Mops hat geschrieben:Nur dem Modernismus hinterherzurennen, Hauptsache alles neu und alles verändern... nein...
Wer hängt denn hier dem Modernismus nach..!? Nur weil man Gottesdienste in er eigenen Sprache möchte...Es gibt keine heiligen Sprachen in der Orthodoxie/Christentum!
Und auch die griechische Sprache ist kein Mysterium dem man sich nur in ehrfürchtiger Weise nähern soll.
Die griech. Kirche ist in Ländern der dritten Welt missionarisch am erfolgreichsten und auch gerade deshalb weil sie die Liturgien so schnell wie möglich in die jeweiligen Landessprachen oder sogar Stammessprachen übersetzt und nicht noch die Menschen mit der "Heiligkeit der altgriech. Sprache" belangt.
Gott möge die Menschen die sich da in die Übersetzungsarbeit reinknien belohnen!
Es muss einfach schwerer sein, die Bedeutung der göttlichen Liturgie z.B. in eine Bantusprache zu übertragen die von Struktur und Ausdrucksweise einfach um Äonen weiter entfernt ist als es die deutsche Sprache zum Griechischen/Altslawischen ist; zumal alle drei Sprachen dem gemeinsamen indogermanischen Stamm entstammen.
Geht aber und findet statt und die Mission ist gerade auch dadurch erfolgreich.
Bei uns spielen die Rolle die Latein und Griechisch Jahrhunderte in Europa bei Literatur, Theologie und Wissenschaft gespielt haben und immer noch spielen, einen wesentlichen Faktor in der Diskussion um die Sprache in der Liturgie.
Ist aber meiner Meinung der falsche Ansatz und auch nicht mehr Zeitgemäss; gute Übersetzungen/Übertragungen ins Deutsche sind durchaus möglich und lediglich persönliche Ansichten einzelner Übersetzer machen das Ganze zu einer Affäre.
Mops hat geschrieben:In diesem Zusammenhang ist auch die Formulierung "Wer meint, nur auf einen slawischen Gottesdienst abfahren zu können" etwas sehr unpassend.
Nicht böse sein, lieber Mops, ich kennen halt solche Leute - Orthodoxe wie Nicht-Orthodoxe - die felsenfest der Meinung sind, nur durch den Vollzug der göttlichen Liturgie in der kirchensl. Sprache können man zum Glauben gelangen oder richtig singen.
Darauf meine Anspielung...
Andromachi hat geschrieben:Aber ich sage auch etwas anderes: Ich war im Oktober in Bulgarien und, da der Sonntag kam, ging ich in die Kirche. Ich versichere euch, ich habe alles in der Liturgie verstanden. Ich wußte nämlich alles auswendig, wie ihr bestimmt auch. Ich wußte, wann der Priester rasukommt und wann er "Ειρήνη πάσιν" (Friede allen) ausrufen wird, wann das Evangelium kommt usw. Es versteht sich, das gilt nur für die Liturgie, die wir mindestens einmal die Woche hören. Schon der Orthros ist eine andere Sache, denn dort kommt jeden Tag etwas anderes. Ich versuche mit dem Monatsbuch (Mineon) hinzugehen und da kann ich mitlesen und freue mich auf die wunderbaren Texte.
Genau; ich war auch mal einige Monate regelmässig in der georgischen Liturgie und wer die georgische Sprache kennt, weiss das da aber auch gar kein Wort aus irgendeiner anderen Kirchensprache vorhanden ist (wie ham die das nur geschafft ohne griech. Krücken?) und man wirklich darauf angewiesen ist, die Liturgie/Stundengebete in Aufbau und Vollzug gut zu kennen. Dann kann man mittels Intonation und Ablauf während des Gottesdienstes auch mitkommen.
Aber wer kann das schon, nur wenige und Unwissende stehen dann hilflos da.
Nur hier in dieser Diskussion geht es gerade um Deutsch in Deutschland und nicht um das Beiwohnen der Liturgie im Ausland; abgesehen davon ist auch eine japanische/chinesische Liturgie genauso gut wie eine in Kirchenslawisch, denn die Liturgie ist immer dieselbe.
Wie gesagt: Griechen und Slawen mögen selbst entscheiden was für sie gut ist, unsere Ausgangsbasis ist eine andere, und so sollten wir auch anders damit umgehen.