Schisma zwischen Konstantinopel und Moskau?

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Lazzaro
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Re: Schisma zwischen Konstantinopel und Moskau?

Beitrag von Lazzaro »

Hallo Kai!

Die erste Folge wäre, daß die Kirchliche Verwaltung den staatlichen Strukturen folgt und daß die Kirche in einem bestimmten Gebiet* sich selbst verwaltet. Das haben die Konzilien so vorgesehen, ich habe aber gerade keine Zeit die Textbelege zu suchen.
Das heißt: Es gibt eine autokephale Kirche mehr, der Patriarchalgottesdienst würde sich um 10 Sekunden verlängern; das ist ein völlig normaler Vorgang der Kirchengeschichte.
Das Oberhaupt der Kirche ist, wie Bruder Germanus sagt, immernoch unser Herr Jesus Christus.

Die zweite Folge ist natürlich die, daß die "Mutter-" Kirche natürlich Gläubige (,Geld und Macht) verliert. Im Fall der Ukraine reden wir von einem Drittel bis zur Hälfte der aktiven Kirchgänger des Moskauer Patriarchates.
Eine ukr. Autokephalie wärer ein gewaltiger Aderlaß für das mosk. Patriarchat und würde die Einflußbereiche innerhalb der Ort. Kirche massiv verändern. Insbesondere dann, wenn es gelänge alle 3 Kirchen in der Ukraine zu vereinigen.

Übriegens:
Aus exakt dem geichen Grunde weigert sich das ökum. Patriarchat die Autokephalie der Orthodox Church of America anzuerkennen, während es gleichzeitig in der Ukraine den Konflikt eskalierend eingreift.

In Christo
Lazzaro

* Im Original: In einer Provinz (des ehemaligen römischen Reiches)
Nikolaj
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Re: Schisma zwischen Konstantinopel und Moskau?

Beitrag von Nikolaj »

Aus exakt dem geichen Grunde weigert sich das ökum. Patriarchat die Autokephalie der Orthodox Church of America anzuerkennen, während es gleichzeitig in der Ukraine den Konflikt eskalierend eingreift.
Da gibt es aber auch den Unterschied, dass Amerika nicht in einem Krieg mit Russland ist. Auch gibt es natürlich das Problem, dass das Ökumenische Patriarchat das - nach eigenem Verständnis (aber auch von allen alten Patriarchaten stillschweigend akzeptiert) - alleinige Recht hat die Autokephalie zu gewähren.

Übrigens sieht das Ökumenische Patriarchat nur sich selbst als Mutterkirche für die Ukraine - worauf auch der Tomos, welcher dem Patriarchen von Moskau das Recht gewährte, den Metropoliten von Kiew zu weihen (aus Oikonomie).
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Igor
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Re: Schisma zwischen Konstantinopel und Moskau?

Beitrag von Igor »

Nikolaj hat geschrieben: Da gibt es aber auch den Unterschied, dass Amerika nicht in einem Krieg mit Russland ist.
Die Autokephalie-Bestrebungen begannen 1992, als es noch keine Auseinandersetzungen zwischen der Ukraine und Russland gab.

Es ist natürlich um so trauriger, dass in dieser Zeit von inzwischen 26 Jahren das Thema nicht einvernehmlich gelöst werden konnte.

In Christo
Igor
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Als der Höchste hernieder fuhr, verwirrte Er die Sprachen, zerteilte Er die Völker, nun, da Er Feuerzungen ausgeteilt, ruft Er alle zur Einheit: Einmütig preisen wir deshalb den Heiligen Geist. (Pfingstkondakion im 8. Ton)
Lazzaro
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Re: Schisma zwischen Konstantinopel und Moskau?

Beitrag von Lazzaro »

Ein weiterer Akt dieses unchristlichen Trauerspieles:
Domradio schreibt:
Kiew will moskautreuer Kirche wichtiges Kloster nehmen
Kommunistische Methoden?
Die ukrainische Regierung macht der mit Moskau verbundenen orthodoxen Kirche des Landes eines ihrer wichtigsten Klöster streitig. Das Kabinett sprach der Kirche das Nutzungsrecht für das Mariä-Himmelfahrts-Kloster in der Westukraine ab. ...
Quelle:
https://www.domradio.de/themen/%C3%B6ku ... ter-nehmen
:cry: L.
Marian
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Re: Schisma zwischen Konstantinopel und Moskau?

Beitrag von Marian »

Grüß Gott,
wenn es tatsächlich Gottes Wille ist, die ukrainischen Kirchen zu vereinen, wird es geschehen.
Doch was nun nicht nur in diesem Jahrhundert zu beobachten war, ist eher eine vergrößerte Anzahl eigenständiger Kirchen. Und weil es der Begriff Kirche beinhaltet , kann es nur Gottes Wille sein, dass sie alle kononisch bleiben oder werden. Folglich und auch den Hebot
Marian
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Re: Schisma zwischen Konstantinopel und Moskau?

Beitrag von Marian »

Verzeiht- der Schreibfluss wurde unterbrochen durch grobmotorisches Klicken. Nicht Hebot sondern:

Geboten unseres Herrn folgend ist Liebe und Respekt untereinander maßgeblich für das Erreichen des Himmelreiches.
Ein Patriarch der sich Ökumenischer nennt und Nationalstaaten als zweitrangige Realität ansieht, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit großes Gefallen vor Gott haben. Kein Gedanke, Realität sind die geschätzt 12 verschiedenen Völker, die sich jeden Sonntag bei uns zum Gottesdienst treffen.
Globalisierung und Klima werden alle Völker weiter vermischen und machen eine gemeinsame Orthodoxie notwendig. Wo sind die Fürsprecher bei den Patriarchen, die sich für das "einer trage des anderen Lasten " einsetzen und den Egoismus unterschiedlicher Kalender- und Kirchenordnungen oder gar eines Schismas anzweifelt? Es muss bald geschehen, um Zustände wie bei den Protestanten zu verhindern, wo es z.B. in kleinen sächsisch Dörfern 7 verschiedene eigenständige Kirchgemeinden gibt.
Ich hoffe aus ganzem Herzen, dass ich vor Gott mit diesem Text nicht gesündigt und keinen meiner Brüder und Schwestern verletzt habe.

Lichtblick und große Freude: In der Kirche des Heiligen Spyridon auf Korfu zelebrieren griech. und russ. Priester (alphabet. geord.) gemeinsam die Liturgie und wir konnten uns aussuchen von wem wir die Heiligen Gaben empfangen.

In Cristo

Marian
El Micha
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Re: Schisma zwischen Konstantinopel und Moskau?

Beitrag von El Micha »

Respekt sagt man nicht. Das heißt ehrfurcht mein lieber.
Wenn du von ganzem herzen hoffen würdest nicht vor gott gesündigt zu haben, dann hättest du erst gar nicht den text geschrieben. Du heuchler.

Alle schlechten werden in den feuersee geworfen.... Pure verzweiflung... Jeden moment... Tut buße denn das himmelreich ist nahe.

Amen. Gott ist Liebe und wird den guten leuten das himmelreich erben lassen.

Ehre sei dir o gott du allmächtiger.
So wie man in den wald hereinruft, so schallt's auch wieder raus.

Tue die zehn Gebote mit ganzer kraft bzw. ganzem Herzen und mit Gottes Hilfe dann wirst du glückselig sein.
Lazzaro
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Re: Schisma zwischen Konstantinopel und Moskau?

Beitrag von Lazzaro »

Ich lege es in hier ab, um diesem ethnophiletistischen Archihäretiker nicht einen eigenen Strang widmen zu müssen:
https://spzh.news/en/news/62754-tomos-p ... jemfilaret
https://spzh.news/en/news/62755-filaret ... triarkhata
Es kommt wie es kommen mußte. - Es war vorauszusehen. - Nun erntet Patriarch Bartholomaios die Früchte seines Handelns.
:cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry:
Lazarus
Marian
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Re: Schisma zwischen Konstantinopel und Moskau?

Beitrag von Marian »

Grüß Gott.
Entschuldigt, aber vielleicht kann jemand erklären, was er bezweckt?
Bislang glaubte ich, dass der Patriarch Bartholomaios diesen Filaret seinen Segen gegeben und ihn damit nach den vergangenen Zerwürfnissen rehabilitiert hat. Nun fehlt mir aber der Faden, wenn der Ukrainer nun sagt, dass er von den Beschlüssen von Bartholomaios nichts hält. Ist das nicht ein Angriff auf seine eigene Position? Oder er kann nicht anders, weil er von sich selbst ........ denkt und sich für .............. hält. (Die Wörter lasse ich fehlen, um "nicht selbst in Versuchung zu geraten")

Vielleicht können wir das hier mal aufdröseln. Ggf. ist es weiter oben im Strang auch schon beschrieben und ich habe es überlesen.

In Christo.
Marian
Lazzaro
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Re: Schisma zwischen Konstantinopel und Moskau?

Beitrag von Lazzaro »

Filaret wollte schon immer Patriarch sein und kann auch jetzt nicht davon lassen. Er treibt mit Konstantionopel heute die gleichen Spielchen, die er damals mit Moskau trieb und die ihm Laisierung und Exkomunikation einbrachten.

Meine persönliche Meinung: Das ist das Ergebnis, wenn man unmögliche Personen gratis in die Kirche als Bischof aufnimmt, ohne daß diese ein Zeichen der Reue zeigen.

Lazarus
Marian
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Re: Schisma zwischen Konstantinopel und Moskau?

Beitrag von Marian »

Grüß Gott.
Ich habe erfahren, dieser Filaret ist schon extrem alt. Er kann sich an nichts neues mehr gewöhnen und so werden wir das noch eine Weile ertragen müssen.
Denkt man über die ukrainischen Kirchen nach und vergisst dabei die Liebe zu "seiner Landeskirche ", könnte man doch sagen, das der Ökumenische Patriarch mit dem Zusammenschluss der beiden "nicht Anerkannten" alle Patriarchenträume aus Kiew für lange Zeit ausgelöscht hat.
Dieser junge Metreopolit hat doch als Hirarch sicher viel mehr Zukunftsaussichten. Sicher wird er sich Gottes Fügungen ergeben sein. Vielleicht hat er sogar tatsächliche Ergebenheit seinem Ökumenischen Patriarchen gegenüber. Sollte ich das richtig verstanden haben, hat sich die ROKA in der gleichen Situation befunden und ist erst kürzlich zum Patriarchat Moskau gewechselt.
Letzt endlich stehen in den Kirchen Gläubige Diener unseres Herrn, die das Richtige tun wollen aber nicht können. Die Politik verhindert das und die ukrainische Revoluzer-Mentalität. Selbst habe ich erlebt, wie da auch mal politisches in die Predigt einfließt.
Wenn der neue Präsident in der Ukraine wirklich auf Ausgleich und von der Konfrontation wegsteuert, wird er hoffentlich auch mit der sinnlosen Hetze auf alles russische aufhören. Das ist ja letzt endlich der Schlüssel, dass keiner in Versuchung gerät wider dem Herrn zu handeln.
Gottes Segen Ihnen allen.
Marian
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Florianklaus
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Re: Schisma zwischen Konstantinopel und Moskau?

Beitrag von Florianklaus »

Griechenlands Orthodoxie erkennt neue ukrainische Kirche an:

https://www.katholisch.de/aktuelles/akt ... -kirche-an

Was sagt Ihr dazu?
Lazzaro
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Re: Schisma zwischen Konstantinopel und Moskau?

Beitrag von Lazzaro »

So einfach, wie die Römer sich das vorstellen, ist es auch wieder nicht.
In den moskaufreundlichen Medien liest sich das etwas anders:

http://orthochristian.com/123429.html
https://spzh.news/en/news/64606-glava-e ... nanije-pcu
https://spzh.news/en/news/64591-elladsk ... yabre--smi

Das wichtigste ist die Kircheneinheit innerhalb der Kirche von Hellas.

Der Causus cnactus bleibt aber immernoch die Annerkennung der Weihen von Epiphanius Dumenko und anderer Personen, die meinen sie seien (sei es zu Recht, sei es zu Unrecht) Bischöfe. Das ist eine Frage die unabhängig erschwehrend zu der Diskussion, ob Konstantinopel rechtmäßig gehandelt hat, hinzukommt.

In diesem Fall möchte ich röm. Lesern zu bedenken geben, daß wir ein völlig anderes Mysterienverständnis haben als die die Katholiken. Es gibt keine absoluten Weihen für Kleriker. Ein Priester oder Bischof wird immer für eine bestimmte Kirche geweiht; ist er keinem Altar zugeteilt, darf er sein Amt nicht ausüben. Ebenso ist die Priester- & Bischofsweihe nicht mit einem "unauslöschlichem Merkmal" versehen wie in der röm. Kirche. Das Konstrukt "gültig, aber unerlaubt" ist so nicht vorgesehen. Weil sich die Gesammtorthodoxie bei Philaret Denisenko bis AD 2017 einig war, daß er weder orthodox, noch ein Bischof sei und daß alle seine relig. Handlungen null & nichtig seien, ist eine Annerkennung der neuen ukr. Kirche theologisch schwer nachzuvollziehen.

Wären die ukr. Bischöfe durch einen Bußakt (und durch Bischofsweihe) aufgenommen worden , könnte man theol. ganz anders zu Gunsten der Ukrainer argumentieren.

Das dieses nicht geschehen ist, ist die große Tragik dieser Ereignisse.

Lazarus
Lazzaro
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Re: Schisma zwischen Konstantinopel und Moskau?

Beitrag von Lazzaro »

Florianklaus hat geschrieben: 29.08.2019, 04:37 Griechenlands Orthodoxie erkennt neue ukrainische Kirche an:
https://www.katholisch.de/aktuelles/akt ... -kirche-an
Was sagt Ihr dazu?
Hier sind 2 weitere Berichte zu diesem Punkt. Jeweils einer aus griechischer und russischer Sicht:
https://www.romfea.news/elections-and-u ... f-october/
http://orthochristian.com/123470.html

Es möge sich bitte jeder selbst ein Bild machen.
Lazarus
Lazzaro
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Re: Schisma zwischen Konstantinopel und Moskau?

Beitrag von Lazzaro »

Florianklaus hat geschrieben: 29.08.2019, 04:37 Griechenlands Orthodoxie erkennt neue ukrainische Kirche an:
https://www.katholisch.de/aktuelles/akt ... -kirche-an
Was sagt Ihr dazu?
!!! FAKE NEWS !!!

https://www.orthodoxia-news.de/2019/08/ ... GFRYr1Wfx4

https://www.katholisch.de/artikel/22764 ... -kirche-an

L.
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