Lage der aram?ischen Christen im Nahen Osten

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Lukas Saliba

Lage der aramäischen Christen im Nahen Osten

Beitrag von Lukas Saliba »

Verfasst am: Di Dez 12, 2006 14:50
Lukas Saliba hat geschrieben:Offener Brief an die Bundeskanzlerin Angela Merkel

Offener Brief an die Bundeskanzlerin Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

darf ich mich Ihnen vorstellen. Ich bin Lukas Özdemir, 20 Jahre alt und geboren in 46483 Wesel (NRW).

Ich stamme von einer aramäischen Familie (eigentlicher Name Beth Malke Saliba) ab, die 1985 aufgrund politischer und wirtschaftlicher Probleme aus der Türkei nach Deutschland ausgewandert ist.

Sie stellen sich nun sicher die Frage, warum Sie ein 20-jähriger Aramäer anschreibt!? Als ein junger Aramäer mit einer deutsche Staatsbürgerschaft fühle ich mich in der Fremde nicht wohl, man könnte meinen Deutschland würde mir nicht passen. Das ist so nicht richtig; ich finde Deutschland ein tolles, sehenswertes Land - doch mir persönlich fehlt der gewisse aramäische Nationalstolz. Wir haben leider kein Land, in dem wir frei leben dürfen. Überall auf der Welt werden die Aramäer verfolgt, auch in Europa. Und das macht uns sehr traurig - ein Volk ohne Land und Freiheit.

Die Straßen hinunter und durch die Stadt, mit vollem Stolz zeige ich mit dem Kreuz meinen christlichen Glauben. Doch die deutsche Christen interessiert es nicht, man spricht mich an, sind Sie Türke??? - Nein! Fasten Sie Ramadan??? - Nein!
Das schlimmste daran ist, dass es nicht die fremden Leute sind die mich ansprechen sondern vielmehr meine Freunde. Freunde, die mich seit Jahren kennen und mich immer noch fragen " wann hast Du Ramadan "oder, wenn es zu ende ist, "endlich kannst Du wieder voll essen."
Wenn jemand zu mir sagt, "Ramadan ist zu Ende und ein Frohes Fest", wissen Sie, Frau Bundeskanzlerin, da steigt in einem die Wut hoch. Jemanden als Moslem zu bezeichnen ist eine Diskriminierung des Glaubens für einen christlichen Menschen wie mich. Wir sind eine Familie, die in der Südosttürkei viel erlitten hat.

Kommen wir zurück zum Thema des Glaubens! Manchmal kommt mir die Wut hoch und ich möchte alle Menschen hassen, denn man hat 1915 uns Aramäer zusammen mit den Armeniern und Griechen abgeschlachtet wie Vieh. Viele Menschen kamen durch die Hände muslimischer Machthaber um. Man schätzt die Zahl der Opfer bei den Christen auf über 5 Millionen!

Eins liegt mir besonders am Herzen: ?Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit? für das aramäische Volk. Ständig werden wir von einer Gruppe attackiert, die sich selbst als Assyrer bezeichnen. Dieser Name entstand im 18. Jahr****ert durch den englischen Machteinfluss, der versucht hat unser Volk zu zerstören und zu spalten. Durch diese Spaltung konnte sich unser Volk nirgendwo frei bewegen und das zerstört das Herz des aramäischen Volkes und die innere Werte der Identität. Zumeist sind es Nestorianer die sich zuerst aus religiösen Gründen gegenüber der Syrischen-Orthodoxen Kirche so bezeichneten, dann aus politischen Gründen nun leider als Nation.

Zum Schluss möchte ich Ihnen, Frau Bundeskanzlerin, sagen, dass unser Volk sehr viel leiden muss. Im Irak sterben jeden zweiten Tag Menschen, die unserem Volk angehören. Jeden Tag werden christliche Frauen verfolgt und vergewaltigt oder auch ermordet - nur wieso hören wir nichts davon? Weil es für die Medien uninteressant ist, über so etwas zu berichten. Im Libanon ist die momentane Lage nicht anders, erst vor kurzem wurde dort der Inninnenminister Pierre Gemayel durch ein Attentat ermordet. Auch in der Türkei haben vor allem syrisch-orthodoxe Christen weder Religionsfreiheit noch Minderheitenschutz. Auch in Syrien ist die Lage nicht anders - dort werden Aramäer auf Grund ihres Nationalstolz verfolgt und oder auch ermordet.

Bitte, Frau Bundeskanzlerin Merkel, helfen Sie meinem Volk so gut Sie können! Ich wäre Ihnen sehr dankbar - nicht nur ich, sondern das ganze aramäische Volk im Himmel und auf Erden.

Meine Wünsche sind:

1. Anerkennung des aramäischen Volkes in Europa und anderswo.
2. Keine Beachtung den Assyrern schenken, die immer wieder versuchen unser Volk zu spalten.
3. Die Anerkennung des Völkermordes am aramäischen Volk, durch die Türkei, EU und durch die BRD.
4. Beendigung der Christenverfolgung durch Einsatz von Nato-Mitteln.
5. Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit für Aramäer und Christen in islamischen Ländern.


Mit freundlichem Gruß

Lukas Özdemir

[Link zensiert]

Verfasst am: Di Dez 12, 2006 14:51
Lukas Saliba hat geschrieben:Beihilfe für aramäische Christen in Europa !!!

Beihilfe für aramäische Christen in Europa !!!

Wenn Moscheenbau in Europa sich immer mehr ausbreitet, müssen Christen um ihre kirchlichen Finanzen bangen.
Aramäische Christen haben es in der Diaspora nicht leicht, oft versucht man Kirchen von den Katholiken zu kaufen um so keine Moscheen aus den Kirchen zu machen. Doch die Aramäer stecken in finanziellen Schwierigkeiten und da die Aramäer eine kleine Minderheit auf dieser Welt sind und von niemanden unterstützt werden, ist es für sie schwer, hier in Europa ein Kloster oder eine Kirche finanziell zu unterhalten bzw. zu kaufen.

Anders ist es bei den Moslems - diese bekommen von der Europäische Union und von der Bundesrepublik Deutschland eine große Unterstützung von mindestens 40% Prozent und nicht zuletzt unterstützen islamische Länder den Moscheenbau in Europa und anderswo. Die Unterstützungen seitens der Europäische Union und der Bundesrepublik Deutschland lassen sich leicht nachweisen. Vor kurzem wurde die Moschee in Duisburg-Marxloh aus Hilfsgeldern der EU und der Landesregierung NRW unterstützt - wir sind sehr darüber enttäuscht, dass die aramäischen Christen in Europa nicht in derartiger Weise unterstützt werden.

Wir bitten die Europäische Union um Beihilfe, um beim Bau von syrisch-aramäischen Kirchen mitzuwirken. Leider können wir als ein kleines Volk nicht mehr unsere Kirche finanziell unterstützen. Das Kloster ?Mor Efrem der Syrer? in Holland (Glane/Losser) ist hoch verschuldet man geht von ca. 1 - 2 Millionen Euro aus, ebenfalls ist auch das Kloster in Warburg (Deutschland) ?Mor Jakob von Sarug? hoch verschuldet man geht von 1- 1,5 Millionen Euro aus.

Damit das aramäische Volk sich in Europa wohl fühlt, braucht es die Unterstützung von der Europäische Union und von deren Mitgliedstaaten in Europa. Wenn man Moscheenbau mit 40% unterstützen kann, dann denke ich ist es auch kein Problem, die verschiedene aramäischen Kirchen in Europa zu unterstützen.

Wir möchten Sie auch darauf hinweisen, dass das aramäische Volk die Sprache von Jesus Christus spricht und die Sprache hat sich dank der syrisch-aramäischen Kirchen bis heute gehalten. Auch Sitte und Gebräuche haben sich dank der Kirche gehalten. Ich glaube, dass so ein Kulturerbe mehr als unterstützenswert ist und eine Nein nicht verdient hat.

Wir bitten Sie von ganzem Herzen um Unterstützung und Gottes Segen für den schnellen Abbau unserer Schulden, ehe das aramäische Volk weiterhin vom Aussterben bedroht ist.

Mit freundlichem Gruß

Lukas Saliba
(Junge Aramäische Union)

Verfasst am: Di Dez 12, 2006 14:51
Lukas Saliba hat geschrieben:Märtyrer Pierre Gemayel und Isho Macid Haddaya..........

Wir trauern um unsere Märtyrer Pierre Gemayel und Isho Macid Haddaya


Wir verurteilen die Anschläge an unseren Märtyrern Pierre Gamayel (in Libanon) und Isho Macid Haddaya (in Irak) auf das schärfste. Diese feigen Attentate machen deutlich, wie respektlos die radikalen Muslime gegenüber den Christen sind. Und sie zeigen, dass der Islam nur durch das Schwert (Schwert = Gewalt) verbreitet wurde und wird :

Am 21. November 2006 wurde der aramäisch-maronitische libanesische
anti-syrischer Kritiker und Industrieminister Pierre Gemayel auf offener Straße
von islamischen Terroristen in Beirut (Libanon) ermordet.

Am 22.11.2006 wurde der Aramäer Isho Macid Haddaya vor seiner Parteizentrale
auf offener Straße in Bagdad (Irak) von islamischen Terroristen ermordet.

Diese zeitgleichen Attentate sind kein Zufallsprodukt. Sie wurden von langer Hand vorbereitet.

Die Aramäer im Nahen-Osten sind eine bedrohte Minderheit, die ständig dem Terror ausgesetzt ist. Radikale Muslime haben es auf christliche Aramäer abgesehen, und diese sind für die Muslime eine leichte Beute, weil sie sich kaum verteidigen können.

Amerikanische, irakische und kurdische Soldaten bieten den Aramäern zwar Verteidigung an, die aber nicht ausreichend ist. Die Verteidigungs-und Schutzrate liegt bei gerade einmal 20 Prozent und nicht mehr. Wir wünschen uns so sehr von der Weltengemeinschaft eine stabile Sicherheit für die Christen im Nahen-Osten - sowie eine stabile Lage für die Aramäer im Nahen-Osten. Ohne Hilfe von außen können wir nicht unsere Stimme erheben - sondern müssen ständig in Angst leben. Jeder wird ermordet, der seine Stimme gegen seine Feinde erhebt und Widerstand leistet .

Die Märtyrer unseres Volkes leben in unseren Herzen weiter, denn für uns heißt es ?Märtyrer sterben nicht?. Solange es keine Freiheit und Gleichheit im Nahen-Osten gibt, werden wir hier in Europa nicht leiser, sondern wir werden unsere Stimme noch lauter erheben.

Wir fordern die Europäische Union, die UNO und die USA dazu auf, sich für die verfolgten Christen in islamischen Ländern einzusetzen und ihnen Schutz und Hilfe zu geben.


Hochachtungsvoll

Komitee

Junge Aramäische Union

Lukas Saliba

Verfasst am: Di Dez 12, 2006 14:53
Lukas Saliba hat geschrieben:An die Weltöffentlichkeit - Autonomie in der Ninive Eben

An die Weltöffentlichkeit - Autonomie in der Ninive Ebene für Christen im Irak - Sofort!

Wir, die Junge Aramäische Union (JAU), fordern ein Autonomiegebiet für die Christen im Irak in der Niniveebene. Der Irak ist die eigenständige Heimat der Aramäer-Assyrer-Chaldäer-Mandäer und sollte auch so als ein Volk in der Kurdische Verfassung genannt werden.

Wir protestieren energisch gegen die kurdische Verfassung im Irak für den Kurdengebiet, die in Kürze verabschiedet werden soll. Eine Verfassung sollte rechtlich und solidarisch verabschiedet werden. Da dies nicht der Fall ist, fordern wir die EU, UN/USA und die Irakische Regierung dazu auf, sich gegen die kurdische Verfassung zu stellen, um so den Christen eine sichere Verfassung zu ermöglichen.

Die Kurdische Verfassung erlaubt es nicht, den Christen in Kurdistan auf der Niniveebene ein eigenständiges Autonomiegebiet zu ermöglichen - stattdessen wird der Versuch unternommen, die Christen zu kurdisieren, um so deren Rechte im Irak einzuschränken. Wir sehen dies als undemokratisch an und als eine Assimilierungspolitik seitens der Kurden und Araber.

Immer öfter müssen Christen im Irak Angst um ihr Leben haben, denn ständig werden Christen mit allen Mitteln verfolgt und versklavt, und niemand kümmert sich um unsere Brüder und Schwestern im Irak, nur wir das aramäische Volk.

Daher fordern wir die EU Bürger und UN/USA Bürger dazu auf : " kämpft um ein Autonomiegebiet für Christen im Irak". Nur so ist es möglich die Flüchtlingswelle der Christen im Nahen-Osten zu stoppen. Denn ein Autonomiegebiet für Christen ist deshalb wichtig, damit den Christen eine eigenständige Sicherheit gewährt werden kann und es für Christen bzw. Aramäer einen Zufluchtsort gibt, wo sie nicht fürchten müssen, von Terror und Gewalt verfolgt zu werden.

Mit freundlichem Gruß

Lukas Saliba
(Junge Aramäische Union)

Verfasst am: Di Dez 12, 2006 14:54
Lukas Saliba hat geschrieben:Mahnwache der JAU in Köln!

Mahnwache der JAU in Köln!

Am 22.10.2006 haben einige Mitglieder der Jungen Aramäischen Union e.V.i.G. eine Mahnwache zum Thema ?Für Frieden und gegen Terror - Solidarität mit verfolgten Christen im Nahen-Osten? unter Mitwirkung von Dr. Kamal Sido, dem Nahostreferent der Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. veranstaltet. Die Mahnwache begann um 15 Uhr auf dem Roncalliplatz am Dom in Köln und endete um 17.30 Uhr auf dem Heumarkt.

Gemeinsam haben wir ca. 400 Flugblätter verteilt sowie 100 Broschüre der GfbV e.V. .
Mehrere Passanten sprachen uns an und zeigten auch Interesse am Thema. Viele stellten uns auch offene Fragen zum Thema Völkermord an den Aramäer, die wir sehr erfolgreich beantwortet haben.
Zuletzt geändert von Lukas Saliba am 13.12.2006, 21:33, insgesamt 2-mal geändert.
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Tod für die Mörder unserer Märtyrer Pierre Gemayel und Isho Macid Haddaya


Werter Lukas,

so fangen wir gar nicht erst an!

Sebastian
Walter
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Beitrag von Walter »

Hallo Lukas Saliba,

dies ist ein Diskussionsforum über Orthodoxie, keine Werbeplattform. Deshalb bitte ich Dich, Deine Anliegen, das hier sehr wohl diskutiert werden kann, in einem Strang zusammenzufassen und nicht zehn Themen darüber gleichzeitig zu starten.

Da es die Forensoftware noch nicht anders erlaubt, habe ich fünf Beiträge per Hand zusammengefasst, diese Arbeit möchte ich mir ungern noch einmal machen müssen, achte daher bitte nächstens selbst darauf.

Ein Beitrag mit einer sachlicheren Analyse der Lage wäre zudem weit informativer gewesen, wie Du ja auch es hier getan hast.

Gruß
Walter

PS: Es wäre nett, wenn Du den von Sebastian zitierten Mordaufruf, den Du hier freundlicherweise wieder gelöscht hast, auch von Deiner Homepage nehmen würdest. Das ist wirklich keine Basis, auf der Christen miteinander diskutieren können!
γενηθήτω το θέλημά σου·
Lukas Saliba

Beitrag von Lukas Saliba »

Alter biste Russe?! Bleib mal locker!!!
Milo
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1. Verwarnung

Beitrag von Milo »

Lukas Saliba hat geschrieben:Alter biste Russe?! Bleib mal locker!!!

Lieber junger Lukas,


ich glaube ich habe Dich schon ein mal darauf hingewiesen das Du mit Deinen Beiträgen "locker" bleiben solltest.

Du bist hier Gast im religösen Forum, bitte keine Politik und Beleidigungen.
Dies wird hier nicht geduldet!!!


Ich weise nochmals auf die Forumsregel hin.

Nimm diese Verwarnung hin als "Gelbe Karte".

MfG

Milo
peter
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Aramäer / Muslime

Beitrag von peter »

Lieber Lukas, lieber Sebastian, lieber Walter, lieber Milo !

Ich denke, irgendetwas entgleist hier, und ich bin entgeistert von Euren Reaktionen. Selig sind die Friedensstifter ! Natürlich sind Mordaufrufe gegen Mörder unchristlich, und im "zivilisierten" Europa ist die Todesstrafe abgeschafft. Aber hat nicht die rebellische Jugend hierzulande, die sog.
Studentenbewegung, unter Dutschke aus evangelischem Pfarrhause, lauthals gerufen "Sieg im Volkskrieg" und "Tod den Faschisten", "Schlagt die Bullen platt wie Stullen" ? Ich als erster Sünder voran ? Gewiß haben wir die neostalinistischen Härten des "Jugendaufbruchs" aufgearbeitet, und unter orthodoxem Aspekt wurde die antichristliche Instrumentalisierung erkennbar. Aber sind Politik und Kirche wirklich derart auseinander, daß man die erschreckenden Bezüge, die Lukas mitteilt, disziplinarisch ausblenden muß ? Und àpropos Beleidigung: Ihr "Alten", ich bin sozusagen Russe, nämlich mit einer Russin verheiratet, und im 20. Jahrhundert haben die Politruks der Bolschewisten mit ihrer Mordmaschine hunderttausende Gläubige, Diakone, Priester, Bischöfe abgeschlachtet,
die größte Christenverfolgung der bisherigen Geschichte. Und Lukas
berichtet (allerdings etwas flugblattmäßig), wie sich im Nahen Osten,
die mörderischste Christenverfolgung seit dem Zweiten Weltkrieg - diesmal durch Muslim"stalinisten" bzw. -faschisten - anbahnt: "Aramäer ... (werden) zusammen mit den Armeniern und Griechen abgeschlachtet wie Vieh ... Man schätzt die Zahl der Opfer bei den Christen auf über 5 Millionen ". Könnt ihr bei solchen Zahlen denn noch ruhig auf Euren Computerhockern sitzen ? Müßten wir nicht allesamt aufschreien, wie
unser "junger" Lukas aufschreit ! Daß die "Mohameddaner" - teilweise EU-finanziert, in Europa eine Moschee nach der anderen bauen, diese heuchlerischen Terroristen, und gleichzeitig Völkermord und Massenmord
veranstalten, da soll ich als Christ schweigen, womöglich mich verneigen ?
Nein Leute, so einfach ist es nicht mit unserer Orthodoxie, mit unserem Lobpreis Gottes und dem rechten Glauben. Gerade die russische Orthodoxie hat da ihre Erfahrung gemacht mit Staat und Terror, wovon
der deutsche Michel im Normalfall noch nicht mal Kenntnis hat. Und was
der Islamfaschismus unverfroren vorbereitet, ist das nächste Kapitel
der Entchristianisierungswoge, die uns alle ereilen wird. Wie wollen wir hier eine deutschsprachige Orthodoxie aufbauen, wenn wir uns schon
bei Beginn schuldig machen, indem wir u.a. unseren "aramäischen" Blutsverwandten (ich meine das Blut unseres Herrn) die Solidarität, oder auch nur das Zuhören, verweigern. Wie könnten wir den Orthodoxen Christen im Nahen Osten effektiv helfen, das sollte unsere Frage sein.
Eine Art Orthodoxes Hilfswerk müßte her, eine Orthodoxe Diakonie,
die sich nicht nur so nennt. Hier im Forum wird natürlich keine Politik gemacht (wir sind ja nur ein loser Verbund von Interessierten, keine
Parteigänger), aber mehr Ernsthaftigkeit gegenüber solchen dringenden
Anliegen wird von uns doch gefordert. Also Lukas, junger "Alter",
Dein Kreuz mit Herz hat es mir angetan, aber versteh' bitte unsere
westeuropäische "Keuschheit", die vom Leid Eures bedrängten Volkes, dem Stammvolk Jesu Christi, keinerlei Ahnung hat. Das muß anders werden. Dank' Dir auch für Deine Ansätze zu "Nestorianern" und "Syrern".
Diesen heutigen Syrern müßte man ihren Namen aberkennen.

Christliche Grüße von Peter
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)
protopeter
Priester
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Wohnort: Salzburg

Beitrag von protopeter »

Lieber Namensvetter und Bruder in Christus !

Ich begreife die Grundaussage Ihres Beitrages in ihrem Umfang durchaus und teile sie weitestgehend - gerade weil hier das Überleben eines Volkes und einer uralten christlichen Zivilisation zur Diskussion steht. In diesem Sinne pflichte ich Ihnen vorbehaltlos zu, daß die Orthodoxe Kirche nach Maßgabe der Notwendigkeit und entsprechend den verfügbaren Möglichkeiten die Initiative zur Unterstützung der Bedrängten ergreifen müßte. Dies alles ist - wie Sie sagten - eine sehr ernste Angelegenheit; allerdings frage ich mich auch, ob Sie mit Ihren Ausführungen nicht in wenig "über das Ziel hinausschießen" - hier denke ich vor allem an gewisse verallgemeinernde Bezeichnungen in Ihrem Beitrag, der mir an diesen Stellen eigentlich in einem viel zu populistischen Ton gehalten ist !

Es sei mir auch die Bemerkung gestattet, daß es für einen orthodoxen Gläubigen völlig egal sein sollte, durch welchen ethnisch-kulturellen Hintergrund er seine Prägung erfuhr - sei er Russe, Deutscher, Araber oder Schwarzafrikaner; das alle Grenzen Überschreitende und Verbindende ist das Bekenntnis der gottmenschlichen Synergie !

In der Liebe Christi grüßt
Erzpr. Peter
peter
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Populismus

Beitrag von peter »

Lieber Erzpriester Peter !

Dank für Ihre Themenakzeptanz und für Ihre Zurechtweisung. Ich "schieße" in meinen Gefühlen, hier bezüglich der nahöstlichen Mörderei, aus politischer Gewohnheit, noch zu oft "leidenschaftlich" über das Ziel hinaus. In Sachen "Populismus" möchte ich hinzulernen und mich bessern. Mit dem "Russen" und dem "Alter" bezog ich mich allerdings auf Lukas' Einlassung, nicht um eine Nationalität aufzuwerten, sondern um seine jugendlich-saloppe Diktion für Euch zu entschärfen, denn in Berlin heißt es ganz "locker" bei den ärmsten Hartz-IV-Empfängern: "Alter, haste mal ne Mark ?". Da habe ich eher nach Luther dem Volk aufs Maul geschaut. Bei "abschlachten" (das könnten Sie gemeint haben), fällt mir die russische Solowki-Insel ein, wo Priester und Bischöfe gehalten wurden wie Vieh, verhungert, verdurstet, erfroren sind, in Sklavenarbeit geschunden wurden. Von Erschießungen noch in Altarräumen, vom Übergießen mit Wasser bei minus 30, vom Stürzen in alte Schächte (Elisabeth) oder Schmeißen in Kloaken wird bei den Neomärtyrern im Sowjetreich die Rede. Also Abschlachten als populistischer Sammelbegriff. Vielleicht meinen Sie auch den Ausdruck "Islamfaschismus", welchen ich aber
zu verteidigen bereit wäre. Am ehesten habe Sie wohl mit Populismus die
"Haltung" gemeint, mit definitiven Aussagen "irgendwie" unredlich, also in ideologischer Absicht überzeugen zu wollen, sich mit "lockeren" und volkstümlichen Bemerkungen, gefällig-leichten Sprüchen anbiedern zu wollen. Das wäre dann sicher unorthodox, weil egoistisch-egomanisch.
Dank Ihrer Hilfe werde ich die Reste meines anti-autoritären Verhaltens
hoffentlich abstreifen können. Allerdings fehlt mir meist die Zeit und die
Kraft, mich akademisch-nüchtern und wissenschaftlich-trocken über
Fragen wie diese hier wohlgesetzt zu äußern. Zur Einübung in eine
redlichere und "sachlichere" Forumsarbeit werde ich noch heute das Thema "Philosophie und Orthodoxie" eröffnen.

Gottes Segen über Sie ! Ihr Peter
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)
holzi
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Papstansprache zur Christenverfolgung

Beitrag von holzi »

aus: http://www.kath.net/detail.php?id=15505
Papst Benedikt XVI. hat an das Schicksal der irakischen Flüchtlinge und an die adventliche Freude über den kommenden Herrn erinnert.

Vatikan (www.kath.net/RV/red)
Papst Benedikt XVI. hat beim heutigen Angelusgebet an die irakischen Flüchtlinge in Syrien erinnert. Der Papst zeigte sich besorgt über die Verhältnisse im Irak und appellierte an die Hilfsbereitschaft jedes Einzelnen:

?Heute denke ich besonders an die hunderttausenden von irakischen Flüchtlingen, die sich derzeit in Syrien aufhalten. Sie wurden gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, aufgrund der dramatischen Verhältnisse, die sie dort erleben mussten. Die syrische Caritas versucht ihnen zu helfen ? ich wende mich an alle - insbesondere an das Gefühl jedes Einzelnen, der internationalen Organisationen und der Regierungen - dass sie alles unternehmen, um den dringlichsten Bedürfnissen der Flüchtlinge zu begegnen und ihnen zu helfen. Ich bete zum Herrn, dass Gott unsere Brüder und Schwestern ermutigen möge und das Herz vieler Menschen in Güte erweiche.?

Gerade Christen geraten in die Schusslinie der interkonfessionellen Kämpfe zwischen Schiiten und Sunniten im Irak. Brennende Kirchen, Entführung von Geistlichen, Mord und Erpressung steht auf der Tagesordnung, berichten die Oberhäupter der assyrischen Gemeinden.

Obwohl Christen nur vier Prozent der Bevölkerung ausmachen, stellen sie rund ein Drittel der Flüchtlinge. 800.000 Menschen sollen bislang vor den anhaltenden Kämpfen nach Syrien geflohen sein.

In Syrien erwartet sie ein Leben in Not: Die irakischen Christen dürfen ihre Kinder zwar kostenlos zur Schule schicken, eine Arbeitsgenehmigung bekommen sie aber nicht. Die Armut zwingt die Menschen, ihre Kinder von der Schule zu nehmen und in unsicheren Verhältnissen aufwachsen zu lassen.
Liebe Freunde,

Ganz vergessen sind die nahöstlichen Christen also nicht. Hier ist es auch - finde ich zumindest - nicht angebracht, zwischen Nestorianern, Monophysiten und Chalzedoniern große Unterschiede rauszustreichen. Wichtig ist, dass es Christen sind, die in Not leben. Ich habe mich daher entschlossen, meine Weihnachtsgabe an die Flüchtlingshilfe nach Syrien zu spenden.

Gottes Segen für diesen Tag
Konrad
Milo
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Beitrag von Milo »

Lieber Peter,

um das eigentliche Problem hier einzugrenzen, betone ich den Grund meiner Kritik und Mahnung.

Die Aussage "Alter biste Russe?! Bleib mal locker!!!" kann ich, behaupte ich ganz sicher, besser als Du deuten. Auch ich komme "von der Straße" einer Großstadt...und kenne den "slang" hierbei.

Es ist ein nicht angemessener Ton, vor allem nicht im "christlicher Bruder" Sein in einem orthodoxen Forum. Wo anderst mag das vielleicht egal sein, aber hier nicht...wie v. Peter sagt, Orthodoxie setzt auch Orthopraxie vorraus. Alles andere ist nur Heuchelei und Apostasie.

Wie gesagt, Disskurse werden, aber liebloser Umgang, wird hier nicht tolleriert. Bei allem Verständniss für schwere Lebenssituationen, auch ganzer Völker, zu denen ich auch sicher Mein zählen darf.

In der Hoffnung das der "gordische Knoten" sich etwas "gelockert hat"...

Herzliche Grüße an Alle.

Milo
holzi
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Namensklärung

Beitrag von holzi »

Liebe Freunde,

nachdem bei mir die Verwirrung bezüglich der Namensbenennung von Aramäern, Syrern, Assyriern, Chaldäern recht umfänglich war, habe ich unter http://www.buzzle.com/editorials/9-4-2005-76063.asp einen - für mich - recht hilfreichen englischsprachigen Artikel gefunden, der diese Begriffe etwas ordnet.

Auch die Seite http://www.midyatcity.com/index_ger.htm wurde dort erwähnt, wer also noch weitere Hintergrundinformationen sucht - bittesehr.

Ich hoffe, dadurch auch etwas zur Versachlichung der Diskussion beizutragen und verbleibe mit den besten Wünschen

Konrad

P.S.: der Autor des erstgenannten Artikels, Prof. Dr. Muhammad Shamsaddin Megalommatis, ein türkischstämmiger muslimischer griechischer Professor für Assyriologie und Agyptologe, hat noch einige sehr aufschlussreiche Essays (alles Englisch) geschrieben: http://www.buzzle.com/authors.asp?author=973
Lukas Saliba

Beitrag von Lukas Saliba »

ICh möchte noch mich hier entschuldigen für die Aussage: "biste Russe" !!! Denn Nationenen usw, anzugreifen ist nicht korrekt, ich glaube wenn man mit jemand probleme hat dann sollte man die persönlich regelen!!!

Mit Gottes Grüße auf aramäisch Ahloho amaychu!
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