Griechisches Neues Testament

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Andromachi
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Re: Griechisches Neues Testament

Beitrag von Andromachi »

Sinaitis hat geschrieben:wir stehen nicht unter dem Zorn Gottes, sondern unter der Liebe Gottes
Sie haben Recht, Vater, wieso Zorn? Denken wir an die Parabel vom verlorenen Sohn. Der Vater sah den Sohn kommen, schon bevor er an der Tür klopfte. Er wartete die ganze Zeit auf ihn.
Aber jeder von uns weiß das selber: Der liebe Gott hat auf mich gewartet länger, als ich es verdiente.
Vielleicht meint Bernd aber, dass auch der getaufte Christ den Hang zur Sünde beibehält, als Erbe des Falls von Adam und Eva. so dass jedem von uns ein Kampf mit sich selbst bevorsteht, den er nur im Namen Christi gewinnen kann.
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Mary
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Re: Griechisches Neues Testament

Beitrag von Mary »

Bernd_B hat geschrieben: Diese Frage beantwortet der Herr selbst sehr eindeutig, und zwar im zweiten Teil der Gerichts-Szene in Mt 25 (vgl. Mt 25,41-46). Und ich muss zugeben, dass ich zutiefst erschrocken und erschüttert war, als mir das zum ersten Mal so bewusst wurde: Dass viele sein werden, die - ganz so wie Du beschreibst - ehrlich und aufrichtig dienten, und die dennoch in die Verdammnis müssen.
Nein, lieber Bernd,

die in die Verdammnis müssen, sind eben gerade nicht diejenigen, die den Willen des Vaters getan haben!
Gut, dass Du bei diesen Versen erschrickst. Wir werden, ob es uns passt oder nicht, nach unsern Taten gerichtet.

Ich bin überzeugt, dass nur Menschen, die in der Gemeinschaft der Christen (Kirche) und aus der Kraft der Sakramente leben, zu "guten Taten" überhaupt befähigt sind.

Lg Maria
Let Your mercy, O Lord, be upon us, as we hope in You.
Loukia
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Re: Griechisches Neues Testament

Beitrag von Loukia »

Amin, Maria, Amin.
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Bernd_B
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Re: Griechisches Neues Testament

Beitrag von Bernd_B »

Alexej hat geschrieben:Der Lebendige Gott sagt im Evangelium, dass er seine Kirche geschaffen hat, und diese den Aposteln und ihren Nachfolgern anvertraut. Dass Menschen, selbst Priester, auch fallen können, haben wir in dem Thread besprochen - viewtopic.php?f=51&t=1888 Das ist aber kein Grund, der Kirche Gottes nicht mehr zu vertrauen. Auch wenn ein Mensch dieses Vertrauen enttäuscht hat, muss man weiter gehen. Es ist auch eine Prüfung, ob man denn wirklich auf Gott vertraut, ob man bereit ist, das Kreuz zu tragen. Aber alleine, kann man das Meer des Alltagslebens nicht überschwimmen, jeder von uns braucht dazu das Schiff.
Ja, Du hast recht. Darüber muss ich mir ernsthaft Gedanken machen und diese Wort in meinem Herzen bewegen. Danke!
Bernd_B
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Re: Griechisches Neues Testament

Beitrag von Bernd_B »

Sinaitis hat geschrieben:wir stehen nicht unter dem Zorn Gottes, sondern unter der Liebe Gottes. Und zwar ALLE. Wir sind es, die die Liebe nicht erwidern, Gott hat die Arme geöffnet und wartet auf uns.
wie erklärst Du Dir dann, dass sämtliche mit dem Sündenfall eingetretenen Folgen und sämtliche nach dem Sündenfall ausgesprochenen Flüche noch auf uns sind?
Also z.B., dass wir wissen, was Gut und Böse ist, dass wir sterben müssen, dass wir Gott nicht (wie Adam zuerst) von Angesicht zu Angesicht sehen können, dass wir im Schweiße unseres Angesichts unser Brot essen, dass Frauen bei der Geburt Schmerzen haben etc?

Das ist doch alles noch DA! Und die Bibel beschreibt es als Folge dieses Sündenfalles! Das kann man doch nicht einfach so verleugnen!
Ich bitte Dich, zur Kenntnis zu nehmen, daß dies ist ein orthodoxes und kein lutherisches Forum ist. Deine Beiträge machen zwar den Eindruck von Expertenwissen, aber leider nur den Eindruck.
Es war auch nie meine Absicht, mich als Experte darzustellen. Ich argumentiere mit dem, was ich bis jetzt aus der Bibel verstanden habe, und hoffe auf solide begründeten(!!) Widerspruch, damit ich die Inhalte noch tiefer begreifen und noch besser verstehen kann.

Wenn wir auf dieser Welt endgültig die Augen schließen, dann wird es nur eine Wirklichkeit und eine Wahrheit geben. Deswegen lohnt es sich meiner Ansicht nach, JETZT schon um eine sehr genaue Erkenntnis zu ringen.
für uns Orthodoxe sind die Fragen durch unsere heiligen Väter beantwortet. Glauben kommt nicht vom Diskutieren, sondern vom Gehorsam. (sagt Paulus).
OK, dann will ich das gern akzeptieren.
Loukia
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Re: Griechisches Neues Testament

Beitrag von Loukia »

Bernd_B hat geschrieben:
Sinaitis hat geschrieben:wir stehen nicht unter dem Zorn Gottes, sondern unter der Liebe Gottes. Und zwar ALLE. Wir sind es, die die Liebe nicht erwidern, Gott hat die Arme geöffnet und wartet auf uns.
wie erklärst Du Dir dann, dass sämtliche mit dem Sündenfall eingetretenen Folgen und sämtliche nach dem Sündenfall ausgesprochenen Flüche noch auf uns sind?
Also z.B., dass wir wissen, was Gut und Böse ist, dass wir sterben müssen, dass wir Gott nicht (wie Adam zuerst) von Angesicht zu Angesicht sehen können, dass wir im Schweiße unseres Angesichts unser Brot essen, dass Frauen bei der Geburt Schmerzen haben etc?

Das ist doch alles noch DA! Und die Bibel beschreibt es als Folge dieses Sündenfalles! Das kann man doch nicht einfach so verleugnen!
Die allheilige und allreine Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria gebar nicht unter Schmerzen. Glauben zumindest wir.

Der Tod ist für den Menschen etwas unnatürliches. Er ist überwunden durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Wir haben tatsächlich in jedem Augenblick unseres Lebens die Wahl ob wir etwas tun, was uns in die Arme Gottes leitet oder uns von ihm fernhält, wenn nicht noch weiter entfernt! Der Tod im Gegensatz zum ewigen Leben ist doch Verdammnis, die Ferne von Gott. Dem (physischen) Tod wurde zur Zeit des Alten Bundes oft zugeschrieben, das er keine Hoffnung übrig lässt, aber vorbei ist das, denn die Auferstehung hat das Feuerschwert vom Tor des Paradieses verschwinden lassen. Wir können, ja müssen uns Gott nahen, so naht er sich auch uns. Manche Menschen sind ja jetzt da, sie atmen, sie ernähren ihren funktionierenden, physischen Kreislauf etc. aber sie sind tot, geistig tot. Andere sind schon längst entschlafen, aber sie sind tatsächlich an dem besseren Ort, von dem immer alle sprechen.

Du kannst auf eigene Gefahr das hier ausprobieren: Vorab, Gott ist Geist, Gott ist Licht. Schau mal 5 Minuten in die Pralle Sonne, starre hinein, wenn sie an einem heißen Sommermittag ganz oben steht. Können deine Augen das ertragen? Wahrscheinlich nicht. Und Gottes Licht ist sicher viel reiner und gleißender, oder übertrifft ihn seine Schöpfung etwa in irgendeinem Punkt? Mit deinen grobstöfflichen Augen willst du Ihn betrachten? Im Tempel sind welche umgekommen, die das allerheiligste betraten, wo die Präsenz, die Gegenwart Gottes am stärksten war. Seit Gott in Jesus Christus präsent ist, sieht das etwas anders aus.

Schau ich denk's mir so: Dieses Leben vor der Auferstehung ist der Anfang des Films und im Moment des Todes ist die Stelle erreicht, an dem die anderen keinen Einblick mehr haben, was dich betrifft, für die steht da "Fortsetzung folgt". Für dich gehts ja die ganze Zeit immer nur weiter, aber Leute, es wird ein wiedersehen geben.

Die Sache mit dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse hast du dir leider etwas einfach gemacht. Es geht nicht um das Erkennen von Gut und Böse im moralischen Sinne sondern um eine Erkenntnis die über die Möglichkeit des menschlichen Verstandes geht und an die Alwissenheit Gottes grenzt. Außerdem, so wie ich es hier bei dir lese, würde es heißen, der Teufel, also die Schlange, hätte recht gehabt damit, das die Menschen von den Früchten des Baumes auch Gottesgleichheit und höhere Erkenntnis erlangen. Aber Adam und Eva haben "nur" erkannt, das sie nackt waren, also wie unendlich armselig sie im Vergleich zu Gott sind.


Wir sollen ein geistiges Leben führen, uns von den fleischlichen Begierden lösen, uns Schätze im Himmel und nicht auf Erden suchen. Wir sollen nicht unseren Schwächen nachgehen, aber uns Tugenden aneignen.
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Nassos
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Re: Griechisches Neues Testament

Beitrag von Nassos »

Bernd_B hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:ich hoffe, dass demnächst die Texte des NT wieder hier drin stehen.

Bis denne,
Nassos
oh, das wäre wirklich schön!!!!!!!
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Nassos
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Re: Griechisches Neues Testament

Beitrag von Nassos »

Mit dem Sündenfall trat der Tod ins Leben. Der Mensch hat sich von Gott entfernt (indem er sich hat verarschen lassen). Warum jetzt noch eine Zeit vorgesehen ist, in der der Mensch für die Errettung seiner Seele zu kämpfen hat, weiß ich nicht. Jedoch wurde uns durch Christi Tod und Auferstehung die Möglichkeit gegeben zu Gott zurückzufinden (mit seiner Gnade).

Was gut ist, das gibt uns der Herr mit. Was aber wirklich bis ins Detail gut und was böse ist, das vermagen wir wohl nicht zu sagen, ich glaube das ist unser Verstand zu beschränkt.

Dass aber Gott sich unser erbarmt, weist Seine Liebe aus. Ob die (schlimmen) Konsequenzen einer Missetat auch Zorn ist, das denke ich nicht.

Der wahre Zorn liegt wohl auf den wirklich freiwillig und vollends Ausgeschiedenen aus Gottes Liebe.

Gruß,
Nassos

P.S.: Die Fragen verlangen wohl nach mehr Theologie...
Andromachi
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Re: Griechisches Neues Testament

Beitrag von Andromachi »

Ich hatte geschrieben:

"Vielleicht meint Bernd aber, dass auch der getaufte Christ den Hang zur Sünde beibehält, als Erbe des Falls von Adam und Eva. so dass jedem von uns ein Kampf mit sich selbst bevorsteht, den er nur im Namen Christi gewinnen kann".

Vielleicht hätte ich mich ausführlicher ausdrücken sollen: Gott hatte die Menschen gewarnt, aber die Menschen wollten es anders, also musste Gott sie die Folgen ihrer Tat tragen lassen. Hätte Er das nicht getan, so hätte der Teufel mit Recht behaupten können, Gott spiele kein "faires" Spiel. Die Altväter sagen auch, dass Gott vermeiden wollte, dass das Böse "unsterblich" wird. Also mussten die Menschen durch den Tod gehen. Die Heilige Dreifaltigkeit hat aber einen besseren Plan gefasst, einen Plan, der nicht schiefgehen konnte. Der erste Adam war gefallen, aber der zweite Adam, Christus, konnte nichts falsch machen.
Adam, der Erste Mensch, wurde ein irdisches Lebewesen. Der Letzte Adam wurde lebendig machender Geist.
Aber zuerst kommt nicht das Überirdische; zuerst kommt das Irdische, dann das Überirdische.
Der Erste Mensch stammt von der Erde und ist Erde; der Zweite Mensch stammt vom Himmel.(1 Kor 15, 45-47)
Jetzt kann der Mensch nicht fallen. EIN Mensch hat den Vater zufrieden gestellt (ευχαρίστησε, das ist der Sinn der Eucharistie) und das hat den Weg für uns Übrigen eröffnet, um auch Gottes Willen zu folgen, vorausgesetzt, wir bleiben in Christus und Christus bleibt in uns. Christus hat die Hauptarbeit geleistet. Von uns wird nur ein kleines Stückchen Kampf erwartet, eben, damit wir beweisen, dass wir die Liebe Gottes erwidern und dem Bösen widerstehen wollen. Und so wie Christus auferstanden ist, so wird es auch mit uns in Christo geschehen. Unser Bruder, Christus, "der Erstgeborene der Toten" (Kol 1,18, Offb 1,5), hat es uns vorgemacht.
Aber, Bernd, auch wenn wir hier Deine Fragen nicht beantworten können, was hat das zu sagen? Wir sind keine Theologen, sondern Gläubige. Der Glaube ist aber die Tür, durch die man ins Reich des Himmels kommt, nicht die Kenntnisse. Immer, wenn ich Schwierigkeiten mit einer Glaubensfrage habe, sage ich mir: "Gott hat das gesagt, was will ich noch?" Und prompt kommt die Antwort Gottes, die mir beweist, dass es so ist.
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Elias
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Re: Griechisches Neues Testament

Beitrag von Elias »

Bernd_B hat geschrieben:Hallo,

wisst ihr, unter welchem Titel/ welcher Bezeichnung man ein griechisches Neues Testament in der Standardtextversion der Griechisch-orthodoxen Kirche bekommen kann?

Für Hilfe wär ich echt dankbar, Gruß


Bernd
Ich wohne auch in Bremen und könnte dir über die bremer griechische Gemeinde diese Bibel vermitteln aber ich bisher habe ich von dir keine Antwort bekommen! Was ist deine Intension für diese griechische (orthodoxe) Bibel? Zu welcher Gemeinschaft gehörst du? Danke....
Bernd_B
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Re: Griechisches Neues Testament

Beitrag von Bernd_B »

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