Sadam aufgehängt!

Neu in der orthodoxen Kirche - Wie lebe ich als orthodoxer Christ? Alle allgemeinen Fragen rund um die Orthodoxie.
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Ehre sei Dir oh Herr

Sadam aufgehängt!

Beitrag von Ehre sei Dir oh Herr »

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn,

soeben habe ich die Bilder im Fernsehen gesehen, dass man den irakischen Diktator aufgehängt hat. Ich muss sagen, dass mir echt die Worte fehlen.
Was auch immer er verbrochen hat, ich denke, NUR unser HERR alleine hat das Recht über Leben und Tod zu entscheiden :!: :!: :!:
Unrecht wird nicht durch weiteres Unrecht gut gemacht.
Das wird alles aufgezogen wie eine Hollywood Inszenierung, Bilder aus den Staaten, mit jubelnden Leuten :oops: mehr als peinlich! Einen anderen Erfolg haben sie ja auch nicht vorzuweisen! Von den angeblichen Atomwaffen sowie ch. und biol. Waffen keine Spur. Nur Bürgerkrieg, Tod und Zerstörung. Dafür aber die Bilder, wo man zeigt wie Hussein untersucht wird, man ihm "ins Maul" schaut...:oops:
In einem CNN Beitrag soll von dem "großen amerikanischen Bruder" gesagt worden sein, dass die Hinrichtung zum richtigen Zeitpunkt und so wie abgesprochen durchgeführt worden sei. 1 Tag vor einem besonderen muslimischen Feiertag (Urban Beiram), wo man wie ich hörte von Seiten der Moslems nicht mal einen Streit anfangen darf... (sowas wie Tage der Barmherzigkeit und Versöhnung)
Will man so wohl wieder Straßenkriege anheizen und die Notwendigkeit seiner eigenen Präsenz unterstreichen...

Ich bin wirklich kein Freund des Islam, dass wißt Ihr ja, aber was da abgeht, dass ist mehr wie haarsträubend!
Der einzige, von dem ich gehört habe, dass er der Hinrichtung zugestimmt hat, war der polnische Präsident. Das spricht auch Bände.

Beten wir für Frieden, liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Euer besorgter René
peter
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Saddam

Beitrag von peter »

Lieber Georg-René,

ich werde die Bilder zwar erst in einer Stunde in der "Tages-Show" sehen, aber kann Dir schon jetzt nur beipflichten. Zwar hat dieser Mann, dessen
Name für westliche Ohren immer schon nach "Satan" klang, unabhängig
von der überstrapazierten Waffenlüge des jüngsten Irakkrieges, durchaus unglaubliche Verbrechen auf dem Gewissen, z.B. den 1. und 2. Golfkrieg,
und noch früher die über 1000 Giftgastoten im kurdischen Halabja, er hat
eigenhändig im Kabinett Minister erschossen, und ernährte sich u.a. von
"Eselsmilch" (das erinnert mich an die Eselsköpfe deutscher Satanisten) -
trotzdem müßte hier Christliches Erbarmen walten, und gerade in diesem eklatanten Falle bestünde Gelegenheit, ein Zeichen dieses Erbarmens zu setzen. Doch wahrscheinlich überwiegt ein judaistisch-zionistisch gefärbter
Rachegedanke des "Auge um Auge" gerade auch in der islamischen Sharia. Als treudeutscher Demokrat bin ich auch generell gegen die Todesstrafe. Die Rache ist mein, spricht der Herr.

Dein Peter
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)
Deki_3
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Beitrag von Deki_3 »

Sei herzlich gegrüsst Bruder Rene!

Ich muss ganz deutlich dagegensprechen: Warum soll das Leben eines Massenmörders (!) höher eingeschätzt werden als die Leben der zahlreichen (bis zu 1 Million) Opfer ?

Die Schriften des Alten Testaments lassen keinen Zweifel offen: Das Alte Testament kannte und befürwortete die Todesstrafe. "Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll durch Menschen vergossen werden", so liest es sich bereits auf einer der ersten Seiten. Darüber vermag auch das von Gegnern der Todesstrafe gern zitierte 5. Gebot nicht hinwegzutäuschen: "Du sollst nicht töten!" Wenn in derselben alttestamentlichen Schrift sowohl das 5. Gebot als auch die eindeutige Forderung der Todesstrafe enthalten ist, kann es sich bei dem 5. Gebot offenbar nicht um eine allen - auch dem Staat - übergeordnete moralische Größe handeln.

Im Gegensatz zum AT gibt es im Neuen Testament keinerlei Aussagen, die sich eindeutig und konkret auf die Todesstrafe beziehen lassen. Aber: "Denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen."


LG an alle
Ehre sei Dir oh Herr

Beitrag von Ehre sei Dir oh Herr »

Lieber Bruder Savo,

es besteht nicht der geringste Zweifel, dass Sadam ein Verbrecher ist!
Nicht der geringste!
Dennoch wiederhole ich, es kann kein Unrecht durch weiteres Unrecht wieder gutgemacht werden! Ich habe nicht mal das Recht, jemanden verbal weh zu tun.
Nur Gott allein ist Herr über Leben und Tod!
Kein Sadam und kein Herr Busch, der seine Finger überall reinhängt...
Sieh nur hin in die Welt, schon rund um Russland....
Selbst der Verbrecher Sadam wurde wurde bestimmt von irgend jemanden geliebt. Der Tod ist keine Strafe für ihn, nein er nimmt sich auf seinen Weg zum Henker einen Koran mit in die Hand und wird so zum Martyrer...
Im Gegensatz zum AT gibt es im Neuen Testament keinerlei Aussagen, die sich eindeutig und konkret auf die Todesstrafe beziehen lassen. Aber: "Denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen."
dazu noch ein Wort. Wir sind Christen! Wir bemühen uns unserem Herrn, Jesus Christus zu folgen!
Das Neue Testament, das Neue Gesetz, ist das Gesetz der Liebe! Es hat das AT sozusagen abgelöst!
Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst! Liebe Deine Feinde! Wenn Dich jemand auf die linke Wange schlägt, halte auch deine rechte hin.
Denke z.B. an die Prostituierte (Maria von Magdala, in dessen Kirche ich getraut wurde), denke an das Vergeben der Sünden. Gott will nicht den Tod des Sünders, sondern dass er lebe und sich bekehre!
Unser Herr selbst hat uns das beste und größte Beispiel gegeben!
ER gab Sein Leben für uns hin, für unsere Sünden, für meine vielen Sünden und auch für Deine, lieber Savo.
ER hat sich seinen Peinigern nicht widersetzt! Er hat dem Widersacher widerstanden in der Wüste, der Ihn versuchen wollte. Lies nur alles nach und Dir wird auffallen, dass er eben nicht dem Wort folgte, dass da heißt, er wird seinen Engeln befehlen...usw...
Nein, damit das Wort der Propheten erfüllt werde, ergab er sich seinen Feinden...

L.G. Dein René
Deki_3
Beiträge: 96
Registriert: 09.05.2006, 21:42
Wohnort: Dortmund

Beitrag von Deki_3 »

Lieber Bruder Rene!
Ehre sei Dir oh Herr hat geschrieben: Das Neue Testament, das Neue Gesetz, ist das Gesetz der Liebe! Es hat das AT sozusagen abgelöst!
Schauen wir uns doch kurz an, was unser Herr uns dazu lehrte:

Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um es aufzuheben, sonder um es zu erfüllen.

Darüber hinaus betonte Jesus, dass unsere Zukunft von unserer Haltung gegenüber dem Gesetz Gottes abhängt:

Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.


In einer Prophezeiung über den Messias, die wir in Jesaja 42, Vers 21 finden, lesen wir folgendes: ?Dem Herrn hat es gefallen um seiner Gerechtigkeit willen, dass er sein Gesetz herrlich und groß mache.? Das hebräische Wort gadal, das in diesem Vers mit ?groß machen? übersetzt wurde, hat die Bedeutung ?groß sein? bzw. ?vergrößern?.

Im Hebräerbrief lesen wir, dass Jesus der ?Mittler eines besseren Bundes? ist. In der allgemeinen Sichtweise, nach der der Neue Bund das Gesetz Gottes aufhebt, spiegelt sich ein Missverständnis beider Bünde wider. Gott sagt uns, dass der ?bessere Bund? auf ?bessere Verheißungen gegründet ist?. Er gründete sich jedoch nicht auf andere Gesetze, denn das Gesetz blieb unverändert.

In dem ersten Bund gab es jedoch eine Schwachstelle. Diese Schwachstelle lag beim Volk und nicht beim Gesetz. ?Denn Gott tadelt sie und sagt: Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da will ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen? . Ein neuer Bund wurde notwendig, weil das Volk Israel seinen Bund mit Gott mißachtete: ?Denn sie sind nicht geblieben in meinem Bund; darum habe ich auch nicht mehr auf sie geachtet, spricht der Herr? .

LG
Ehre sei Dir oh Herr

Beitrag von Ehre sei Dir oh Herr »

Ein gesundes und gesegnetes Neues Jahr, Dir lieber Savo und allen anderen hier im Forum!

Nun, ich kann Deine Rückschlüsse ehrlich gesagt überhaupt nicht nachvollziehen.

Ich kann eigentlich nur meine Beiträge zu dem Thema wiederholen.
Wäre es so wie Du Dich äußerst, hätte unser Herr sicher nicht zugelassen, dass Menschen Seinen Sohn kreuzigen und wozu dann überhaupt?
Nein, so möchte ich nicht an die Sache rangehen.

Liebe und Vergebung ist das an was wir uns zu richten haben.
Wir sind Christen und bemühen uns unserem Herrn Christus so gut wir können zu folgen. Vorbilder sind uns auch die zahlreichen Martyter....

herzliche Grüße
René
Zuletzt geändert von Ehre sei Dir oh Herr am 01.01.2007, 14:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Ich schliesse mich René an und wünsche allen ein gesegnetes Jahr 2007!

Liebe Forumsteilnehmer, liebe Geschwister!

Aus unserer eigenen Unwürdigkeit, Schwäche und Fehlbarkeit halte ich es für völlig unagebracht über Strafen, die andere Menschen zu Teil werden sich auszulassen. Ja Savo, Christus ist in die Welt gekommen nicht um das Gesetz aufzuheben sondern es zu erfüllen. Doch bedenken wir wie Christus das Gesetz erfüllte; aus Gnade und Liebe. Die menschlichen Maßstäben mit denen wir messen bzw nach denen wir urteilen sind nicht immer in Übereinstimmung mit den göttlichen Maßstäben. Das Gericht Christi wird alles entscheiden auch die Henker und Richter dieser Welt werden sich dem furchtbaren Gericht nicht entziehen können.

Es widerspricht meinem christlichen Menschenbild der Hinrichtung eines Tyrannen gut zu heissen.
Rodion
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Beitrag von Rodion »

Meiner Meinung nach die sollten ihn lieber lebenslänglich einsperren.
Deki_3
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Beitrag von Deki_3 »

Lieber Forumsteilnehmer, auch von mir ein frohes neues Jahr !

Im Gegenteil Jesus verschärft sogar einige Gesetze: "Ihr habt gehört, dass zu denen, die in alten Zeiten lebten, gesagt wurde: Du sollst nicht morden; wer immer aber einen Mord begeht, wird dem Gerichtshof Rechenschaft abgeben müssen. Doch ich sage euch, dass jeder, der seinem Bruder fortgesetzt zürnt, dem Gerichtshof Rechenschaft wird geben müssen." Mt. 5:21-22,

und: "Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch, dass jeder, der fortwährend eine Frau ansieht, um so in Leidenschaft zu ihr zu entbrennen, in seinem Herzen schon mit ihr Ehebruch begangen hat." Mt. 5:27-28,

sowie: "Ferner habt ihr gehört, dass zu denen, die in alten Zeiten lebten, gesagt wurde: Du sollst nicht schwören, ohne entsprechend zu handeln, sondern du sollst dem Herrn deine Gelübde bezahlen. Doch ich sage euch: Schwört überhaupt nicht." Mt. 5:33-34.

Du sollst nicht töten - Das hebräische Verb ?rasach?, das hier in dem Gebot gebraucht wird, heißt wörtlich übersetzt: ?Du sollst nicht morden?. Bereits im Alten Testament wird zwischen Totschlag und Mord unterschieden. Wer tötet, hat das Recht auf das eigene Leben verwirkt.

Fazit:

Es scheint für viele verlockend und bequem: (Alle) Gesetze ignorieren und nur noch dem einen Gebot zu folgen, frei nach dem Motto " Liebe Deinen Nächsten, und tue was du willst".

LG an alle
Ehre sei Dir oh Herr

Beitrag von Ehre sei Dir oh Herr »

Lieber Savo,

niemand behauptet, dass man machen kann was man will.
Schlußendlich ist man dem Herrn beim Jüngsten Gericht Rechenschaft schuldig für all seine Taten und Sünden!
Dem Herrn, keinem Menschen ! ! !

Und, unser Herr hat eindeutig geantwortet auf die Frage nach dem Höchsten Gesetz!

Marcus 12, 28 Ein Schriftgelehrter hatte ihrem Streit zugehört; und da er bemerkt hatte, wie treffend Jesus ihnen antwortete, ging er zu ihm hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? 29 Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. 30 Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. 31 Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.

Gal 5, 14 Denn das ganze Gesetz ist in dem einen Wort zusammengefasst: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! 15

Jakobus 2, 8 Wenn ihr dagegen nach dem Wort der Schrift: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! das königliche Gesetz erfüllt, dann handelt ihr recht.

Ebenso ein praktisches Beispiel, bei Seiner Verhaftung hat Er die Gewalt verboten und Seinem Angreifer das Ohr angelegt und geheilt.

Mt 26, 51 Doch einer von den Begleitern Jesu zog sein Schwert, schlug auf den Diener des Hohenpriesters ein und hieb ihm ein Ohr ab. 52 Da sagte Jesus zu ihm: Steck dein Schwert in die Scheide; denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen.

L.G. René
Deki_3
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Beitrag von Deki_3 »

Lieber Bruder Rene !

Die Begegnung mit dem Bösen gehört zu den elementaren Erfahrungen des Menschen - ich verweise hier zurückhaltend auf die Theodizee Frage.

Gott hat Gut und Böse erschaffen. Es ist eine Prüfung für uns damit umzugehen, um letztendlich Gottes Wohlgefallen zu erlangen. Man entzieht sich dieser Prüfung, wenn man ständig auf Gottes Gericht am Ende aller Tage verweist.

LG Gott beschütze euch alle
protopeter
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Beitrag von protopeter »

Lieber Br. Savo !

Was die Frage der Theodizee anbelangt, so ist diese rein scholastischen Ursprungs, nimmt dann Einfluß auf die abendländische Philosophie, ist allerdings dem orthodoxen Denken vollkommen fremd. Auch ist Gott keinesfalls der Urheber des Bösen - Er ließ es nach kirchenväterlichem Zeugnis bestenfalls zu.

Das Böse resultiert aus dem Bruch der Gemeinschaft mit Ihm - so bezeugt auch Jes 14,12 den Fall Luzifers, motiviert durch Auflehnung und Ungehorsam. Das Böse an sich hat eben keine Existenz, wird von den Kirchenvätern deshalb auch das Nichtsein schlechthin genannt. Die Neigung und Ausrichtung des Menschen hängt in erster Linie von seiner freien Willensentscheidung ab; die Unterordung unter die göttlichen Gebote begrenzt allerdings die persönliche Freiheit nicht, sondern hebt sie auf ein besonderes Niveau.

In diesem Sinne wünsche ich Dir ein gesegnetes Neues Jahr und grüße mit den besten Segenswünschen,
Erzpr. Peter
Deki_3
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Beitrag von Deki_3 »

Lieber und geehrter Vater Peter!

Auch Ihnen möchte ich ein gesegnetes, gesundes neues Jahr wünschen.

Ich stimme Ihnen vollkommen zu, dass das Böse aus dem Bruch der Gemeinschaft mit Gott resultiert bzw. ausgelöst wird.

Hier muss ich mir erlauben, Ihnen zu widersprechen:
protopeter hat geschrieben: Auch ist Gott keinesfalls der Urheber des Bösen - Er ließ es nach kirchenväterlichem Zeugnis bestenfalls zu.
Dem Buch Jesaja (45,7) können wird eindeutig entnehmen:
"Ich erschaffe das Licht und mache das Dunkel, ich bewirke das Heil und erschaffe das Unheil. Ich bin der Herr, der das alles vollbringt."


LG aus Dortmund
protopeter
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Beitrag von protopeter »

Lieber Bruder Savo !

Zur Frage des Bösen folgende Ergänzung: Im Kontext der alttestamentlichen Schriftoffenbarung - gerade im Rahmen der Prophetenbücher - wird der Begriff des Unheils apostrophiert; dies geschieht als Mahnung, nicht vom Weg des Bundes mit Gott abzuweichen. Dieses Unheil konnte sich in sehr konkreter Form - wie etwa militärischer Okkupation des Landes oder der Versuchung durch Götzenkulte, der auch die Zeitgenossen des Propheten erlagen - manifestieren. Allerdings wurde das nie dem Bösen als einer definitiv gegen Gott gerichteten Macht, die schon aus ihrem Ursprung nicht im Schöpfungswillen Gottes integriert war, gleichgesetzt.

Mit besten Segenswünschen grüßt
Erzpr. Peter
peter
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Das Negative und das Positive

Beitrag von peter »

Ihr Lieben !

Um den scholastisch-rationalistischen Ansatz mit Hilfe des Logoshaften der neuesten Dialektik postmaterialistischen Denkens auszuhebeln:

1) Gott ist absolut vollkommen, rein positiv, das Positive selbst

2) Die Negation des Positiven ist nichtiger Abfall, böswillige, nichtswürdige
Vernichtung, Nichts erschaffender, destruktiver An- oder Übergriff

3) Die Position des Negativen ist nichts als Schein und Lüge, im Grunde
Nichts, obwohl das bei und für uns Böse, das Negative selbst, Satan

4) Die Negation des Negativen ist unsere Möglichkeit von Reue, Metanoia,
Ab- und Gegenwehr, bei Gefahr der Eigenschuld, Teilhabe an Satanie

5) Die Position des Positiven ist unsere Möglichkeit, mit Gottes Hilfe
kreativ hin- und zurückzufinden zum Herrn, Jesus Christus

Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme Dich meiner, des Sünders

Euer Peter
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)
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