apxwn hat geschrieben:stefan1800 hat geschrieben:Im Westen wird die Sache natürlich genau umgekehrt interpretiert:
Die Türkenherrschaft wird hier als Strafe dafür gesehen, daß die Orthodoxen die Kompromisse des Konzils von Florenz (1439) nicht angenommen haben.
Das Problem an dieser Interpretation ist, dass "die Orthodoxen" die Kompromisse ja gerade angenommen haben. Der letzte wirklich belegte Patriarch von Konstantinopel vor dem Türkenjoch, Gregorios Mammas, war ein Uniat. Der Umstand, dass die "Orthodoxen" ihren Glauben in Ferrara/Florenz eben doch kompromittiert hatten, ist ja einer der Hauptgründe für die Verselbständigung der Russischen Kirche (1458). Ferrara/Florenz hatte also trotz des Wirkens des hl. Markos von Ephesos ordentliche Nachwirkungen.
Genau, wir haben sie für kurze Zeit angenommen, und hier was ich jetzt dazu im Wikipedia-Artikel dazu gelesen habe "Viele Griechen machten den Zorn Gottes über die falsche Union für die Eroberung verantwortlich"(
http://de.wikipedia.org/wiki/Konzil_von ... ra/Florenz ). Die Union sollte glaube ich einen politischen Zweck erfüllen wegen dem Angriff der Türken und die dazu nötige Militärhilfe vom Westen.
So könnte ich die Strafe vielleicht auch zuordnen, denn mir kommt es irgendwie in den Sinn, dass diese 500 Jahre lange Belagerung nicht einfach umsonst geschehen ist, einem gläubigen Volk. Ich würde hier schon von einer Strafe Gottes reden.
Wie verlief das ganze eigentlich davor in Lyon 1274, da gab es doch den ersten Unionsversuch? Andromachi hat schon Recht, vorher wurden wir schon von den Lateinern in Konstantinopel ausgeplündert, misshandelt und getötet.