Alles gut.
Wir müssen uns nur vor Augen führen, dass wir in Staaten leben, in denen die Mehrheit Nichtgläubige sind. (Und selbst von den Getauften viele eben...nun ja... nur auf dem Papier zur Kirche gehören.) Und das spürt man natürlich. In allem. In Gesetzen und Entscheidungen. Im Umgang miteinander usw. Es liegt aber (noch) keine (staatliche) Verfolgung zu Grunde: also der Wunsch das Christentum oder die Orthodoxie zu Vernichten, sondern eine Mischung aus Unverständnis, Unwissen, Unkenntnis, Fehleinschätzung usw. Einzelne dezidiert anti-christliche Vorfälle gibt es natürlich, von atheistischen Vereinigungen, von Einzelpersonen usw., aber nicht von Amts wegen.
Ich wohne derzeit in Berlin, definitiv einer Stadt, in der die Mehrheit der Bewohner dem Christentum nicht wohlgesonnen ist. Ich darf zum Beispiel auf der Arbeit kein Kreuz tragen - Begründung: Keine religiösen/weltanschaulichen Symbole. Aber Muslima dürfen auch kein Kopftuch tragen. Es geht, auch wenn ich mich fürchterlich darüber aufgeregt habe, nicht speziell um eine Unterdrückung und Verfolgung des Christentums, sondern um den Wunsch jegliche "Religionen" außen vor zu halten bzw. ins Private zu verdrängen. Ich setze mich aber über dieses Verbot hinweg und nimm eben in Kauf, dass es Ärger gibt. Kam aber bislang noch nicht vor. Es hat niemanden gestört. Sollte es eine Klage geben, trage ich eben auch im Hochsommer ganz hochgeschlossen.

Es wissen also alle, dass ich Christin bin, sie wissen sogar, dass ich in Klöstern "Urlaub" mache, manche wissen, dass ich orthodox bin und keiner regt sich auf.
Realistisch betrachtet sind wir für die meisten Bürger eine Gruppe von Menschen, die einem bestimmten "Verein" angehören, der halt "komische/antiquierte Traditionen und Vorstellungen" hat. Wahlweise Exoten oder Hinterwäldler. Sie können sich gar nicht vorstellen, was für uns die Kommunion bedeutet oder das Beiwohnen der Liturgie.
Leider. Aber man muss zumindest zugeben, dass wir in einem Zeitalter leben, in dem nicht mehr die Mehrheit der Menschen gläubig ist. (Zumindest nicht nach orthodoxem Verständnis.)
Für Griechenland kann ich nicht sprechen, denn dazu fehlen mir Informationen um auch nur ansatzweise etwas Gehaltvolles von mir zu geben.
Ich gehe aber momentan eher davon aus, dass die in Verantwortung Stehenden aufgrund einer bedrohlich klingenden Information eine Entscheidung zum Schutz und Wohl von Millionen ihnen anvertrauten Menschen treffen mussten. Ehrlich gesagt bin ich eher positiv davon überrascht, dass man nicht so einfach bereit war "Alte und Kranke" zu opfern. Das wäre zum Zeitpunkt der Entscheidung ja auch eine Option gewesen. Im Sinne: Wirtschaftlich sind die ohnehin nicht mehr produktiv, Sozialdarwinismus eben. Man entschied sich aber, die Schwachen in der Bevölkerung zu schützen. Und das wiederum lässt mich durchaus hoffen, dass nicht alles nur unter ökonomischen Aspekten beurteilt wird. Dass es stellenweise wohl überzogene Maßnahmen waren...nun...das lässt sich hinterher eben leicht sagen. Aber zum Zeitpunkt einer drohenden Krise/Katastrophe weiß man ja nie, wie es ausgeht. Man hat bestimmte Informationen zur Verfügung und dann muss man entscheiden. Später weiß man dann, ob die Einschätzung oder die Entscheidung richtig war oder nicht. Aber leider eben erst hinterher.
Wir sollten etwas mehr Milde mit unseren Entscheidungsträgern walten lassen. Sie sind auch nur Menschen. ICH möchte jedenfalls nicht über Wohl und Wehe von Millionen Menschen entscheiden müssen. :-/