Abend!
Liebe Rafaella, hast du einen Link auf den Text dieser Erklärung? Geht auch auf griechisch. Für mich ist diese Diskussion sehr interessant, denn ich bekomme viele Anregungen und Materialien für meine Arbeit, also sind alle, die es doch möchten, eingeladen weiter zu diskutieren!
Zur Ökonomie und Akrebie. Ich sagte ja schon, dass es nicht die einzige Erklärung für die Aufnahme von Konvertiten ist. Ich habe im Zusammenhang einige Fragen.
1) Werden in den euch bekannten Ländern alle getauft, auch Monophysiten, Nestorianer, etc?
2) Gibt es in der Katholischen Kirche die eine Taufe zur Vergebung der Sünden?
3) Was ist unter der "ungültigen Taufe" zu verstehen? Ist der Hl. Geist bei der Taufe herabgestiegen, oder nicht? Und wie wird diese Taufe anerkannt, wie wird sie gültig gemacht? Durch die Salbung? wie?
4)
Sie behandelten so dieses Thema, erstens, weil während der zweiten Ökumenischen Synode die Arianer und Makedonier sehr bestärkt waren, die nicht nur sehr viele waren, aber großen Einfluss auf Könige und Herrscher hatten. Sie dachten, dass sie sie auf diese Weise der Orthodoxie annähern würden und sie leichter auf den rechten Weg führen würden; und zweitens, verstanden die Väter, dass sie sie mit der oikonomia nicht erzürnen würden, damit kein größeres Übel geschieht.
D.h. die Kirche hat ihren Glauben verraten, weil sie angst vor den Herätikern hatte? Und warum wurde nicht der Ikonoklasmus anerkannt, der auch von den Imperatoren unterstützt wurde, und fast die gesamte Kirche befallen hatte?
5)
Durch dieses Einverständnis kam die sechste Ökumenische Synode in Zwiespalt mit sich selbst und mit der zweiten Ökumenischen Synode, weil sie die Regeln Karchedons und die Apostolischen Regeln anerkannte, die die Taufe der Häresien nicht anerkennen, aber auch den 95en Kanon erschuf, der einige Taufen anerkannte.
Wie kann ein Ökumenisches Konzil eine zwischpältige Entscheidung treffen? Heist das, die Entscheidung des Konzils war falsch?
6)
Ilja hat geschrieben: Jede Kirche, jeder Bischof, jeder Priester entscheidet zusammen mit dem Anwärter selbst.
Wieso gab es dann Beschlüsse der Ökumenschen Konzilien, die ja bekanntlich für die gesamte Kirche verbindlich sind, bestimmte Herätiker nicht wiederzutaufen? Dürfen wir diese Beschlüsse ignorieren?
rafaella hat geschrieben:Was mich überhaupt sehr in meiner Haltung bestätigt, ist die Meinung geheiligter Menschen unserer jahre, oder der letzten Jahrhunderte, die vorwiegend (jetzt nennt mir bitte nicht ein zwei Ausnahmen die es vielleicht irgendwo gibt) von einer Kirche sprachen. Dabei sind alle andere Kirchen ohne Gnade und die Sakramente ungültig. Diese Menschen waren erleuchtet und voller Liebe zu Gott und zu den Menschen.
Jetzt möchte ich mich aber auf euer eigenes Argument berufen uns sagen, dass man die Praxis der griechischen Kirche nicht auf alle anderen Kirchen übertragen sollte. Es wurden verschiedene Länder erwähnt wie Georgien etc., wo alle getauft werden. Bitte postet Links zu Texten, wo man das nachlesen kann (gerne auf georgisch). Und bitte nicht nur Texte wo gesagt wird, dass man es so machen sollte, sondern wo die heutige Praxis in diesen Länder beschrieben ist. Gerne in anderen Sprachen. Gerne auch Links auf Heilige, die das in jüngster Zeit gesagt haben. So viele, wie möglich. Einfach zu sagen alle, ist auch etwas banal. Und am besten auf von der Kirche kanoniserte Heilige.
Ein Beispiel aus Pater Paisios Leben, das er selbst schilderte: Einmal kamen in meine Hütte zwei katholiken. Der eine war älter und gebildeter, vielleicht kam er vom Vatikan. Sie sagten mir:- lass uns das Vater Unser zusammen beten. Ich antwortete: -Um zusammen zu beten, müssen wir denselben Dogmen folgen. Zwischen euch und uns ist eine große Kluft. Da sagte mir der eine: -sind denn nur die Orthodoxen nah bei Gott und werden nur die erettet? Gott ist mit allen Menschen. -Ja, sagte ich ich ihm, kannst Du mir auch sagen , wieviele Menschen nah bei Gott sind? Wir haben viele Unterschiede. Wir sind natürlich alle Kinder des Einen Gottes, aber einige bleiben zu Hause und andere treiben sich draussen herum.
Hat Pater Paisios auch etwas über die Taufe gesagt? Denn dass er mit ihnen nicht Beten wollte und ihne sagte, sie treiben sich draußen herum, hat nichts mit Taufe zu tun, das würde ich wahrscheinlich genauso machen.
Theologen neigen leiderm, auch auf Seite der RKK, dazu ihre eigenen Ansichten, Wünsche und Idee zumindest unbewusst miteinzubrigen. Wahres Wissen kann aber meiner Meinung nach nur von Gott kommen und dann eher durch gebet und Askese als durch ewig Studieren.
Natürlich kann wahre Erleuchtung nur von Gott kommen. Ich habe jedoch immer mehr das Gefühl, dass hier im Forum ein studierter Theologe zwangsläufig als Gott fern betrachtet wird. Woher kommt diese überzeugung, dass alle Theologen Ökumenisten und fast Herätiker sind? Dass keiner von ihnen ein frommes Leben führt? Ich möchte kurz dran erinnern, dass alle unsere heiligen Kirchenväter, die den Glauben der Kirche ausgedrückt und bewahrt haben, sehr gut gibildet waren und nicht immer super strenge Asketen waren. So gibt es z.B. die Hll. Basilius den Großen, Maximus den Bekenner, Gregor Palamas, Gregor den Theologen, Gregor von Nyssa, Justin den Philosoph, Justin Popovic, Nikodemus der Agiorit die alle eine super weltliche, philosophische Ausbildung hatten, alles nach unseren Realien Doktoren aus weltlichen Universitäten. Es gab auch viele Heilige, die keine Bildung hatten, jedoch schrieben diese nie über Theologie, nicht über den kirchlichen Glauben. Sie schrieben über das innerliche geistliche Leben. Es gibt keine theologischen Traktate von nicht hoch-gebildeten orthodoxen Heiligen. Das ist die Tradition unserer Kirche, dass ein Erleuchteter Theologe, der für die gesamte Kirche wichtige Entscheidungen trifft, gebildet sein muss.
Die Auslandskirche hat, wie es seit Jahrhunderten in der Kirche üblich war, Katholiken nicht getauft, und zwar bis zum 28. September 1971, als ein Konzil beschloß, wegen
der Gefahr des Ökumenismus (und nicht etwas wegen Heräsie), diese zu taufen. Dabei gab es in dem Konzilearen Beschluß eine Ausnahme: Es musste nicht getauft werden "in besonderen Fällen mit der Erlaubnis des Bischod, der Ökonomie und pastoralen Sorge wegen."
Rafaella hat geschrieben: Schuld sind jedoch nicht wirklich die Mönche, die die heiligen Sakramente hüten und bewahren wollen und Gott fürchten, gute Vorsätze haben, sondern jene, die die Konvertierten nicht taufen, ohne ihnen zu sagen, dass diese Handlung nicht von allen Orthodoxen anerkannt ist.
Das ist aber eine sehr strittige Behauptung. Wenn ein Priester denkte, dass die ROK richtig Handelt (und er sogar ein für sich verbindliches Dokument hat, was 250 orthodoxe Bischöfe erlassen und die 120 Millionen russisch-orthodoxen Christen angenommen haben), und davon ausgeht, dass wiederzutaufen falsch ist, warum sollte er den Menschen verunsichern, ggf. zu einer falschen Entscheidung bewegen?
Ich freue mich wirklich, dass wir diese Diskussion auf eine solch Sachliche weise führen, ohne Gefühle, die natürlich bei einem solch heicklem Thema aufkommen. Danke eucht!
Apostolischer Kanon 39 (32): Priester und Diakonen sollen ohne Wissen und Willen des Bischofs Nichts thun: denn dieser ist's, welchem das Volk des Herrn anvertraut worden, und von welchem Rechenschaft über ihre Seelen gefordert werden wird.