Re: Was will uns diese Nachricht sagen?
Verfasst: 08.08.2010, 21:16
es gibt ebenso Väter, die ganz deutlich den Finger auf die Wunde (Ökumenismus) legen und sich sehr deutlich dazu äußern...
Ein Projekt von www.orthpedia.de
http://www.orthodoxes-forum.de/
Lieber Alexej,Alexej hat geschrieben: Ökumene ist das durchaus lobenswerte bestreben, alle Christen an der wahren Kirche und dem unverfälschten Glauben teilnehmen zu lassen. Ökumenismus ist eine Herausforderung unserer Zeit, die den Glauben als solchen determinieren will, in dem sie alle Konfessionsunterschiede für belanglos erklärt und nur eine äußerliche Einigkeit der einzelnen Kirchen anstrebt. Ökumenismus entwickelt sogar eine allgemein begrüßte Form der Theologie - Ökumenische Theologie, nicht zu verwechseln mit Differenzialer Theologie.
Tue ich nicht...Es sei denn, Du glaubst wirklich, dass plötzlich eines Tages, nach einem langen gemeinsamen Gebet mit Katholiken und Protestanten alle orthodox werden- samt des Papstes!
Wo habe ich das geschrieben?rafaella hat geschrieben:Und das, weil wir, wie Du sagst, "Liebe" zeigen.
Dazu habe ich mich auch nicht geäußert...rafaella hat geschrieben:für mich ist da eher die Frage- Erst der Bischof oder: erst der Glaube, die Paradosis, die Heiligen und ihre Lehen, im Grunde Jesus Christus?
Ich auch nicht, denn es ist ja unmöglich, dass ein Heiliger Mensch die Häresie des Ökumenismus unterstützt.rafaella hat geschrieben:Und ich habe noch nie vom einem einzigen heiligen menschen gehört, der diese Bewegungen unterstützt (hat). Kennst Du vielleicht einen? Dann verbesser mich bitte.
Bücher schreiben nichts, sondern werden von Menschen geschrieben.rafaella hat geschrieben: welche Bücher schreiben das?
Also, ich bitte, dieses Zitat nicht mehr zu missverstehen. Es ging um den blinden Gehorsam. Gedanken kann man sich sehr wohl machen.Alexej hat geschrieben:Und zum Thema Bischof, weil es so schön ist:) Der kürzlich zitierte Hl. Ignatius "Da, wo der Bischof erscheint, da soll auch die Gemeinschaft sein, genauso wie da, wo Jesus Christus ist, die katholische Kirche ist." Sagt er hier etwas über den Glauben des Bischofs? nein. Denn die Kirche bewahrt den Glauben, nicht der Bischof. Aber die Kommunion können wir nicht ohne Bischof bekommen - das kann kein Priester. Und solange ein Bischof von der Kirche nicht seines Amtes enthoben wurde, egal welchen Glauben er hat oder wie gerecht er ist, kann er die heiligen Sakramente spenden. Und wo wären wir ohne des Leibes und des Blutes?
Das einzige, wozu ich aufgerufen habe (und das hast du bis jetzt nicht getan), ist vor der Sünde zu bewahren, einen Bischof zu verurteilen. Und über seine Taten zu richten, oder diese zu beurteilen, in einer öffentlichen Form, das steht uns auch nicht zu. Jeder kann für sich entscheiden, und es eben so machen, wie er es für besser hält, missionieren, oder den eigenen Glauben festigen....
Ich habe mir nicht widersprochen, es gibt einen Unterschied, ob man auf den Glauben oder auf die Geschichte, das menschliche Vergehen bzw. die menschliche Schwäche ein Auge zudrückt. Jeder, der in die Orthodoxe Kirche aufgenommen wird, muss zu 100% ihren Glauben annehmen, ohne Ausnahmen. Übrigens gibt es da etwas interessantes - die Kanones sehen große Bußzeiten für Sünden wie Ehebruch, Mord, sogar Bruch der Fastenzeit vor. Häretiker aber werden ohne Epetimie sofort nach der Beichte in die Gemeinschaft aufgenommen, obwohl Häresie ja ein viel größere Sünde ist.rafaella hat geschrieben:Und das Recht ein Auge zuzudrücken.... das ist eine sehr exquisite sache. da können wir nicht einfach alle Regeln über Bord schmeissen, die jemals aufgestellt wurden. Es gab immer Häresien, genau wie heute, und damals wurde auch kaum 'ein Auge zugedrückt" . Denn jemand, der Orthodox werden möchte, passt sich dem Glauben an, nicht der Glaube ihm. das ist doch schon ein falscher Anfang, wie Du es auch selbst weiter unten sagst!
Alexej hat geschrieben: Liebe Schwester, da du keine Ökumenistin bist und nicht annimmst, dass ich einer bin, hat unsere Diskussion durchaus einen Sinn - wir versuchen ja nicht einander vom Gegenteil zu überzeugen, sondern entwickeln eine gemeinsame Basis! Und es ist für uns sehr wichtig zu lernen, wie wir das ausdrücken und rüberbringen, woran wir glauben. Du hast mich hier z.B. in der Oikos Sache auf etwas wichtiges hingewiesen.
Ich habe mittlerweile verstanden, dass sehr viele Probleme und Streitigkeiten zwischen orthodoxen Christen auftreten, weil wir einander nicht verstehen.
Ein paar ergänzende Worte zu dem, was ich damit Alexej gegenüber damals meinte.Alexej hat geschrieben:Ich habe mittlerweile verstanden, dass sehr viele Probleme und Streitigkeiten zwischen orthodoxen Christen auftreten, weil wir einander nicht verstehen. Als erstes hat mich Igor darauf aufmerksam gemacht. Er sagte, dass er viele Dinge, die ich im Forum schreibe, nur versteht, weil er die russische Sprache und Lebenssituation versteht, und dass sie folglich von anderen missverstanden werden können. Für mich ist es z.B. immer wieder schwierig, den griechischen Pathos richtig zu deuten, oft sagt ein Grieche etwas, meint es ganz neutral, aber für einen Russen kommt es wie ein Angriff rüber. Und umgekehrt wahrscheinlich auch:) […]
Fazit für mich - einander besser verstehen lernen, um dann auch für außenstehende im Konsens zu sein. Das Forum ist in seiner Deutsch-Serbisch-Griechisch-Russisch-Kanadischen Mischung zwar ein explosives Gemisch, für mich aber eine besondere Erfahrung, das alles kennen zu lernen.
undAlles, was ihr tut, geschehe in Liebe. (1.Korinther 16,14)
Letztendlich ist auch unsere erste Forenregel darauf basierend:Doch alles soll in Anstand und Ordnung geschehen. (1.Korinther 16,40)
Nun haben wir alle einen unterschiedlichen kulturellen Hintergrund, stammen aus vielen Nationen und bringen damit auch verschiedene Ausdrucksweisen, Temperamente etc. mit. Die einen sind Muttersprachler (ich gehöre dazu), anderen ist die hier vorherrschende Kommunikation mit allen Facetten und Details weniger geläufig. Dazu kommt, dass – wie es sich für ein Internetforum gehört – hier sowohl viele junge Teilnehmer sind, die vielleicht noch eher sehr idealistische Vorstellungen haben, als auch schon ältere, die ihre Lebenserfahrung einbringen. Das alles zusammen in seiner Vielschichtigkeit ist gut so. Es setzt aber auch voraus, dass wir uns alle gegenseitig akzeptieren und die entsprechende Form der Kommunikation wahren.Forumregel 1:
Das Forum dient in erster Linie dazu, dass der orthodoxe Glaube unter den Forumsteilnehmern verbreitet, kennen gelernt und gefestigt wird. Dazu werden Informationen ausgetauscht und Diskussionen geführt, in einem christlichen Geiste der gegenseitigen Achtung und Liebe.