungen - als "fremdes Element" wahrgenommen werden. Hier gälte es dann, durch das konkrete Beispiel entsprechende Vorbehalte abzubauen, wobei seitens des Geistlichen entsprechende Offenheit und Dialogbereitschaft gefordert sein muß; dabei wäre natürlich auch dringend darauf zu achten, daß beiderseits bestimmte Grenzen gewahrt werden müssen

In der Hoffnung, mit all dem Gesagten nicht allzusehr verwirrt zu haben, grüßt herzlich

in der Liebe Christi,
Erzpr. Peter
Ieromonach
Priestermönch
Beiträge: 157
Registriert: 02.12.2008, 13:36
Wohnort: berlin
Kontaktdaten:

Gottesdienst

Beitrag von Ieromonach »

Friede, zu meinem Kloster, bei Korinth, gehört ein Titularbischof mit geringer Schulbildung. Er hat nur drei oder vier Jahre die Grundschule besucht. Aber - seit ca. 40 (vierzig) Jahren ist er Mönch und dreissig Jahre Priester. Er macht jede alle Dienst von ca. 12 bi 4.30 Uhr in der Nacht mit. Auch als Bischof macht er weiter. Wenn ich mit ihm die Göttl. Liturgie feier bin ich anschliessend geschlaucht weil er nur mit Mühe lesen kann, und doch gerade zu diesem Bischof kommen die Professoren und Doktoren der theol. Fakultät von Athen (natürlich nicht alle) beichten. Er ist Pnevmatikos vorwiegend für Akademiker. Vielleicht ist das nicht "normal", aber was ist im geistlichen Leben normal? Die Regel ist natürlich eine entsprechende Ausbildung, doch eine Norm kann es niemals geben. Letztendlich wird der Mann zu diesem Dienst vonn Gott berufen und vom Bischof geweiht. +P. Theodoros

PS: Es ist n icht leicht mit einem "agramatev" am Altar zu stehen. Doch man lernt dabei Demut.
Um Gott zu lieben muß man sich von sich selbst lossagen, und die Liebe Gottes läßt sich nur als Liebe des Herzens zu Gott wahrnehmen.
holzi
Beiträge: 1351
Registriert: 17.12.2008, 08:29
Religionszugehörigkeit: röm. katholisch
Wohnort: Regensburg

Re: Gottesdienst

Beitrag von holzi »

athikia hat geschrieben:PS: Es ist n icht leicht mit einem "agramatev" am Altar zu stehen.
In einem was? Könnten Sie das für uns Nichtgriechen übersetzen?
Es dankt
Konrad
Ieromonach
Priestermönch
Beiträge: 157
Registriert: 02.12.2008, 13:36
Wohnort: berlin
Kontaktdaten:

Gottesddienst

Beitrag von Ieromonach »

Lieber Konrad, das "agramatev" ist "nicht lesen können". Bei diesem Bischof geht alles sehr sehr sehr langsam. +P.Theodoros
Um Gott zu lieben muß man sich von sich selbst lossagen, und die Liebe Gottes läßt sich nur als Liebe des Herzens zu Gott wahrnehmen.
Walter
Beiträge: 443
Registriert: 01.06.2006, 18:53

Beitrag von Walter »

αγράμματος = ungebildet
γενηθήτω το θέλημά σου·
holzi
Beiträge: 1351
Registriert: 17.12.2008, 08:29
Religionszugehörigkeit: röm. katholisch
Wohnort: Regensburg

Re: Gottesddienst

Beitrag von holzi »

athikia hat geschrieben:Lieber Konrad, das "agramatev" ist "nicht lesen können". Bei diesem Bischof geht alles sehr sehr sehr langsam. +P.Theodoros
Herzlichen Dank!
protopeter
Priester
Beiträge: 698
Registriert: 24.07.2006, 21:21
Wohnort: Salzburg

Beitrag von protopeter »

Lieber Archimandrit Theodor, Mitbruder im priesterlichen Dienst !

Nur um die ursprüngliche Fragestellung nicht in ein schiefes Licht zu rücken:Es wäre natürlich ein Unding, die geistlichen Fähigkeiten jener, die eben nicht über eine ausreichende intellektuelle Bildung verfügen, generell in Abrede zu stellen;allerdings - und hierbei vertrete ich keine "Privatmeinung", sondern halte mich an die Worte des Kirchenvaters Nektarios von Ägina - sollte sowohl die geistliche als auch allgemeine Bildung eine wesentliche Voraussetzung zur Erfüllung des (wie er selbst sagt) (hohe)priesterlichen Dienstes sein.

Den Erwerb solcher Bildungselemente sieht der Heilige als notwendig, um die rechtgläubige Überlieferung in all ihren Dimensionen zu vertreten und sie weiterhin gegen die Angriffe "von außen" zu verteidigen. Gerade auch im Kontakt mit Heterodoxen oder Ungläubigen muß sich nach Nektarios von Ägina die Standfestigkeit orthodoxer Glaubensüberzeugung (im Idealfall gepaart mit solider Allgemeinbildung) erweisen.

Brüderliche Grüße im Herrn sendet
Erzp. Peter
Ieromonach
Priestermönch
Beiträge: 157
Registriert: 02.12.2008, 13:36
Wohnort: berlin
Kontaktdaten:

Gottesdienst

Beitrag von Ieromonach »

Hochwürdiger Herr Erzpriester, lieber Bruder im heiligen Dienst P. Peter,
natürlich ist Ihre Aussage richtig. In einem Kloster mag so etwas ja evtl. gehen, doch in der Welt ist das ein Unding. Jede Liturgie die ich mit ihm feierte war für mich eine Mühe und Last. Nach meiner Klage beim Metropoliten erfuhr ich, daß jener nicht Predigen darf und nur auf Anordnung des Metropoliten außerhalb des Klosters Liturgie feiern kann.
Wieso solch ein Mönch Bischof werden konnte ist für mich unbegreiflich.
Wenn ich heute im Kloster bin versuche ich einen Synliturgie zu verhindern. Es ist meinerseits vielleicht eine Sünde des Hochmuts aber mein Nervenkostüm hält das n icht aus. Leider ist so etwas in Hellas nichts außergewöhnliches - bei Neukal. und Altkal. -bei Dorfpriestern. :cry: :cry:

in Demut + P. Theodoros
Um Gott zu lieben muß man sich von sich selbst lossagen, und die Liebe Gottes läßt sich nur als Liebe des Herzens zu Gott wahrnehmen.
Benutzeravatar
Elias
Diakon
Beiträge: 711
Registriert: 17.12.2008, 18:08
Religionszugehörigkeit: Orthodox
Wohnort: Stuhr

Beitrag von Elias »

Normalerweise hat man als Priester mal "klein angefangen" - im Chor oder als Lektor. Für den letzteren Dienst ist formal bereits eine Weihe bzw. Segnung durch den Bischof erforderlich, die während einer bischöflichen Liturgie vollzogen wird

Lieber Erzpriester Peter...
ich habe eine Frage bezüglich des Lektors? Was ist nach der Weihe oder der Segnung seine spezielle Aufgabe? Das würde mich mal sehr Interessieren...

In Liebe Christo

Ilia
Benutzeravatar
theofan
Beiträge: 153
Registriert: 19.02.2009, 11:54

Beitrag von theofan »

Hallo Elia,

ich bin zwar nicht V. Peter, hoffe aber, nichts falsch zu machen, wenn ich dennoch antworte, schließlich bezog sich deine Frage auf meinen Beitrag.

Lektor ist das gleiche wie Vorleser. Er liest die sog. Epistel (Abschnitte aus den Apostelbriefen, Perikopen) in der Liturgie (bevor der Priester das Evangelium verkündigt). Dazu gehört auch das Lesen des Prokimenon (Stufengesang im Wechsel mit dem Chor) direkt vor der Epistellesung.

Daneben gehören noch die Lesungen aus dem alten Testament ("Parimien") zu seinen Pflichten. Die gibts u.a. in der Fastenzeit vor Ostern, in der normalen sonntäglichen Liturgie aber nicht.

Eine interessante Ausführung zu Pflichten und Verhaltensregeln des Vorlesers gibts hier, leider nur auf Russisch.

Gottes Segen
Hans-Peter
Antworten