Kurze Fragen - kurze Antworten!

Neu in der orthodoxen Kirche - Wie lebe ich als orthodoxer Christ? Alle allgemeinen Fragen rund um die Orthodoxie.
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holzi
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten!

Beitrag von holzi »

Kann es evtl. sein, dass du den Propheten Daniel und den König David durcheinander bringst?
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll. (Adolph Kolping 1813-1865)
CalvinStein
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten!

Beitrag von CalvinStein »

holzi hat geschrieben: 19.10.2023, 13:57 Kann es evtl. sein, dass du den Propheten Daniel und den König David durcheinander bringst?
Oh, ...ja. Ich bitte um Verzeihung.
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Igor
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten!

Beitrag von Igor »

Grüß Gott!

Es geht also um David. Ihn selbst hätte man kaum richten können, da er als König quasi über der irdischen Gerichtsbarkeit stand. Natürlich hat er durch Gott mit der Vernichtung seiner Familie eine schwere Strafe bekommen und wurde selbst auch von seinen Nachkommen verfolgt.

Das Gesetz im Alten Testament ist nicht mechanisch, dann wäre der Lauf der Welt ja bis ins Kleinste vorbestimmt; Gottes Heilsplan ist nicht immer so einfach zu erkennen.

David bereute aufs Tiefste, seine Psalmen und da vor allem der Psalm 50, der Bußpsalm, zeugen davon und er blieb bis an sein Lebensende Gott treu.

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Als der Höchste hernieder fuhr, verwirrte Er die Sprachen, zerteilte Er die Völker, nun, da Er Feuerzungen ausgeteilt, ruft Er alle zur Einheit: Einmütig preisen wir deshalb den Heiligen Geist. (Pfingstkondakion im 8. Ton)
CalvinStein
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten!

Beitrag von CalvinStein »

Danke 🙏
CalvinStein
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten!

Beitrag von CalvinStein »

Hallo 👋

Vor kurzem sah ich ein kurzes Video indem erzählt wurde wieso die Orthodoxe Kirche keine Instrumente im Gottesdienst benutzt.

Dazu wurden zwei Gründe genannt:

-Der erste Grund ist, dass Gott keine Instrumente geschaffen hat, außer unserer Stimme.

-Der zweite Grund ist, dass die Christen sich damit vom heidnischen Gottesdienst absondern wollten, denn damals war es bei den Heiden üblich im Gottesdienst Instrumente zu benutzten.

-Und irgendwo anders habe ich noch mitbekommen das keine Instrumente benutzt werden, weil wir uns auf das gesagte oder gesungene konzentieren sollen und nicht auf Musik von Instrumenten. Instrumente könnten auch vom Kern eines Gebets oder des gelesenen ablenken.

Da dieses Video für alle zugänglich ist, meldete sich auch jemand unter den Kommentaren der nannte den Psalm 33,2 aus den üblichen deutschen Bibeln:

Psalm 33 (Schlachter 2000)
1 Jauchzt dem Herrn, ihr Gerechten! Den Aufrichtigen ziemt Lobgesang.
2 Preist den Herrn mit der Laute, lobsingt ihm auf der zehnsaitigen Harfe!
3 Singt ihm ein neues Lied, spielt gut mit Posaunenschall!

Ein orthodoxer Psalter oder die Septuaginta Deutsch gibt auch eine andere Möglichkeit des zweiten Verses an, in etwa "2 lobsingt dem Herrn mit dem zehnsaitigen Psalter".

Warum loben orthodoxe Christen den Herrn nicht mit z.B. einer Harfe in der Liturgie, wenn es so in etwa im Psalter gewollt ist?

Liebe Grüße 👋
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Igor
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten!

Beitrag von Igor »

Grüß Gott!

Dass das in der Liturgie mit Instrumenten geschehen soll, geht aus dem Psalm nicht hervor. Das kann ja auch im alltäglichen Leben stattfinden.

In Christo
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Marian
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten!

Beitrag von Marian »

Psalm 51,17:
Gott, öffne meine Lippen, dass
mein Mund deinen Ruhm
verkünde!

So wie ich rausgefunden habe, ist speziell dieser Text Bestandteil des jüdischen Gottesdienstes. Vielleicht hat sich die Urkirche danach gerichtet. Unser Gottesdienst entstand ja als jüdischer Gottesdienst, der eben die damals neue Offenbarung Gottes im Christus in sich aufnahm und den lange lange ersehnten Erlöser (d. jüd. Volkes) lobpreiste, Bitten vorbrachte und der Almacht Gottes dankte.
Eben so, wie wir es nach wie vor tun.

Außerdem hab ich gehört, dass Posaunen zu allererst im Krieg eingesetzt wurden und die Harfe als Begleitinstrument bei allerlei Müßiggang zugegen war. Wenn die Instrumente überhaupt je von den Juden im Tempel genutzt wurden, dann hatten sie sie vielleicht schon verbannt als Christus geboren wurde. Warum sollten sie auch mit großem Tamtam feiern, wo sie doch da schon 100 Jahre unter der Besatzung Roms litten und die Gottesdienste wohl eher Bitte- als Dankgottesdienste waren.

Und echt, was alles zu beachten ist, um nichts zu vergessen an Varianten, Ausnahmen und Feiertagsbesonderheiten was den perfekten Gottesdienst ausmacht, wer käme da auf den Gedanken sich mit Musizieren zu belasten oder abzulenken.

:)
CalvinStein
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten!

Beitrag von CalvinStein »

Also um es für jemanden kurz zu fassen der nicht so aufnahmefähig ist kann ich sagen, dass aus dem mir gegebenen Psalm 82 nicht schließen lässt, dass in der Liturgie oder anderen Gottesdiensten in der Kirche Instrumente verwendet werden müssen. Darüber hinaus ist der orthodoxe Gottesdienst von dem jüdischen Gottesdienst abstammend und im Tempel wurden zur Zeit von Christus keine Instrumente benutzt, da sie unter der Besatzung Roms litten, seit 100 Jahren.
Abgesehen davon, bei allem was es im Gottesdienst an Varianten, Ausnahmen und Feiertagsbesonderheiten gibt, ist es keine gute Idee sich mit dem Musizieren zu belasten oder abzulenken.

Verstehe ich das richtig?
Ambrosius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten!

Beitrag von Ambrosius »

Meines Wissens (bin kein Theologe!) kam die Verwendung von Musikinstrumenten in der Kirche durch die Protestanten in die Welt.
(obwohl angeblich die erste Orgel der Welt dem Papst von Konstantinopel geschenkt wurde).
Die Protestanten haben Dinge wie Kirchenlieder, Sitzbänke, etc.. eingeführt (vermutlich mangels Eucharistie und Überbetonung der Schriftlesungen und Predigt).
Im Zuge der Gegenreformation Kamen dann Dinge wie Sitzbänke oder Kirchenlieder auch in die kath. Kirche. Die Leute hatten sich bei den Protestanten daran gewöhnt und wollten darauf nicht mehr verzichten.
Meines Wissens gab es selbst nach dem Schisma in der kath. Westkirche im Mittelalter keine Sitzgelegenheiten oder gar Kirchenlieder.
CalvinStein
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten!

Beitrag von CalvinStein »

Verstehe, Dankeschön 🙏

Ich habe noch eine Frage

Die Anbetung gebürt nur Gott allein.
Verehrung kann man auch den Heiligen bringen.
Eine überaus hohe Verehrung kann man der Gottesgebärerin bringen. So habe ich das gerade im Kopf.

Wieso darf man der Gottesgebärerin eine überaus hohe Verehrung bringen und keinem anderen Heiligen?
Liegt es vielleicht daran dass aufgrund des Werkes, also der Geburt Gottes als Mensch in diese Welt, sie allein als Gottesgebärerin über allen Heiligen und damit auch über allen Engeln steht? Oder gibt es noch jemanden dem ich überaus hohe Verehrung bringen kann? (Mal abgesehen von Gott, selbstverständlich)

Ich hoffe ich konnte meine Frage verständlich ausdrücken.
Marian
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten!

Beitrag von Marian »

Grüß Gott,
an dem Punkt wo du bist, bin ich auch gestartet. Dann habe ich nichts gelernt, sondern einfach immer mehr an den Herrn Jesus Christus geglaubt, meine Identität wurde immer mehr eine innerhalb der Kirche und die Heiligen haben sich selbst an mich angenähert und mich trotz aller meiner Fehler in die Kirche integriert und ermahnen mich fortwährend.
In meinem christlichen Bewusstsein hab ich mir nun folgendes wenn auch extrem vereinfachtes Bild.

Die Allerheiligste Gottesgebärerin ist Mensch und hat Seele mit freiem Willen in sich, wie jeder. Was die Maria unterscheidet ist, sie hat Seele und Willen in übernatürliche Weise dem Willen des Allmächtigen Gottes untergeordnet, dass sie eben als Gottesgebärerin auserwählt wurde. Was heißt das? Das ist der Fakt, dass sie persönlich zu Hause besucht und angesprochen wurde und ihr gesagt wurde was nun weiter passiert. Und sie hat eben sich völlig dem Gotteswillen untergeordnet. Sie durfte den Erlöser der ganzen Welt, den Errettet aller gottgefälligen Seelen, den Sieger über den Tod zur Welt bringen. Auf den hatte ja das ganze jüdische Volk über 500 Jahre hingebetet und gewartet. Das ist etwas überaus unvorstellbares, auch wenn du ein Engel bist. Deshalb IST sie bei Gott und das über den heiligsten Engeln.
Hau dich runter in den Dreck und überleg dir was wir für Würmer sind angesichts dessen. Und überleg wie wir mit Stolz und Überheblichkeit an den Hl.Ikonen der Gottesgebärerin vorbei gehen oder wie wir über sie schon sprechen, ganz zu schweigen von den Protestanten. Sie ist ja da, lebendig, nur eben nicht sichtbar, oder nur ganz selten in Wundern und die werden immer seltener. Warum? Es liegt an uns, an unserem Glaubensleben, das vorrangig erfüllt ist von der Erarbeitung von SV-Beiträgen oder des nächsten Autos.
Gott sei Dank für alles. Helf Gott dazu.
M
Bitte verbessert mich, wenn ich Mist schreibe zu den heiligsten Dogmen.
Ambrosius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten!

Beitrag von Ambrosius »

Gute Antwort, Marian.
Vielleicht ist das auch ein Konvertiten-Problem.
gerade bei ehem. Protestanten oder auch Katholiken (wie ich) merke ich das wir immer mit zu viel "warum" und Logik herangehen.
Manchmal muss man sich einfach "hineinfallen" lassen (ich kann es nicht besser beschreiben) und der Kirche vertrauen.
Marian
Beiträge: 308
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten!

Beitrag von Marian »

Grüß Gott,
nun ich denke es ist bei jedem ganz individuell.
@ Ambrosius Vielen Dank für deine Zusprache. Ich bin immer ganz nervös wenn ich sowas Ausschlaggebendes schreibe, aus Angst etwas falsches oder zu stark vereinfacht zu schreiben.
Womit hat es aber im Besonderen bei mir begonnen, dass die Augen geöffnet wurden?
Es war das Buch "Leben und Kämpfe unseres ehrwürdigen und Gotttragenden Vaters Sergij des Abtes von Radonesch"von Erzbischof Nikon. Es mutet eigentlich an wie ein Kinderbuch, ist aber die Heiligenvita und echte Medizin für westliche Gläubige.
Warum?
- der hl. Sergij macht einfach sein Ding in Beziehung zu Gott aber ohne etwas gegen die Kirche zu tun
- er ist mit seiner Einsiedelei gleichzeitig eine Art Aussteiger und doch ein im Zentrum Stehender zu dem die Gläubigen aufblicken
- er eiert um den Willen der beginnenden Staatskirche und auch seiner Klosterbrüder herum, weil er sich nur Gott verpflichtet fühlt
- er lehnte es ab Prister zu werden und war gleichzeitig dem Priesteramt höchst ergeben!!! ( das war entscheidend für mich, das hat "die Kirche" als Institution bei mir zerstört und es begann die Kirche im Herzen zu wachsen - und das ist allerreinstes Evangelium)
- er protestierte ohne Protest und verließ sein Kloster und es gründete sich einfach ein zweites an seinem neuen Aufenthaltsort
Der Mann war der der er war und sicher hatte er auch Kanten wie jeder Mensch. Doch in seinem Leben lässt sich der ganze Heilsplan Gottes in der Kirche des Herrn Jesus Christus ablesen. Ganz gleich einem lebendigen Evangelium und deswegen haben alle ihn als Heiligen angesehen. Die Bischofsynode hat das bestätigt und er ist noch heute wegen seines Glaubens und Lebens Heiliger. Er ist mit uns in der Kirche (1 Thess 13-18), steht vor dem Altar und kann auch Fürbitten für ihm gefällige Gläubige vor Gott bringen wie er das zu Lebzeiten auch tat. Zum Gerichtstag wird er dabei sei, wie es in Joh. Offenbarung 8 beschrieben ist.
Ich denke mal es wird niemanden negativ angerechnet, wenn sie ihn nicht kannten. Doch werden die Häretiker vermutlich einfach aussortiert, welche Heilige als unheilig darzustellen versuchen?
Gott weiß es.
Ähh: Alles russische ist derzeit etwas divergent ... Es gibt sicher auch etliche deutsche Heilige die gleiches getan haben. Nur sind sie zu oft leider aus unserem Leben verschwunden und ihre heiligen Reliquien in den Kathedralkellern.
Reformation und Gegenreformation haben sich da wohl um einiges bestaft bzw. sich selbst für unheilg erklärt ... Joh. Offenbarung 8 ff.
M
Auch hier bitte ich um Verbesserung. Das Buch hab ich etwa 2015 gelesen.
CalvinStein
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten!

Beitrag von CalvinStein »

Hallo,

Wie ich schon in einem anderen Thread geschrieben habe, dass sich das Beten zu Heiligen auch um eine jüdische Praxis handelt, habe ich eine Frage zu einem Bibelvers.

In der Septuagina ist es Daniel 3:86, es geht um ein Gebet:

"Preist, Geister und Seelen der Gerechten, den Herrn, singt Loblieder und erhöht ihn über alle Maßen bis in die Ewigkeiten!"

Handelt es sich hierbei nicht um ein Gebet zu entschlafenen Heiligen?

Jedoch gibt es noch weitere Verse in diesem Gebet die in wie folgt sind: Daniel 3:73:

"Preist, Blitze und Wolken, den Herrn, singt Loblieder und erhöht ihn über alle Maßen bis in die Ewigkeiten!".

Beispiele wie diese gibt es auch im Buch der Psalmen, wenn auf gleiche Weise zum Beispiel Engel angerufen werden aber gleichzeitig auch Andere Personen oder Gegenstände die das Gebet nicht gleich hören.

Ich würde es mir in etwa wie folgt erklären, dass es sich hierbei natürlich um das Gebet zu Heiligen handelt, wenn es jedoch um Gegenstände geht, Gott damit in anderen Worten geehrt wird, weil Ehre zur Schöpfung auch Ehre zu Gott bedeutet. Darum ist es der Umwelt zu schädigen auch Sünde.

Was meint ihr?
Marian
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten!

Beitrag von Marian »

:detektiv:

.... jedenfalls ist morgen der Feiertag des Erzengel Michael. Vielleicht hilft dir da einfach ein Selbstversuch ?

Du suchst dir mal, z.B. beim Maltzev, in der orthodoxen Bibliothek von Orthpedia den Akathistos zu den Engeln raus. Dann liest du den morgen 7 Mal. Vielleicht passiert ja was?

:lampe-wechseln:
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