Was will uns diese Nachricht sagen?
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Mops
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Re: Was will uns diese Nachricht sagen?
Re: Was will uns diese Nachricht sagen?
Lieber Alexej,Alexej hat geschrieben: Ökumene ist das durchaus lobenswerte bestreben, alle Christen an der wahren Kirche und dem unverfälschten Glauben teilnehmen zu lassen. Ökumenismus ist eine Herausforderung unserer Zeit, die den Glauben als solchen determinieren will, in dem sie alle Konfessionsunterschiede für belanglos erklärt und nur eine äußerliche Einigkeit der einzelnen Kirchen anstrebt. Ökumenismus entwickelt sogar eine allgemein begrüßte Form der Theologie - Ökumenische Theologie, nicht zu verwechseln mit Differenzialer Theologie.
vorab bin ich nicht glücklich über diese Diskussion, und möchte von vorherein sagen, dass ich Deine Meinung zwar respektiere, sie aber nicht teile.
diese Definition, die ich hier lese, lese ich zum ersten Mal, obwohl ich mich früher mit dem Thema sehr beschäftigt habe.
Wo hast Du sie gefunden? welche Bücher schreiben das?
Es gibt eigentlich nur eine Bewegung, die die einen Ökumene und die anderen Ökumenismus nennen.
Es ist doch praktisch unmöglich, einen Menschen an dem wahren Glauben, wie du sagst, und womit du offensichtlich die Orthodoxie meinst, teilnehmen zu lassen, wenn man mit ihm auf kollektiver Ebene mitteilt, dass man eigentlich alle zur "Ökumene" gehört, und gemeinsame NEUE FESTE feiert. Also was solls- alles in Ordnung! Warum orthodox werden? Wo ist das die Mission?
das geht eigentlich nur auf persönlicher Ebene.
Es sei denn, Du glaubst wirklich, dass plötzlich eines Tages, nach einem langen gemeinsamen Gebet mit Katholiken und Protestanten alle orthodox werden- samt des Papstes! Und das, weil wir, wie Du sagst, "Liebe" zeigen. aber theoretisch zeigen die anderen doch auch "Liebe', wo sie doch auch an den Veranstaltungen teilnehmen. Und die anderen hoffen ja auch darauf, dass wir "das Licht" sehen!
Um hier nicht schon wieder die diskussion zu entfachen, von wegen "die apostolischen Regeln verbieten das gemeinsame Gebet mit anderen Dogmen", "alle heiligen waren gegen solche Bewegungen", "viele unserer Heiligen sind deren Feinde und umgekehrt/ zB der heilige Grigorios Palamas, der heilige Markos etc". Das hat wirklich keinen sinn.
für mich ist da eher die Frage- Erst der Bischof oder: erst der Glaube, die Paradosis, die Heiligen und ihre Lehen, im Grunde Jesus Christus?
Also mein Mann und ich und viele mehr sagen da- der Bischof muss der Paradosis folgen, dann folge ich ihm auch. Deswegen wähle ich auch meinen Geistlichen, meine Gebetsorte. Ich möchte diese Menschen sicher nicht richten, weil das das Werk Gottes ist, aber die Taten dieser Menschen beurteilen können muss man als Christ schon. Und ich habe noch nie vom einem einzigen heiligen menschen gehört, der diese Bewegungen unterstützt (hat). Kennst Du vielleicht einen? Dann verbesser mich bitte.
Und das sagt mir schon sehr viel, die müssen es besser wissen, weil durch sie der Heilige Geist spricht, oder?
also ich bin traurig über solche veranstaltungen.
En Christo
alexia
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Re: Was will uns diese Nachricht sagen?
du scheinst mich gleich an ein paar Stellen missverstanden zu haben. Erstmal habe ich über diese Veranstaltungen meine Meinung überhaupt nicht geäußert. Oder steht doch irgendwo, dass ich es für gut oder schlecht halte?
Tue ich nicht...Es sei denn, Du glaubst wirklich, dass plötzlich eines Tages, nach einem langen gemeinsamen Gebet mit Katholiken und Protestanten alle orthodox werden- samt des Papstes!
Wo habe ich das geschrieben?rafaella hat geschrieben:Und das, weil wir, wie Du sagst, "Liebe" zeigen.
Dazu habe ich mich auch nicht geäußert...rafaella hat geschrieben:für mich ist da eher die Frage- Erst der Bischof oder: erst der Glaube, die Paradosis, die Heiligen und ihre Lehen, im Grunde Jesus Christus?
Ich auch nicht, denn es ist ja unmöglich, dass ein Heiliger Mensch die Häresie des Ökumenismus unterstützt.rafaella hat geschrieben:Und ich habe noch nie vom einem einzigen heiligen menschen gehört, der diese Bewegungen unterstützt (hat). Kennst Du vielleicht einen? Dann verbesser mich bitte.
Und noch das letzte:
Bücher schreiben nichts, sondern werden von Menschen geschrieben.rafaella hat geschrieben: welche Bücher schreiben das?
Weißt du, ich habe diese ganzen Zitate gemacht, nicht um zu zeigen, dass du richtig oder falsch liegst. Vielmehr möchte ich zeigen, wie wichtig es ist, einen Text genau und ohne Vorurteile zu lesen, sachlich zu bleiben. Sich nicht durch Gefühle leiten zu lassen, sondern durch das Gehirn (ist jetzt nicht persönlich oder böse gemeint
Also, jetzt zu dem Inhalt
Ich finde solche Veranstaltungen zwar nicht häretisch (naja, man versammelt sich, betet für den Frieden der Welt und die Einheit der Christen, toll), aber ziemlich unnütz. Und im Rahmen der heutigen Ökumenismus-Bedrohung sogar schädlich. Ich finde, dass man die Orthodoxie Predigen muss, und sich nicht mit irgendjemandem Vergleichen.
Und die Bewegung, die die einen Ökumene, die anderen Ökumenismus nennen, ist häretisch. Der Unterschied wird nicht gemacht, weil die Menschen diesen nicht kennen - so wie du bist heute. Leider kann ich dir kein Buch mit Seitenangabe nennen, einen großen Teil meines Wissens habe ich in Vorlesungen und persönlichen Gesprächen mit Priestern und Theologen vermittelt bekommen. Wenn du aber anfängst zu differenzieren, müsste es dir einleuchtend werden. In Wirklichkeit kennst du Ökumene gut - in einen anderen Ausdrucksweise - kat'oikumenia. Was bedeutet es, nach kat'oikumenia zu handeln? Die zweite Heirat erlauben? Die Faßtenvorschriften für einen Menschensenken? Keine 15 Jahre Epetimie fürein Vergehen aufzulegen? Das Bedeutet, das man (und hier sage ich es wirklich) wegen der Liebe zu diesem Menschen, um seiner Errettung willen, bestimmte Regeln der Kirche abmindert, und im Falle einer Heirat sogar dem Menschen erlaubt etwas zu tun, was sogar gegen unsere Realitätsvorstellungen spricht. Und da gab es sehr viele Beispiel, als Häretiker in die Kirche aufgenommen wurden. Die geschichte der Alten Kirche (auch der Konzile und der Hl. Kappadokier) kennt drei aufnahmerituale - Taufe, Myronsalbung und Beichte. Nun, wie kann es denn diese drei Geben, wenn es außerhalb der Kirche keine Sakramente geben kann, auch keine Taufe? Eben kat'oikumenia, wir drücken unsere Augen, um der Errettung dieser Mensch, etwas zu. Die Ökumene versucht die Menschen, egal wie weit sie von der Kirche abgefallen sind, denn die kleinste Sünde ist schon ein Abfall von der Kirche, wie in ihr Schoß zu bringen, und wie schon gesagt, wenn du dich nicht selbst erinnerst, gab es schon viele Beispiele und Aussagen von Heiligen.
Aber, und bitte ganz genau auf diese "aber" achten. Wir haben nie die Augen zugedrückt, wenn es um den Glauben ging. Um wieder in die Kirche aufgenommen zu werden, musste ein Mensch seine Häresie oder Irrlehre beichten, und den Orthodoxen Glauben annehmen. Und genau das ist die Häresie des Ökumenismus, er will die Menschen zwar wie die Ökumene in die Kirche Gottes bringen, aber gibt dabei den wahren Glauben der Kirche auf.
Und zum Thema Bischof, weil es so schön ist:) Der kürzlich zitierte Hl. Ignatius "Da, wo der Bischof erscheint, da soll auch die Gemeinschaft sein, genauso wie da, wo Jesus Christus ist, die katholische Kirche ist." Sagt er hier etwas über den Glauben des Bischofs? nein. Denn die Kirche bewahrt den Glauben, nicht der Bischof. Aber die Kommunion können wir nicht ohne Bischof bekommen - das kann kein Priester. Und solange ein Bischof von der Kirche nicht seines Amtes enthoben wurde, egal welchen Glauben er hat oder wie gerecht er ist, kann er die heiligen Sakramente spenden. Und wo wären wir ohne des Leibes und des Blutes?
Das einzige, wozu ich aufgerufen habe (und das hast du bis jetzt nicht getan), ist vor der Sünde zu bewahren, einen Bischof zu verurteilen. Und über seine Taten zu richten, oder diese zu beurteilen, in einer öffentlichen Form, das steht uns auch nicht zu. Jeder kann für sich entscheiden, und es eben so machen, wie er es für besser hält, missionieren, oder den eigenen Glauben festigen....
Liebe Grüße! L. Alexej
Re: Was will uns diese Nachricht sagen?
erst einmal habe ich keinerlei negative oder positive Gefühle Deinem Beitrag gegenüber, jedoch positive Dir als en Christo Bruder gegenüber.
Mein Beitrag scheint emotional zu sein, ist er aber nicht. es ist einfach meine Meinung.
nun zu Deinem Beitrag, um etwas klarzustellen, dass ich nähmlich Deinem Beitrag vorsichtig gelesen habe.
Ich schrieb: Es sei denn, Du glaubst wirklich, dass plötzlich eines Tages, nach einem langen gemeinsamen Gebet mit Katholiken und Protestanten alle orthodox werden- samt des Papstes!
Nun, das habe ich geschrieben, weil Du schreibst: Wenn er Ökumene anstrebt, dann ist es ein missionarischer Zug - in der Missiologie ist es durchaus üblich, auf die Gemeinsamkeiten hinzuweisen, bevor man auf die Perfektion in der Orthodoxie zeigt.
Ich schrieb: Und das, weil wir, wie Du sagst, "Liebe" zeigen.
Dein Text: Sowas wie: ihr habt Liebe als ein Ideal in eurer Religion, das ist sehr gut. Wisst ihr, bei uns in der Orthodoxie ist Liebe auch ein Ideal, das sogar soweit geht, das man seinen Feinden verzeiht und für seine Nächsten in den Tod geht. Man bringt dem lauben des anderen Respekt entgegen, zeigt aber gleichzeitig, dass es bei uns etwas besseres gibt.
Ich schrieb: für mich ist da eher die Frage- Erst der Bischof oder: erst der Glaube, die Paradosis, die Heiligen und ihre Lehen, im Grunde Jesus Christus?
Das war einfach meine Stellungnahme zu dieser Problematik, kein Kommentar zu Deinem Text.
Ich schrieb: Und ich habe noch nie vom einem einzigen heiligen menschen gehört, der diese Bewegungen unterstützt (hat). Kennst Du vielleicht einen? Dann verbesser mich bitte.
also: der Oikumenismus ist Häresie, deswegen nennen wir ihn Oikumene. (kommentar zum Ausdruck Oikumene weiter unten)
Ich schrieb: welche Bücher schreiben das?
Das war einfach ein Ausdruck. Welche Menschen schreiben das? was für Theologen sind das und welche quellen benutzen sie?
es kommt draus an WER etwas schreibt.. ein Heiliger ? Gott Selbst (Bibel)?
Du schreibst: Weißt du, ich habe diese ganzen Zitate gemacht, nicht um zu zeigen, dass du richtig oder falsch liegst. Vielmehr möchte ich zeigen, wie wichtig es ist, einen Text genau und ohne Vorurteile zu lesen, sachlich zu bleiben. Sich nicht durch Gefühle leiten zu lassen, sondern durch das Gehirn (ist jetzt nicht persönlich oder böse gemeint
Das hab ich, und bin auch überhaupt nicht emotional, sondern stehe zu meiner Meinung.
Du schreibst: Ich finde solche Veranstaltungen zwar nicht häretisch (naja, man versammelt sich, betet für den Frieden der Welt und die Einheit der Christen, toll), aber ziemlich unnütz.
In den Regeln unserer Heiligen Kirche steht jedoch, dass das gemeinsame Gebet verboten ist, und selbst die bekannte gerontissa gavriilia hat das niemals getan , obwohl sie so viele freunde hatte und in die ganze Welt reiste. Da ist unsere persönliche meinung doch gar nicht gefragt, was wissen wir schon?
Du schreibst: Und im Rahmen der heutigen Ökumenismus-Bedrohung sogar schädlich. Ich finde, dass man die Orthodoxie Predigen muss, und sich nicht mit irgendjemandem Vergleichen.
Genau!!!! Hier urteilst du ja auch.
Du schreibst: Leider kann ich dir kein Buch mit Seitenangabe nennen, einen großen Teil meines Wissens habe ich in Vorlesungen und persönlichen Gesprächen mit Priestern und Theologen vermittelt bekommen.
Ja, es gibt jedoch auch viele oikumenisten Priester und noch mehr Theologen, die jedoch nicht offen den Oikumenismus vertreten können, sondern ihn Oikumene nennen.
Du schreibst: Wenn du aber anfängst zu differenzieren, müsste es dir einleuchtend werden. In Wirklichkeit kennst du Ökumene gut - in einen anderen Ausdrucksweise - kat'oikumenia.
Gott sei dank bin ich Griechin!!! Das sind zwei völlig verschiedene wörter! Oikumeni (Oikumene oder Ökumene) hat überhaupt nichts mit dem Wort kat' oikonomian zu tun.
Mit Oikumene ist in der Religion die ganze Orthodoxie gemeint, in anderen Zusammenhängen die ganze Menschheit.
Kat' oikonomia heisst wortwörtlich etwas, an das man spart, oder das man anpasst, um die Dinge "seines Hauses" zu regeln.
Du siehst, es sind verschiedene Wörter und Ausdrücke.
Du schreibst: Was bedeutet es, nach kat'oikumenia zu handeln? Die zweite Heirat erlauben? Die Faßtenvorschriften für einen Menschensenken? Keine 15 Jahre Epetimie fürein Vergehen aufzulegen? Das Bedeutet, das man (und hier sage ich es wirklich) wegen der Liebe zu diesem Menschen, um seiner Errettung willen, bestimmte Regeln der Kirche abmindert, und im Falle einer Heirat sogar dem Menschen erlaubt etwas zu tun, was sogar gegen unsere Realitätsvorstellungen spricht. Und da gab es sehr viele Beispiel, als Häretiker in die Kirche aufgenommen wurden. Die geschichte der Alten Kirche (auch der Konzile und der Hl. Kappadokier) kennt drei aufnahmerituale - Taufe, Myronsalbung und Beichte. Nun, wie kann es denn diese drei Geben, wenn es außerhalb der Kirche keine Sakramente geben kann, auch keine Taufe?
Das galt doch für Christen, die vorher in der orthodoxie waren, sie verrieten, später zurückkehrten, oder?
Du schreibst: Eben kat'oikumenia, wir drücken unsere Augen, um der Errettung dieser Mensch, etwas zu. Die Ökumene versucht die Menschen, egal wie weit sie von der Kirche abgefallen sind, denn die kleinste Sünde ist schon ein Abfall von der Kirche, wie in ihr Schoß zu bringen, und wie schon gesagt, wenn du dich nicht selbst erinnerst, gab es schon viele Beispiele und Aussagen von Heiligen.
Ich kenne da ganz andere Aussagen von Heiligen bezüglich der Häretiker.
Und das Recht ein Auge zuzudrücken.... das ist eine sehr exquisite sache. da können wir nicht einfach alle Regeln über Bord schmeissen, die jemals aufgestellt wurden. Es gab immer Häresien, genau wie heute, und damals wurde auch kaum 'ein Auge zugedrückt" . Denn jemand, der Orthodox werden möchte, passt sich dem Glauben an, nicht der Glaube ihm. das ist doch schon ein falscher Anfang, wie Du es auch selbst weiter unten sagst!
Du schreibst: Und zum Thema Bischof, weil es so schön ist:) Der kürzlich zitierte Hl. Ignatius "Da, wo der Bischof erscheint, da soll auch die Gemeinschaft sein, genauso wie da, wo Jesus Christus ist, die katholische Kirche ist." Sagt er hier etwas über den Glauben des Bischofs? nein. Denn die Kirche bewahrt den Glauben, nicht der Bischof. Aber die Kommunion können wir nicht ohne Bischof bekommen - das kann kein Priester. Und solange ein Bischof von der Kirche nicht seines Amtes enthoben wurde, egal welchen Glauben er hat oder wie gerecht er ist, kann er die heiligen Sakramente spenden. Und wo wären wir ohne des Leibes und des Blutes?
Also, ich nehme schon mit Gottes Hilfe an der Kommunion teil, aber ich wähle vorsichtig den Ort, die Menschen. Klar, wenn ich irgendwo bin, wo kein anderer ist, dann nehm ich auch an der Kommunion teil, wenn es so einen Bischof gibt, aber sonst nicht, weil es mein Gewissen nicht zulässt.
Du schreibst: Das einzige, wozu ich aufgerufen habe (und das hast du bis jetzt nicht getan), ist vor der Sünde zu bewahren, einen Bischof zu verurteilen. Und über seine Taten zu richten, oder diese zu beurteilen, in einer öffentlichen Form, das steht uns auch nicht zu. Jeder kann für sich entscheiden, und es eben so machen, wie er es für besser hält, missionieren, oder den eigenen Glauben festigen....
Richten und urteilen sind zwei verschiedene Dinge. Wir sind doch keine Katholiken der Sorte, die dem Papst blind folgen, egal was er tut.... wir sind doch orthodox.. und frei. Frei in dem sinne zu urteilen, wenn ein Bischeof gegen Regeln verstösst... oder?
Missionieren kann nicht jeder, ausser mit dem eigenen beispiel, das muss jeder. alles andere bedarf des Segens des Geistlichen und einer reifen Seele. Dazu fühle ich persönlich mich (noch) nicht imstande.
Mit reinem Gewissen schreibe ich , was ich schreibe, mit Liebe zu Gott. dabei nenne ich auch keine Namen, sondern beurteile die Situation und die Tat an sich, wie ich es von unseren Heiligen sehe, nicht von den heutigen, meist pseudo- Theologen, die zumeist mit Stipendien deutsche Universitäten besuchen.
aber wie gesagt, diese Diskussion hat doch des weiteren keinen Sinn.Es ist eine endlosdiskussion............................
Und Gott lässt es zu, und das muss einen Grund haben, denn selbst das negative teilt zu unserer Erlösung bei.
es gibt Menschen, die wohl eher etwas tun könnten, aber die schweigen.
Uns alle wird Gott richten... hoffentlich mit sehr viel Nachsicht.
En Christo
Alexia
Re: Was will uns diese Nachricht sagen?
Also, ich bitte, dieses Zitat nicht mehr zu missverstehen. Es ging um den blinden Gehorsam. Gedanken kann man sich sehr wohl machen.Alexej hat geschrieben:Und zum Thema Bischof, weil es so schön ist:) Der kürzlich zitierte Hl. Ignatius "Da, wo der Bischof erscheint, da soll auch die Gemeinschaft sein, genauso wie da, wo Jesus Christus ist, die katholische Kirche ist." Sagt er hier etwas über den Glauben des Bischofs? nein. Denn die Kirche bewahrt den Glauben, nicht der Bischof. Aber die Kommunion können wir nicht ohne Bischof bekommen - das kann kein Priester. Und solange ein Bischof von der Kirche nicht seines Amtes enthoben wurde, egal welchen Glauben er hat oder wie gerecht er ist, kann er die heiligen Sakramente spenden. Und wo wären wir ohne des Leibes und des Blutes?
Das einzige, wozu ich aufgerufen habe (und das hast du bis jetzt nicht getan), ist vor der Sünde zu bewahren, einen Bischof zu verurteilen. Und über seine Taten zu richten, oder diese zu beurteilen, in einer öffentlichen Form, das steht uns auch nicht zu. Jeder kann für sich entscheiden, und es eben so machen, wie er es für besser hält, missionieren, oder den eigenen Glauben festigen....
Es sind ja etliche Vaeter von Konzilien zurueckgekommen und mussten feststellen, dass die Gemeinde nicht sehr begeistert war von ihren Beschluessen. Dass aendert ja auch nichts an ihrem Bischoftum. Vater Martinos hatte das ja mal im Forum erklaert.
Selbstverstaendlich sollten wir uns vor voreiligen Schluessen hueten!
Re: Was will uns diese Nachricht sagen?
- Priester Alexej
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Re: Was will uns diese Nachricht sagen?
Mit Oikumene und kat'oikonomian hast du wohl recht. Beide Worte haben ihren Ursprung zwar in einem Wort (oikos, also schon etwas gemeinsam), aber wenn die Bedeutung so verschieden ist, dann lassen wir den Vergleich..
Die Liebe war als Beispiel einer Tugend gemeint, also mit jeder anderen ersetzbar - Barmherzigkeit, Demut usw., aber nicht als etwas, was wir entgegenbringen.
Ich habe mir nicht widersprochen, es gibt einen Unterschied, ob man auf den Glauben oder auf die Geschichte, das menschliche Vergehen bzw. die menschliche Schwäche ein Auge zudrückt. Jeder, der in die Orthodoxe Kirche aufgenommen wird, muss zu 100% ihren Glauben annehmen, ohne Ausnahmen. Übrigens gibt es da etwas interessantes - die Kanones sehen große Bußzeiten für Sünden wie Ehebruch, Mord, sogar Bruch der Fastenzeit vor. Häretiker aber werden ohne Epetimie sofort nach der Beichte in die Gemeinschaft aufgenommen, obwohl Häresie ja ein viel größere Sünde ist.rafaella hat geschrieben:Und das Recht ein Auge zuzudrücken.... das ist eine sehr exquisite sache. da können wir nicht einfach alle Regeln über Bord schmeissen, die jemals aufgestellt wurden. Es gab immer Häresien, genau wie heute, und damals wurde auch kaum 'ein Auge zugedrückt" . Denn jemand, der Orthodox werden möchte, passt sich dem Glauben an, nicht der Glaube ihm. das ist doch schon ein falscher Anfang, wie Du es auch selbst weiter unten sagst!
Was die Freiheit angeht, musst du es etwas ausführlicher Formulieren, ich habe dich nicht ganz verstanden. Es gibt Menschen, die die orthodoxe Freiheit und Katholizität als eine Demokratie verstehen, (im Sinne des Zeitgeistes), aber das ist sie nicht. Ein orthodoxer Mensch hat die Freiheit, Gott zu folgen. Das ist nämlich die biblische Freiheit, nicht, ob ich ein Truthahnsandwich oder einen Döner esse. Sondern ob ich lebe, so wie Gott will, oder anders.
Liebe Schwester, da du keine Ökumenistin bist und nicht annimmst, dass ich einer bin, hat unsere Diskussion durchaus einen Sinn - wir versuchen ja nicht einander vom Gegenteil zu überzeugen, sondern entwickeln eine gemeinsame Basis! Und es ist für uns sehr wichtig zu lernen, wie wir das ausdrücken und rüberbringen, woran wir glauben. Du hast mich hier z.B. in der Oikos Sache auf etwas wichtiges hingewiesen.
Ich habe mittlerweile verstanden, dass sehr viele Probleme und Streitigkeiten zwischen orthodoxen Christen auftreten, weil wir einander nicht verstehen. Als erstes hat mich Igor darauf aufmerksam gemacht. Er sagte, dass er viele Dinge, die ich im Forum schreibe, nur versteht, weil er die russische Sprache und Lebenssituation versteht, und dass sie folglich von anderen missverstanden werden können. Für mich ist es z.B. immer wieder schwierig, den griechischen Pathos richtig zu deuten, oft sagt ein Grieche etwas, meint es ganz neutral, aber für einen Russen kommt es wie ein Angriff rüber. Und umgekehrt wahrscheinlich auch:) Als ich letzte Woche bei Vater Martinos in der Frankfurter Gemeinde war, saßen wir vor der Paraklesis vor der Kirche und haben uns unterhalten, bei in Soutane. Zu uns sind nacheinander bestimmt 10 Menschen gekommen und haben das Gespräch immer wieder unterbrochen, also von 2 Stunden haben wir nur eine wirklich gesprochen
Quintessenz: ich werde von Mücken und Käfern angegriffen, die vom Licht in meinem Büro eingeladen wurde, ziehe mich zurück
Re: Was will uns diese Nachricht sagen?
Alexej hat geschrieben: Liebe Schwester, da du keine Ökumenistin bist und nicht annimmst, dass ich einer bin, hat unsere Diskussion durchaus einen Sinn - wir versuchen ja nicht einander vom Gegenteil zu überzeugen, sondern entwickeln eine gemeinsame Basis! Und es ist für uns sehr wichtig zu lernen, wie wir das ausdrücken und rüberbringen, woran wir glauben. Du hast mich hier z.B. in der Oikos Sache auf etwas wichtiges hingewiesen.
Ich habe mittlerweile verstanden, dass sehr viele Probleme und Streitigkeiten zwischen orthodoxen Christen auftreten, weil wir einander nicht verstehen.
Ich glaube, da hast du vollkommen recht!!!! ich denke oft darüber nach und werde auch oft missverstanden , vor allem im Forum, wo man meinen Ton nicht so gur verstehen kann, weil man meine stimme nicht hört und meine Körpersprache nicht deuten kann. Wir sind einfach etwas direkter als andere Völker und meinen es oft gut, wenn wir einen anderen auf etwas schlechtes hinweisen- zu seinem eigenen Wohl. Natürlich können wir deswegen in der Regel auch einfacher Kritik einstecken und vergeben, selbst wenn der andere uns aufs Übelste beschimpft!
Wir nehmen nicht jedes Wort gleich so ernst, und denken, dass man halt nicht immer alles so meint, wie man es sagt.
Ich bin zB im Leben eigentlich ein leises Mäuschen, und kann gar nicht laut reden, selbst wenn ich will, aber hier muss ich wohl als ein Schwarzenegger herüberkommen, mit Maschinengewehr.... wir müssen wirklich versuchen, uns gegenseitg zu verstehen!!!
Über die sache mit der Freiheit schreibe ich dann später, ich bin grad von der heiligen Liturgie zurück!
Bis dann!
Alexia
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Re: Was will uns diese Nachricht sagen?
ich denke, dass das Thema, das Alexej hier anschneidet, ein äußerst wichtiges für das Forum selbst ist:
Ein paar ergänzende Worte zu dem, was ich damit Alexej gegenüber damals meinte.Alexej hat geschrieben:Ich habe mittlerweile verstanden, dass sehr viele Probleme und Streitigkeiten zwischen orthodoxen Christen auftreten, weil wir einander nicht verstehen. Als erstes hat mich Igor darauf aufmerksam gemacht. Er sagte, dass er viele Dinge, die ich im Forum schreibe, nur versteht, weil er die russische Sprache und Lebenssituation versteht, und dass sie folglich von anderen missverstanden werden können. Für mich ist es z.B. immer wieder schwierig, den griechischen Pathos richtig zu deuten, oft sagt ein Grieche etwas, meint es ganz neutral, aber für einen Russen kommt es wie ein Angriff rüber. Und umgekehrt wahrscheinlich auch:) […]
Fazit für mich - einander besser verstehen lernen, um dann auch für außenstehende im Konsens zu sein. Das Forum ist in seiner Deutsch-Serbisch-Griechisch-Russisch-Kanadischen Mischung zwar ein explosives Gemisch, für mich aber eine besondere Erfahrung, das alles kennen zu lernen.
Dies hier ist im deutschen Sprachraum das orthodoxe Forum. Wir Forenteilnehmer hier haben (zumindest die Meisten) eines gemeinsam: Wir sind orthodoxe Christen. So wie wir uns hier untereinander und Andersgläubigen gegenüber geben, wird das von einer großen Internet Community wahrgenommen. Damit hat dieses orthodoxe Forum aus meiner Sicht eine nicht zu unterschätzende Vorbildfunktion. Hier werden wir gemessen, ob wir auch tatsächlich den orthodoxen Glauben leben.
Der Apostel Paulus gibt uns in seinem Korintherbrief direkt Hinweise, dass wir uns untereinander achten und lieben sollten:
undAlles, was ihr tut, geschehe in Liebe. (1.Korinther 16,14)
Letztendlich ist auch unsere erste Forenregel darauf basierend:Doch alles soll in Anstand und Ordnung geschehen. (1.Korinther 16,40)
Nun haben wir alle einen unterschiedlichen kulturellen Hintergrund, stammen aus vielen Nationen und bringen damit auch verschiedene Ausdrucksweisen, Temperamente etc. mit. Die einen sind Muttersprachler (ich gehöre dazu), anderen ist die hier vorherrschende Kommunikation mit allen Facetten und Details weniger geläufig. Dazu kommt, dass – wie es sich für ein Internetforum gehört – hier sowohl viele junge Teilnehmer sind, die vielleicht noch eher sehr idealistische Vorstellungen haben, als auch schon ältere, die ihre Lebenserfahrung einbringen. Das alles zusammen in seiner Vielschichtigkeit ist gut so. Es setzt aber auch voraus, dass wir uns alle gegenseitig akzeptieren und die entsprechende Form der Kommunikation wahren.Forumregel 1:
Das Forum dient in erster Linie dazu, dass der orthodoxe Glaube unter den Forumsteilnehmern verbreitet, kennen gelernt und gefestigt wird. Dazu werden Informationen ausgetauscht und Diskussionen geführt, in einem christlichen Geiste der gegenseitigen Achtung und Liebe.
Mein Vorschlag: Wenn möglicherweise jemandem eine Äußerung eines anderen Teilnehmers unklar ist, dann lieber erstmal nachgefragt (per PN, E-Mail, Telefon, Beitrag), wie es denn tatsächlich gemeint war – bevor die „spitze Feder“ herausgeholt wird.
Etwas mehr dazu schrieb ich in diesem Thread, in dem wir vielleicht auch diesen Aspekt weiter diskutieren können.
Kurzum, ich freue mich sehr, dass es das Forum gibt und dass ich mich mit euch über den orthodoxen christlichen Glauben austauschen kann!
In Christo
Igor
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stefan1800
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Re: Was will uns diese Nachricht sagen?
Igors Vorschlag möchte ich gerne aufgreifen:
Wir kennen nicht nur den Volkscharakter des anderen zu wenig, sondern auch den persönlichen Charakter und den Hintergrund des anderen. Wer mehr wissen möchte, kann also auch mir gerne eine pn schreiben.
