Organspende

Orthodoxe Kirche und Gesellschaft, Theologie
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Stephanie
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Re: Organspende

Beitrag von Stephanie »

Ich versuche mal aufzudröseln, was sich aufgrund der Homepage an Aussagen treffen lässt:
1) Wer
Tatsächlich fehlt auf dieser Seite die Rubrik „Über uns“.
Es ist üblich unter einer solchen Rubrik darzulegen, wer man ist (Privatperson? Jemand der im Kirchendienst steht? Wie sieht es mit Rückkoppelung an die Kirche aus? Gibt es einen Segen, einen Auftrag, eine Zusammenarbeit mit der Kirche, wenn ja mit wem konkret?) und zu welchem Zweck man sich zusammengeschlossen hat. Die Angabe in der Satzung „Aufbau einer deutschsprachigen Orthodoxie“ ist so schwammig, dass man daraus herzlich wenig ableiten kann.
Worin sieht der Verein seine konkreten Aufgaben, welche konkreten Tätigkeiten will er verfolgen? Was fehlt ist eine Art „Programm“. Oder handelt es sich allein um die Vernetzung von orthodoxen Privatpersonen, für allgemeine Gespräche, Informationsaustausch?

Auch fehlt die Angabe eines konkreten Ansprechpartners (Herr xy und eine Adresse)
Das einzige was aus der Seite herauszulesen ist, ist, dass es sich um einen Zusammenschluss orthodoxer Christen in Deutschland zu einem eingetragenen Verein handelt, dessen Sitz in: 52531 Uebach-Palenberg ist und der Betreiber/Gründer des Vereins der orthodoxen Gemeinde in Aachen unter rumänischer Jurisdiktion irgendwie nahe steht.
Aufgrund der vielen Rechtschreibfehler (eines öffentlichen, offiziellen Auftritts) nehme ich an, dass der Vereinsgründer oder der Betreiber der Seite oder der Zuständige für den Webauftritt nicht gebürtiger Deutscher oder ein Nicht-Muttersprachler (auf die Sprache Deutsch bezogen) ist – wobei das eine reine Vermutung ist und die auch nicht unbedingt wichtig ist.

2) Ziel
s.oben. Es ist nicht klar, worauf dieser Zusammenschluss tatsächlich abzielt, es existiert kein ausformuliertes Ziel. Aufbau von jurisdiktionsübergreifender Jugendarbeit/Kranken-/Gefängnisseelsoge? Reine Gesprächsplattform um sich über theologische Fragen oder Alltagsprobleme auszutauschen? Zusammenarbeit für jurisdiktionsübergreifende organisatorische Veranstaltungen, wie öffentliche Informationsveranstaltungen?

3) Organisation
Und wie soll es organisiert werden? Wie ist die bisherige Zusammensetzung, wo sind wie häufig Treffen? Wer ist Vorsitzender? Gibt es einen? Wofür wird konkret der Mitgliedsbeitrag (wie hoch?) verwendet?




Usw.usw. usw.
Also, wer sich dafür interessiert, wird sich wohl an die in den Satzungen genannte Adresse wenden müssen. Aus der Homepage geht leider nicht so viel hervor.
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Elias
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Re: Organspende

Beitrag von Elias »

Die scheinen wohl zusammen zu gehören :)
Sind wohl Rumänen aus Aachen...
http://scharfmfs.de.tl/Theresienkirche- ... meinde.htm
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Mirjanin
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Re: Organspende

Beitrag von Mirjanin »

oh oh ... wenn der Seitenbetreiber das lesen sollte, bitte schnellstmöglich ein Impressum hinzufügen, ggf. noch Datenschutzerklärung wenn Daten erhoben werden (dazu zählt auch "tracking" mit Analyse-Tools). Zu beidem gibts ausreichend Material im Netz. So wie das da gerade ist, ist es eine Steilvorlage für jeden Abmahnanwalt. Das muss nur jemand sein, der nicht die Sichtweisen des Autors teilt... :|
Was sie nicht verstehen können, ist das wir keine politische Partei bekämpfen, sondern die Mörder der spirituellen Kultur.
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Igor
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Re: Organspende

Beitrag von Igor »

XB!

Um auf die Frage nach der Herztransplantation zurück zu kommen: In der Quartalszeitschrift "Der schmale Pfad" Ausgabe 3 (April/2003) war ein Artikel zu diesem Thema erschienen: Metr. Filaret (Voznesenskij): "Eine orthodoxe Stellungnahme zu Herztransplantationen".

In Christo
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Als der Höchste hernieder fuhr, verwirrte Er die Sprachen, zerteilte Er die Völker, nun, da Er Feuerzungen ausgeteilt, ruft Er alle zur Einheit: Einmütig preisen wir deshalb den Heiligen Geist. (Pfingstkondakion im 8. Ton)
Ehemaliger
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Re: Organspende

Beitrag von Ehemaliger »

Hier ist ein link zu einem Interview mit einem der bekanntesten Palliativärzten (Palliative Medizin beschäftigt sich mit Medizin, die nicht mehr das Ziel der Heilung sondern der Sterbeerleichterung/ -begleitung hat), die sich natürlich auch mit dem Thema Organtransplantation befassen.
http://www.ndr.de/ndrkultur/audio116173 ... t3026.html

Ich finde ihn sehr bedenkenswert.

Liebe Grüsse
Benedikt
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Thuja
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Re: Organspende

Beitrag von Thuja »

Lieber Benedikt,

der hier besonders beleuchtete Aspekt des "Verabschiedenkönnens" ist sehr wichtig, ich denke, das wird oft nicht bedacht, danke, dass Du den Link eingestellt hast.

Liebe Pfingstgrüße
Thuja
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Hermann
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Re: Organspende

Beitrag von Hermann »

Hier habe ich noch einen Text von Erzpriester Konstantinos Stratigopoulos von der griechischen Kirche gefunden, in dem die Organspende sehr kritisch gesehen wird.

http://www.alopsis.gr/modules.php?name= ... ge&pid=333

LG, Hermann
Sucht zuerst das Reich Gottes, alles andere wird euch hinzugeschenkt.
Ehemaliger
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Re: Organspende

Beitrag von Ehemaliger »

Hallo Hermann,

ich habe Mühe, die Kommentare des Vaters ohne den zugrunde liegende Text zu verstehen. Allzuoft müsste man spekulieren, was die eigentliche Behauptung / das Argument war, die die Antwort erhellen soll.

Gibt es irgendeine Möglichkeit für uns, diesen Text zu lesen (gerne bitte NICHT in Griechisch)?

Habt gesegnete Tage
Benedikt
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Stephanie
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Re: Organspende

Beitrag von Stephanie »

Auch auf die Gefahr hin als herzlos zu gelten, aber ich bin mit dieser gesellschaftlichen Entwicklung überhaupt nicht einverstanden.
Für mich ist das ein weiteres Zeichen dafür, dass wir uns schlicht weigern zu akzeptieren dass der Tod unausweichlich ist und zum Leben dazu gehört und gleichzeitig ist es eine Abwertung des einzelnen Menschen, der Person. Natürlich ist der Tod, sei es der eigene oder der eines lieben Angehörigen eine höchst schmerzhafte und beängstigende Angelegenheit, das kann man einfach nicht leugnen aber es wird doch nicht besser dadurch, dass wir weiterhin unsere gesammelten Kräfte auf das Aufschieben, Verleugnen desselbigen konzentrieren.
Mir gefällt die Vorstellung überhaupt nicht als Ersatzteillager zu fungieren - es tut mir leid, aber genau so empfinde ich es. Über die sog. Lebendspende (also zu Lebzeiten eine Niere einem Angehörigen spenden) würde ich in einem eintretenden Fall vermutlich nachdenken und mich informieren aber ich lehne es rundweg ab, dass eine generelle Organverpflanzung eingeleitet wird, eine Nutzbarmachung alles und jedem.
Da fallen mir schon einige polemische und grausige Fragen ein, was als nächster Schritt so folgt...

Natürlich, es handelt sich dabei lediglich um meine persönliche Meinung und sie ist auch keineswegs theologisch untermauert, sondern basiert auf meinem Empfindungen gegenüber dem Leben, dem Tod, der Würde der einzelnen Person usw. Deshalb ist es natürlich wichtig, dass wir an diesem Thema dran bleiben und sammeln, was unsere Kirche dazu sagt.
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Hermann
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Re: Organspende

Beitrag von Hermann »

Benedikt hat geschrieben:Hallo Hermann,

ich habe Mühe, die Kommentare des Vaters ohne den zugrunde liegende Text zu verstehen. Allzuoft müsste man spekulieren, was die eigentliche Behauptung / das Argument war, die die Antwort erhellen soll.

Gibt es irgendeine Möglichkeit für uns, diesen Text zu lesen (gerne bitte NICHT in Griechisch)?

Habt gesegnete Tage
Benedikt
Hallo Benedikt, leider weiß ich auch keine Möglichkeit. Ich habe aber trotzdem auf den Text verlinkt, da er zum Ausdruck bringt, dass der Vater die heutige gängige Praxis der Organentnahme bei Gehirntod aber aufrecht erhaltener Kreislauffunktion ablehnt, weil man das Mysterium des Todes nicht so einfach definieren kann wie es heute in der Medizin geschieht.


LG, Hermann
Sucht zuerst das Reich Gottes, alles andere wird euch hinzugeschenkt.
Ehemaliger
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Re: Organspende

Beitrag von Ehemaliger »

Lieber Hermann,

ich kenne keine Definition des "Todes an sich". Früher hatte man ja auch schon unterschiedliche 'sichere' Kriterien: stillstehende Atmung, dann fehlender Herzschlag, jetzt Hirntod, später vielleicht Zell'tod' (aber dann: auf welcher Ebene? Also: Welche Zellen? Herzmuskel?, Gehirn? Bindegewebe? Die 'sterben' zu unterschiedlichen Zeitpunktern) ??? Sterben und Tod ist ein Prozess, den wir nicht nur aufgrund seiner spirituellen Dimension nicht kennen. Auch biologisch können wir ihn nicht hantierbar machen.

Die Medizin aber ist gezwungen, das kommt in dem Gespräch mit Prof. Student heraus, den Sterbevorgang zu unterbrechen. Tod ist also kein irgendwie klar festzustellender Zeitpunkt, sondern ein Prozess über längere Zeit (Auf jeden Fall Stunden). Wenn Organe überhaupt einen Nutzen für den Empfänger haben sollen, dann müssen sie zu einem Zeitpunkt entnommen werden, an dem das entsprechende Organ, also Niere oder Herz oder Leber, NOCH NICHT tot sind, denn ansonsten sind sie 'wertlos', weil so stark und vor allem nicht wieder umkehrbar, geschädigt, dass es keinen Sinn macht, zu transplantieren.

Das heisst also, um in diesem Dilemma (für die Mediziner) einen Weg zu finden, legt man (bislang jedenfalls) den Gehirntod als "Todes"zeichen/zeitpunkt fest, da man davon ausgeht, dass das kein Mensch 'überlebt'. Allerdings, wie es Prof Student ja auch sagt, ist es eigentlich unvorhersagbar, wie ein hirntoter Mensch reagiert, wenn man die kreislauferhaltenden Massnahmen beendet. Eine ganze Reihe Menschen haben solch einen Hirntod über mehrere Jahre hin organisch überlebt. Niemand kann sagen, wer/was dieses Wesen dann war: Mensch? biologische Zellmasse? Tierähnlich? ????????

Es gibt auch keine einhellige Meinung der Medizin an sich. Die Sache ist durchaus umstritten. Daher missfällt mir auch etwas die vereinfachende Polemik des Vaters.
Herzlichen Gruss
Benedikt
Ehemaliger
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Re: Organspende

Beitrag von Ehemaliger »

Liebe Stephie,

dafür dass du nicht herzlos bist, werde ich gerne Zeugnis ablegen :)
Aber: Mit deinem Rundum-Argument: Wir hätten "einfach nur Angst vor dem Tode" ist keine Lösung der Frage in Sicht.

Du schreibst: Natürlich ist der Tod, sei es der eigene oder der eines lieben Angehörigen eine höchst schmerzhafte und beängstigende Angelegenheit, das kann man einfach nicht leugnen aber es wird doch nicht besser dadurch, dass wir weiterhin unsere gesammelten Kräfte auf das Aufschieben, Verleugnen desselbigen konzentrieren.

Mit dieser Argumentation könntest du auch eine Blinddarm-Op oder eine Einnahme eines Medikamentes ablehnen. Ich denke, ich verstehe, was du sagen willst: Um Himmels Willen, keine menschlichen Ersatzteillager bloss weil der Mensch eben alt wird und stirbt. Da gehe ich mit dir konform. Aber die Frage nach dem neuen Herzen für eine Mutter von 3 kleinen Kindern oder die Niere für Frau Steinmeier (auch wenn es keine Spende ihres Mannes gewesen wäre) spielt sich jenseits der 'allgemeingültigen' Argumentation AUCH auf einer sehr persönlichen, tragischen Ebene ab. Die Nutzbarmachung ist schon etwas Bedenkenswertes, denn sie macht möglicherweise sehr wohl Nutzen für einen Menschen aus.

Ich wehre mich, wie du auch, gegen die Technisierung der Frage, allerdings auch gegen die vorschnelle Mystifizierung (wir können das Geheimnis des Todes nicht erklären/erfassen). Beide werden den Beteiligten enschen nicht gerecht.

Dass die Frage allerdings eines Bedenkens, Durchdenkens und auch spirituellen Beurteilens sehr wichtig werden wird, das deutest du an: Es kommen dir schreckliche Szenarien der Zukunft (die teilweise schon existieren wie die entlohnte Organspende in den Kreisen der Armen in Indien oder gar des vermuteten Auftragsmordes zum Zweck der Entnahme von entssprechenden Organen) in den Sinn. Mir auch, Brrrrr!!!!

Liebe Grüsse
Benedikt
Nassos
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Re: Organspende

Beitrag von Nassos »

Ich habe das als Verdrängen aus dem Bewusstsein verstanden, wie es in der heutigen Gesellschaft um uns herum geschieht, und nicht eine Schicksalsergebenheit, wie Deine Schlussfolgerung vermuten lässt, Benedikt. Genau so wäre sonst auch das "Gib mir das Gedenken des Todes" zu interpretieren...

Ansonsten habe ich auch Angst vor diesen Szenarien; sie wird verstärkt, wenn ich vor allem an Kinder denke...
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Aramis
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Re: Organspende

Beitrag von Aramis »

Gott zum Gruße,
ich bin zwar (noch) nicht orthodox, erlaube mir aber dennoch, kurz meine Meinung zu diesem sehr schwierigen Thema abzugeben.
Wenn mein Körper dereinst nach modernsten medizinisch-wissenschaftlichen Gesichtspunkten für "tot" befunden wird (in früheren Zeiten benutzte der Arzt einfach einen Taschenspiegel um den Tod eines Menschen festzustellen...) und meine Organe anderen Menschen ein Weiterleben ermöglichen, finde ich für mich nichts, was gegen eine Organspende spräche.
Meiner Meinung nach kann weder die heilige Schrift, noch die Tradition der Kirchenväter auf jedes Problem eine klare Handlungsanweisung parat haben. Auch Äußerungen kirchlicher Autoritäten können in solchen Fällen doch auch nur Handlungsempfehlungen sein (einen unfehlbaren Papst gibt es ja gottlob in der orthodoxen Kirche nicht).
Letzten Endes gibt es doch auch für jeden Christen das eigene Gewissen als Entscheidungshilfe.

Liebe Grüße
Thomas
28 Thomas antwortete ihm: „Mein Herr und mein Gott!“
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Stephanie
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Re: Organspende

Beitrag von Stephanie »

Lieber Benedikt,

nunja, für mich ist zwischen der Blinddarm-OP und der Verpflanzung fremder menschlicher Organe ein qualitativer Unterschied.
Selbstverständlich nehme ich Tabletten, wenn ich krank bin und wenn mein Blinddarm entzündet ist, hoffe ich, dass es rechtzeitig genug festgestellt wird um mir meinen Blinddarm zu entnehmen. Ich möchte aber nicht, dass so ohne Weiteres Frau Müller ihre Niere entnommen wird um mich damit zu beglücken. Wirklich nicht!
Nassos hat es sehr gut auf den Punkt gebracht: Ich meine nicht Fatalismus gegenüber dem Leben sondern die Akzeptanz des Todes, meines eigenen, der von lieben Angehörigen oder auch von Müttern von 3 Kindern. Ich behaupte ganz bestimmt nicht, dass das leicht ist, das wäre eine glatte Lüge. Aber der Tod ist nun mal unser Gefährte - so makaber sich das anhören mag - vom Moment unserer Geburt an und ich finde schon, dass wir uns dessen wieder mehr bewusst werden müssen (einschließlich meiner Person). Der Tod ist immer furchtbar, weil schließlich jeder Mensch für jemanden etwas bedeutet, ein lieber Angehöriger, Freund, Partner usw. ist, egal ob es die Mutter von 3 Kindern ist, der 40jährige Ehemann oder die geliebten Eltern, Großeltern etc. Da kann man keinen Unterschied machen.
Und ich verwehre mich wirklich entschieden, den Menschen (egal welchen) als Ersatzteillager für gegenwärtig oder zukünftig Lebende zu sehen und der Nutzen ist für mich da nur bedingt ein Argument, denn dann kommen wir irgendwann an Punkte (bzw. sind es in vielen Bereichen ja schon) in den wir es wirklich geschafft haben, den Menschen, der PERSON ist, zu entpersonifizieren. Die Frage nach dem Zeitpunkt des Todes und der Organentnahme verschärfen für mich nur das Ganze.
Das menschliche Dasein ist nicht unter dem Aspekt des Nutzens zu beurteilen, denn genau das entmenschlicht eine Gesellschaft (man denke nur an Eugenik, Abtreibungen etc.). Außerdem gibt es auch kein Recht darauf 90 oder 100 Jahre alt zu werden - es ist ein Geschenk, ich glaube nur manchmal, dass wir das ein wenig aus den Augen verlieren.

Nein, tut mir leid, bislang kann ich für die (generelle) Organspende kein Argument sehen, ganz im Gegenteil.

Selbstredend muss diese Entscheidung jeder für sich selbst treffen und seinem Gewissen folgen. Aber die augenblicklichen Überlegungen des Staates (!) zielen ja in die Richtung einer grundsätzlichen Entnahme, gegen die man dann jährlich quasi Berufung einlegen müsste und das ist schlicht ein Skandal und hat mit Nächstenliebe nicht viel zu tun, das ist Technokratisierung in ihrer schlimmsten Form.
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