M - wie Mission

Orthodoxe Kirche und Gesellschaft, Theologie
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Mops
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Beitrag von Mops »

Ludwig Martin hat geschrieben: Wenn z.B. 4 Priester verschiedener Nationen an einen Ort einmal im Monat kommen, bleiben die Gläubigen der anderen 3 Nationen zuhause - statt zum "Ausländer" zu gehen...da läuft was schief - aber wie gesagt, ich behaupte nicht, dass es hier ein Patentrezept gibt und habe auch keine bessere Lösung in der Tasche...
das liegt doch aber an ihnen selbst. Niemand verbietet ihnen in die andere Gemeinde zu gehen. Und da kommen wir schon zum Kern, selbst wenn ich in jeder Orthodoxen Kirche zu hause sein kann, ist doch meine Gemeinde meine Familie! Deswegen bin ich trotzdem in jeder OK willkommen!
Mops
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Beitrag von Mops »

songul hat geschrieben: Es tut mir leid, wenn Ihnen das Gerede zum Thema "Deutsche Liturgie" auf die Nerven geht; es war von mir nicht beabsichtigt.
Sie haben ja recht, es gibt deutsche Liturgien und kaum einer geht hin.
In meiner Stadt ist sogar so, dass, anstatt in die deutschen Liturgien hinzugehen, die von verschiedenen Kirchen angeboten werden, es Leute gibt die nur in "ihre" Kirche gehen und keinesfalls in eine Kirche einer anderen Nationalität.
Das es um die Feier der Göttlichen Liturgie in deutsch geht, spielt keine Rolle.
Liebe Schwester,

es ist ein Fakt, dass es keine deutsche Orthodoxie gibt! Es gibt wohl deutschsprachige Gemeinden in der ROK oder bei der GOK...
oder es gibt deutschsprachige Gottesdienste in einer der Gemeinden.
Man kann keine Archäologie betreiben, weil alles nur unvollständig erhalten ist... aber wie die Arbeit der liturgischen Kommission zeigt, sind Priester - Vertreter verschiedener Ortskirchen - damit beschäftigt, dauert nur etwas, aber es soll ja auch was Vernünftiges dabei herauskommen.
l.G. Rene
Mops
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Beitrag von Mops »

songul hat geschrieben:
Sie verstehen zwar nicht die Texte, aber was ist an "Kyrie eleison" auch zu verstehen. Und wir ein Cherubikon auf deutsch verständlicher als wenn es auf russisch gesungen wird? Wenn in der Katechese die Liturgie erklärt und im Schema verstanden wird, dann kann man auch einer fremdsprachigen Liturgie mit ganzem Herzen folgen. Bei den Gesängen der Liturgie hilft die deutsche Sprache auch nicht viel weiter.
Nein lieber V. Martinos, das mag vielleicht für Sie als Priester zutreffen, der Sie nicht nur Kirchensprachen verstehen, sondern auch eine ganz andere Ausbildung genossen haben.
Liebe Schwester,

man muss kein Sprachgenie sein, um Kyrie eleison oder Gospodi pomilui zu verstehen...
Wenn ich ein paar mal in eine Gemeinde - egal ob Griechen, Serben, Russen - gehe, dann bekommt man sowas schnell mit, auch ohne Sprachkenntnisse.
g.l.G. Rene
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songul
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Beitrag von songul »

Rene hat geschrieben:
songul hat geschrieben:
Sie verstehen zwar nicht die Texte, aber was ist an "Kyrie eleison" auch zu verstehen. Und wir ein Cherubikon auf deutsch verständlicher als wenn es auf russisch gesungen wird? Wenn in der Katechese die Liturgie erklärt und im Schema verstanden wird, dann kann man auch einer fremdsprachigen Liturgie mit ganzem Herzen folgen. Bei den Gesängen der Liturgie hilft die deutsche Sprache auch nicht viel weiter.
Nein lieber V. Martinos, das mag vielleicht für Sie als Priester zutreffen, der Sie nicht nur Kirchensprachen verstehen, sondern auch eine ganz andere Ausbildung genossen haben.
Liebe Schwester,

man muss kein Sprachgenie sein, um Kyrie eleison oder Gospodi pomilui zu verstehen...
Wenn ich ein paar mal in eine Gemeinde - egal ob Griechen, Serben, Russen - gehe, dann bekommt man sowas schnell mit, auch ohne Sprachkenntnisse.
g.l.G. Rene
Ich bitte Dich, Rene, Sätze nicht aus ihrem Gesamt-Zusammenhang zu zitieren, denn dann bekommt das einen anderen Bedeutungswert und muss anders kommentiert werden.

LG Songul
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Beitrag von Mops »

Eben, liebe Schwester, das fand ich eigentlich auch, zumal P.Martinos auch in dem angebrachten Zitat sagte:

"...Wenn in der Katechese die Liturgie erklärt und im Schema verstanden wird, dann kann man auch einer fremdsprachigen Liturgie mit ganzem Herzen folgen. Bei den Gesängen der Liturgie hilft die deutsche Sprache auch nicht viel weiter..."

Also verstehe mich bitte nicht falsch.
l.G. Rene
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songul
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Beitrag von songul »

Rene hat geschrieben:Eben, liebe Schwester, das fand ich eigentlich auch, zumal P.Martinos auch in dem angebrachten Zitat sagte:

"...Wenn in der Katechese die Liturgie erklärt und im Schema verstanden wird, dann kann man auch einer fremdsprachigen Liturgie mit ganzem Herzen folgen. Bei den Gesängen der Liturgie hilft die deutsche Sprache auch nicht viel weiter..."

Also verstehe mich bitte nicht falsch.
l.G. Rene
Ich versteh' Dich schon richtig; ich bin nur nicht gleicher Meinung.

LG Songul
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Elias
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Beitrag von Elias »

Viktor "aus der katholisch-orthodoxen Freundschaft" hat mit diesem Projekt genau so viel zutun, dass er Moderator in einer russisch-sprachigen Gruppe zu dieser Thematik ist und als solcher unter den Mitgliedern genannt wurde.

Was dort besprochen wird, kann ich nicht sagen, da ich kein Russisch kann - daher habe ich auch mit besagter Gruppe zunächst mal nichts zutun.


Hallo liebe Freunde,

ich wollte nur damit sagen, dass Viktor einer dieser Moskauer konvertiten sei von dem die Rede ist. Ich muss aber auch sagen, dass seine Konvertierung nichts mit dem Forum und auch nichts mit unserem Ludwig zu tun hat. Vielmehr hat das etwas mit seinem Aufenthalt in Deutschland zu tun, in einer katholischen Studentenverbindung in Chemnitz. In der katholisch-orthodoxen Freundschaft hat Viktor auch keine besondere Funktion inne gehabt. Er hat eine Russische Forumsseite betreut und wurde wegen seiner seltsamen Ansichten von den orthodoxen mächtig kritisiert. Ich finde, das wir dieses Thema jetzt auch lassen sollten um uns den Theologischen Themen zu widmen. Herzlich Willkommen Ludwig und ich freue mich das du da bist....

LG Ilija
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Hallo René (ich hoffe wieder fit ! :wink: )
Rene hat geschrieben:Man kann keine Archäologie betreiben, weil alles nur unvollständig erhalten ist...
Das ist - bezogen auf die westlichen Riten - nicht ganz richtig. Unvollständig erhalten ist der sog. gallikanische Ritus an welchem sich einige zu schaffen machten und etwas zusammen bastelten. Da hast Du sehr recht - man setzt sich hin und heraus kommt ein Mischmasch.

Andere westliche Riten widerrum sind erhalten und werden auch in einigen orthodoxen Gemeinden gebraucht. Ich stehe mittlerweile sehr deutlich für Gebrauch des byzantinischen Ritus' (auch und vor allem hierzulande), warum? Weil er [der byzantinische Ritus] mE

a)der würdigste Ausdruck unseres orthodoxen Glaubens ist,

b) die Geschichte. Der östliche, byzantinische Ritus wurde nie (abgesehen von der russischen Liturgiereform, aber die hat nie das gerüst angetastet) verändert und seit Jahrtausenden gefeiert. An den westlichen Riten hatte man immer was zu nörgeln. Mal setze man die Epiklese um, dann wieder etwas anderes. Zu Zeiten der Hll. Cyrill und Methodius, als Bulgarien und andere Balkanstaaten zwischen Latainisierung und Byzantinischer Kultur schwebten (da gabs noch die Kircheneinheit), entschied man sich doch letztenendes sehr deutlich für die byzantinische Liturgiefeier, einfach, weil sie den anderen überlegen war (war zwar nicht der einzige Grund, ich weiss, aber doch ein wichtiger).

c) die bis dato endgültige Trennung 1054 n.Chr meiner Meinung auch auf eine liturgische Entfremdung zurückzuführen ist.

Nassos hat geschrieben:Und soviel ich weiß, kümmern sich die Bischöfe/Kleriker der orthodoxen Kirche um ihre eigenen Schäfchen. Zumindest sind mir hier - nicht mal gerüchteweise - irgendwelche Aktionen mit Geldern an arme Bauern zu Ohren gekommen, die dafür konvertieren sollten.
Hier anknüpfend möchte ich einmal Vater Theodoros ins Treffen führen, der immer wieder eindringlich erwähnte, dass >>orthodoxe Mission durch die Feier der Göttlichen Liturgie betrieben wird>>.

Wie findet Ihr diesen Ansatz und was bedeutet er vielleicht für Euch ganz konkret (führte Euer Weg in die Orthodoxe Kirche durch die Erfahrungen in den Gottesdiensten?)

Es freut sich Sebastian
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Elias
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Beitrag von Elias »

Was denkt ihr warum wir Orthodox geworden sind die es vorher nicht gewesen sind??? Wegen der Theologie? Nein, wegen der Schönheit der göttlichen Liturgie und die Schönheit des Glaubens. Die Theologie hat sich erst später bei mir eingesetzt. Wir sind nicht durch Wissen orthodox geworden sondern durch das Herz. Wir Glauben aus dem Herzen und somit ist die Göttliche Liturgie die Feier, die bei der Mission einsetzt. Was noch Missionarisch wirkt ist wenn unsere Priester auch im privaten als dessen zu erkennen sind wie unsere Mönche...Leider hat sich das hier so eingespielt das sie sich in Privatklamotten werfen. In Georgien habe ich noch nie einen Priester in Privatklamotten gesehen... :up: Die waren immer als Priester zu erkennen und das sollten unsere in diesem Land auch tun...Was Denkt ihr darüber?
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Ilija hat geschrieben:Was denkt ihr warum wir Orthodox geworden sind die es vorher nicht gewesen sind??? Wegen der Theologie? Nein, wegen der Schönheit der göttlichen Liturgie und die Schönheit des Glaubens. Die Theologie hat sich erst später bei mir eingesetzt. Wir sind nicht durch Wissen orthodox geworden sondern durch das Herz. Wir Glauben aus dem Herzen und somit ist die Göttliche Liturgie die Feier, die bei der Mission einsetzt.
Lieber Ilija, also, das mag ja bei Dir und mir zutreffen. Persönlich kenne ich Fälle, in denen bspw. evangelische Theologiestudenten in ihren Hausarbeiten u.a. bei der Quellenangabe immer wieder auf ein und dasselbe stiessen: ORTHODOXIE. Diese Menschen kamen in erster Hinwendung durch die Schriften (meistens die frühen Väter) und nicht über ihre Sinne zum wahren Glauben.
Daher denke ich, dass meine Frage an (von mir aus) jeden ("Konvertiten") persönlich gerichtet, durchaus ihre Berechtigung hat.

LG Sebastian
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Beitrag von Mops »

Ilija hat geschrieben:Was denkt ihr warum wir Orthodox geworden sind die es vorher nicht gewesen sind??? Wegen der Theologie? Nein, wegen der Schönheit der göttlichen Liturgie und die Schönheit des Glaubens. Die Theologie hat sich erst später bei mir eingesetzt. Wir sind nicht durch Wissen orthodox geworden sondern durch das Herz. Wir Glauben aus dem Herzen und somit ist die Göttliche Liturgie die Feier, die bei der Mission einsetzt. Was noch Missionarisch wirkt ist wenn unsere Priester auch im privaten als dessen zu erkennen sind wie unsere Mönche...Leider hat sich das hier so eingespielt das sie sich in Privatklamotten werfen. In Georgien habe ich noch nie einen Priester in Privatklamotten gesehen... :up: Die waren immer als Priester zu erkennen und das sollten unsere in diesem Land auch tun...Was Denkt ihr darüber?
nun, bei mir trifft das durchaus zu. :D
Auch den letzten Zeilen stimme ich gerne zu!
l.G. Rene
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Beitrag von Mops »

Sebastian hat geschrieben:Hallo René (ich hoffe wieder fit ! :wink: )
vielen Dank der Nachfrage, lieber Sebastian.
Es geht langsam vorwärts. Einige Problemchen, die mit der OP einhergehen brauchen wohl noch etwas Zeit...
Muss ich noch viel beten :wink:
l.G. Rene
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songul
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Beitrag von songul »

Sebastian hat geschrieben:
Ilija hat geschrieben:Was denkt ihr warum wir Orthodox geworden sind die es vorher nicht gewesen sind??? Wegen der Theologie? Nein, wegen der Schönheit der göttlichen Liturgie und die Schönheit des Glaubens. Die Theologie hat sich erst später bei mir eingesetzt. Wir sind nicht durch Wissen orthodox geworden sondern durch das Herz. Wir Glauben aus dem Herzen und somit ist die Göttliche Liturgie die Feier, die bei der Mission einsetzt.
Lieber Ilija, also, das mag ja bei Dir und mir zutreffen. Persönlich kenne ich Fälle, in denen bspw. evangelische Theologiestudenten in ihren Hausarbeiten u.a. bei der Quellenangabe immer wieder auf ein und dasselbe stiessen: ORTHODOXIE. Diese Menschen kamen in erster Hinwendung durch die Schriften (meistens die frühen Väter) und nicht über ihre Sinne zum wahren Glauben.
Daher denke ich, dass meine Frage an (von mir aus) jeden ("Konvertiten") persönlich gerichtet, durchaus ihre Berechtigung hat.

LG Sebastian
Das trifft für mich auch zu.
Für mich waren bestimmte theologische Gesichtspunkte ausschlaggebend für die Entscheidung zur Orthodoxie.
Als Katholikin muss man das wohl ohnehin mehr, schätze ich.

LG Songul
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Beitrag von Nassos »

Hauptsache ist doch, dass man gut das Ziel erreicht.
Was abzulehnen ist, ist erzwungene/erkaufte Konversion.

Ganz kurz zur deutschsprachigen Liturgie: vielleicht liegt die geringe Besucheranzahl daran, dass man keine Info dazu hat (also gar nicht mal weiß, dass solche stattfinden)?

Nassos
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Beitrag von Mops »

nein, dem ist nicht so. Auch die Mitglieder der deutschsprachigen Gemeinde bleiben lieber unter sich, selbst wenn sie nur 1 mal im Monat Liturgie feiern können... jedenfalls die meisten... es ist also kein Problem der Nichtdeutschen, sondern findet sich überall...
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