Sebastian hat geschrieben:Der gute Benedikt kommt meiner Frage schon ganz nah, tack så mycket!
Benedikt hat geschrieben:Du setzt die "orthodoxe Mission" in Gänsefüsschen. Ja, leider ist da was dran. So lange der Sack Heimaterde so wichtig ist, dass eine orthodoxe Gemeinde sich eher als religiöser Heimatverein versteht als als Kirche Gottes .... so lange bleibt Otrhodoxie ein wohl gehütetes Geheimnis im Westen
Meine Frage ging dahin, dass man in der westlichen Welt häufig auf die Meinung stößt, die Orthodoxen Gemeinden seien ausschließlich zur Betreuung der hiesigen orthodoxen Emigranten zuständig. Ein Priester des ökumenischen Patriarchats sagte mir einmal es sei ihm verboten zu missionieren.
Wie könnt Ihr Euch das erklären? Gespannt. Sebastian.
Man meint das nicht nur, es ist in der Regel auch so.
Prinzipiell sind natürlich Konvertiten immer willkommen, aber den Drang, oder wenigstens die Idee, mehr Werbung (Mission) und die dann logischerweise in Deutsch für die hiesige Bevölkerung, ist für fast alle orthodoxen Kirchen ein mehr oder weniger heisses Eisen.
Da gibt es die Kirche, dessen Bischof einfach bestimmt, dass für mehr Deutsch einfach noch nicht die Zeit reif sei.
In einer anderen Kirche sind die Gründung von Klöstern nicht erwünscht; man schickt einfach alle in das Herkunftland.
Es gibt aber auch schon Kirchen die auf Anfrage sogar deutschsprachige Gemeinden zulassen.
Allen voran sind aber wir, die wir Deutsche sind (egal ob herkunftsmässig oder schon lange hier lebend) gefragt, Initiative zu ergreifen.
Das ist schwer und mühselig, da wir in unseren Leben schon genug zu tun haben aber ohne Fleiss kein Preis.
Ich will Euch etwas erzählen:
Über das hiesige Pfingsten bin ich nach Niederalteich in die Abtei dort gegangen um jemand zu besuchen, der dort wohnt.
Es ist zu erwähnen, das in Niederalteich zwei Riten nebeneinander existieren, der Römische und der Byzantinische.
Bitte keine endlosen Debatten oder gar Polemik für oder gegen; jetzt ist erstmal meine Geschichte von Relevanz.
Da ist die beiden Pfingsttage über in der recht grossen Kirche alles vollgestopft mit Deutschen aus dem ganzen Land - extra angereist. Viele kommen regelmässig zu Festtagen dahin.
In Gesprächen kam dann zu Tage, dass viele auch in ihren Heimatstädten in byzantinische Liturgien gehen und auch der Wunsch besteht in orthodoxe Kirchen zu gehen.
Und dort waren nicht nur Katholiken, auch Evangelische und andere.
Ich will damit sagen, dass ein viel breiteres Interesse besteht, als gemeinhin bekannt.
Übrigens, die Abtei Niederalteich geniesst auch bei allen orthodoxe Kirchen einen grossen Respekt.
Es kommt auch vor dass Bischöfe oder Metropoliten zu Besuch kommen um das ganze zu sehen.
Und was den Ablauf der Liturgie betrifft, gab es wirklich keinen Unterschied zu einer Kirche in der slawische Typikon verwendet wird.
Mission bedeutet auch Respekt und Geduld und vor allem liebende Güte.
LG Songul
edit: filip