Liebe Forumsmitglieder,
ich habe eine Frage zur persönlichen Gebetszeit zuhause.
Ich bin auf dem Weg in die Orthodoxie und finde mich langsam hinein. Ich versuche die Morgen- und Abendgebete immer zu sprechen, bin mir aber nicht sicher, ob ich das so richtig mache. Ich zünde eine Gebetskerze an und bete vor meinen (wenigen) Ikonen halblaut, singend beten (falls das normal wäre) kann ich nicht, da ich die Melodien nicht kenne. Was gibt es sonst viellicht noch zu beachten?
Da ich jetzt in eine griechische Kirche gehe, habe ich mir das deutsch-griechische Gebetbuch des Theophano-Verlags und das der Österreichischen Metropolie bestellt. Ich habe aber festgestellt, dass sich die Gebete in beiden doch auch unterscheiden. Man findet nicht alles in jedem Buch, was es im anderen gibt, z.B. Nachtgebete. Manchmal gibt es Gebete zum Schutzengel, im anderen Buch dagegen nicht (zumindest an dieser Stelle). Die Anrufung der Theotokos ist unterschiedlich. Auch ist in dem österreichischen Buch die Einführung nicht immer abgedruckt, also das Bekreuzigen, Ehre ..., Heiliger Gott ..., Himmlischer Tröster ... usw. Das wird aber trotzdem immer vorher gebetet, wie ich im Theophano-Buch sehe, oder?
Ich habe echt viele Fragen und hatte bisher Hemmungen, den Priester zu "löchern". Im Forum habe ich speziell zu meinen Fragen nichts gefunden (?). Deshalb dachte ich, vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen, wie Ihr das macht, oder wo ich weitere Infos dazu finde.
Vielen herzlichen Dank!
Stefani
Fragen zur persönlichen Gebetszeit
Re: Fragen zur persönlichen Gebetszeit
Hallo Stefani,
allein schon, dass Du regelmässig betest ist gut, ein richtig oder falsch, wie Du das tust, gibt es da nicht. Aber es gibt natürlich verschiedenen kirchliche Traditionen und Bräuche für das Wie.
In der Regel betet man - sofern man dazu körperlich in der Lage ist - die Morgen- und Abendgebete stehend vor den Ikonen. Gesungen werden die Gebete nicht - mit Ausnahme der besonderen österlichen Gebete in der Lichten Woche. Trotzdem kann man natürlich auch Teile des Gebetes singen, vor allem Tropare/Apolytikia, wenn man die Melodien kennt. Das ist aber ein "Kann" und kein "Muss".
In der griechischen Traditon - im Gegensatz zur slawischen - orientieren sich die Morgen- und Abendgebete am kirchlichen Stundengebet. Das Morgengebet ist ein (sehr) verkürztes Mitternachtsgebet/Mesonyktikon. Oder vielleicht besser gesagt ein Gebet mit Elementen aus diesem. Beim Abendgebet gibt es zwei Traditionen. Entweder betet man das kirchliche Nachtgebet/Apod(e)ipnon. Oder man betet ein - in seiner Struktur an das Morgengebet angelehntes - (kürzeres) Abendgebet.
Für das häusliche bzw. tägliche Gebet in der griechischen Tradition prägend war und ist der sog. Synekdemos, ein Gebetbuch, an dem sich viele andere und neuere orientieren. So auch Anastasios Kallis in seinem Gebetbuch. (In der Einführung schreibt er sogar, dass sein Buch ein "geistlicher Weggefährte (Synekdemos)" für unsere Zeit sein soll.
Das Gebetbuch der Metropolis von Austria orientiert sich auch am Synekdemos, geht aber in manchem auch andere Wege. So orientiert sich das Morgengebet ebenfalls am Mitternachtsgebet, enthält aber noch weitere Teile dieser Gebetszeit, die sonst in den kürzeren Versionen (wie z.B. bei Kallis oder eben im Synekdemos) ncht enthalten sind, sowie drei Psalmen, von denen aber nur Psalm 50 tatsächlich Teil des Mitternachtsgebetes ist. (Psalm 5 stammt aus der 1. Stunde und Psalm 33 aus der Typika).
Als Abendgebet werden die feststehenden Teile der Vesper/des Hesperinos mit eigenen Schlussgebeten abgedruckt. Im Gegensatz zum Morgengebet, sind hier keine Einleitungsgebete mit abgedruckt. (Das entspricht der Gemeindepraxis der Vesper in griechischen Gemeinden, wo sie in der Regel auch entfallen.) Man kann sie ja aber - wenn man möchte - auch aus dem Morgengebet übernehmen.
Außerdem ist auch das vollständige kirchliche Nachtgebet/Apod(e)ipnon aufgenommen. (Ich meine, sogar wieder mit den Einleitungsgebeten.)
Bei den kürzeren Morgen- und Nachtgebeten, die sich weiter hinten im Buch befinden, handelt es sich nicht um ganze Gebetszeiten, sondern um einzelne Gebete für den Morgen und die Nacht (bzw. den Abend, denn das erste ist - trotz anders lautender Überschrift - eigentlich ein Abend- und kein Nachtgebet.)
Diese Gebete kann man entweder beten, wenn eine längere Gebetszeit nicht möglich ist. Man kann sie in die Gebetszeiten einfügen oder sie gegen die dort vorgeschlagenen Gebete austauschen. Oder man kann, wenn man die Einleitungsgebete und vielleicht noch einen Psalm und/oder das Glaubensbekenntnis dazu nimmt, sie so zu einer Gebetszeit erweitern.
allein schon, dass Du regelmässig betest ist gut, ein richtig oder falsch, wie Du das tust, gibt es da nicht. Aber es gibt natürlich verschiedenen kirchliche Traditionen und Bräuche für das Wie.
In der Regel betet man - sofern man dazu körperlich in der Lage ist - die Morgen- und Abendgebete stehend vor den Ikonen. Gesungen werden die Gebete nicht - mit Ausnahme der besonderen österlichen Gebete in der Lichten Woche. Trotzdem kann man natürlich auch Teile des Gebetes singen, vor allem Tropare/Apolytikia, wenn man die Melodien kennt. Das ist aber ein "Kann" und kein "Muss".
In der griechischen Traditon - im Gegensatz zur slawischen - orientieren sich die Morgen- und Abendgebete am kirchlichen Stundengebet. Das Morgengebet ist ein (sehr) verkürztes Mitternachtsgebet/Mesonyktikon. Oder vielleicht besser gesagt ein Gebet mit Elementen aus diesem. Beim Abendgebet gibt es zwei Traditionen. Entweder betet man das kirchliche Nachtgebet/Apod(e)ipnon. Oder man betet ein - in seiner Struktur an das Morgengebet angelehntes - (kürzeres) Abendgebet.
Für das häusliche bzw. tägliche Gebet in der griechischen Tradition prägend war und ist der sog. Synekdemos, ein Gebetbuch, an dem sich viele andere und neuere orientieren. So auch Anastasios Kallis in seinem Gebetbuch. (In der Einführung schreibt er sogar, dass sein Buch ein "geistlicher Weggefährte (Synekdemos)" für unsere Zeit sein soll.
Das Gebetbuch der Metropolis von Austria orientiert sich auch am Synekdemos, geht aber in manchem auch andere Wege. So orientiert sich das Morgengebet ebenfalls am Mitternachtsgebet, enthält aber noch weitere Teile dieser Gebetszeit, die sonst in den kürzeren Versionen (wie z.B. bei Kallis oder eben im Synekdemos) ncht enthalten sind, sowie drei Psalmen, von denen aber nur Psalm 50 tatsächlich Teil des Mitternachtsgebetes ist. (Psalm 5 stammt aus der 1. Stunde und Psalm 33 aus der Typika).
Als Abendgebet werden die feststehenden Teile der Vesper/des Hesperinos mit eigenen Schlussgebeten abgedruckt. Im Gegensatz zum Morgengebet, sind hier keine Einleitungsgebete mit abgedruckt. (Das entspricht der Gemeindepraxis der Vesper in griechischen Gemeinden, wo sie in der Regel auch entfallen.) Man kann sie ja aber - wenn man möchte - auch aus dem Morgengebet übernehmen.
Außerdem ist auch das vollständige kirchliche Nachtgebet/Apod(e)ipnon aufgenommen. (Ich meine, sogar wieder mit den Einleitungsgebeten.)
Bei den kürzeren Morgen- und Nachtgebeten, die sich weiter hinten im Buch befinden, handelt es sich nicht um ganze Gebetszeiten, sondern um einzelne Gebete für den Morgen und die Nacht (bzw. den Abend, denn das erste ist - trotz anders lautender Überschrift - eigentlich ein Abend- und kein Nachtgebet.)
Diese Gebete kann man entweder beten, wenn eine längere Gebetszeit nicht möglich ist. Man kann sie in die Gebetszeiten einfügen oder sie gegen die dort vorgeschlagenen Gebete austauschen. Oder man kann, wenn man die Einleitungsgebete und vielleicht noch einen Psalm und/oder das Glaubensbekenntnis dazu nimmt, sie so zu einer Gebetszeit erweitern.
Re: Fragen zur persönlichen Gebetszeit
Lieber Alois,
Vielen herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort!
Sie hat mir sehr weitergeholfen und ich habe jetzt mehr Sicherheit, wie ich bete. Ich konnte alle Deine Ausführungen mit den beiden Büchern gut nachvollziehen und nehme nun täglich erstmal das Buch von Kallis her. Ich habe mir überlegt, vielleicht nutze ich das österreichische mal für besondere Anlässe, denn die Gebete darin sind auch sehr schön, oder wenn ich die Anfangsgebete flüssiger kenne und ein bisschen Abwechslung möchte.
Du gehst sogar auf Fragen ein, die ich gar nicht geschrieben habe! Es klingt danach, dass z.B. die russische Tradition eine etwas andere Gebetsregel hat, kann das sein? Im Gebetbuch des Klosters Hl Hiob in München lesen sich die Morgen- und Abendgebete nochmal ein bisschen anders… aber das habe ich für mich momentan außen vor gelassen, um nicht noch verwirrter zu werden.
Ich bekam von einer Frau in der Kirche noch den Hinweis, nicht zu viel zu beten, um es nicht irgendwann satt zu haben und aufzugeben. Es soll aus dem Herzen kommen. Ich versuche also Balance zu halten, damit die Freude bleibt.
Vielen Dank nochmals für Deine ausführliche Rückmeldung und deine Mühe!
Liebe Grüße
Stefani
Vielen herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort!
Sie hat mir sehr weitergeholfen und ich habe jetzt mehr Sicherheit, wie ich bete. Ich konnte alle Deine Ausführungen mit den beiden Büchern gut nachvollziehen und nehme nun täglich erstmal das Buch von Kallis her. Ich habe mir überlegt, vielleicht nutze ich das österreichische mal für besondere Anlässe, denn die Gebete darin sind auch sehr schön, oder wenn ich die Anfangsgebete flüssiger kenne und ein bisschen Abwechslung möchte.
Du gehst sogar auf Fragen ein, die ich gar nicht geschrieben habe! Es klingt danach, dass z.B. die russische Tradition eine etwas andere Gebetsregel hat, kann das sein? Im Gebetbuch des Klosters Hl Hiob in München lesen sich die Morgen- und Abendgebete nochmal ein bisschen anders… aber das habe ich für mich momentan außen vor gelassen, um nicht noch verwirrter zu werden.
Ich bekam von einer Frau in der Kirche noch den Hinweis, nicht zu viel zu beten, um es nicht irgendwann satt zu haben und aufzugeben. Es soll aus dem Herzen kommen. Ich versuche also Balance zu halten, damit die Freude bleibt.
Vielen Dank nochmals für Deine ausführliche Rückmeldung und deine Mühe!
Liebe Grüße
Stefani
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Re: Fragen zur persönlichen Gebetszeit
Hallo,
also auch wenn es kleinere Unterschiede gibt zwischen der griechischen Tradition und der slawischen Traditionen ist im Prinzip das Gebet an sich recht gleich. Beides wurde aus den Mitternachtsgottesdienst und dem Apodipnion (den kleinen) entlehnt. Wird auch als Para-Liturgisches Gebet bezeichnet.
Was wirklich wichtig ist, dass vor allem die Herzenseinfalt und das Gefühlsleben sich darauf einstimmt. Recht schwierig, jedenfalls für mich, wenn man bedenkt wie viel kälte, hass und vor allem Gottesfeindlichkeit um sich schlägt und dabei rede ich nicht unbedingt von anderen Menschen. Was meine ich jetzt aber mit der Herzenseinfalt und Gefühlsleben?
Von verschiedenen Kirchenlehrern wird widergegeben dass es mehrere Stufen des gebetes gibt:
-die körperliche
-die Intellektuelle
-die Herzliche
-die noetische
-die engelsgleiche
Bei der Körperlichen handelt es sich um aussprache, singen und Verbeugungen, dieses sind die ersten Bewegungen welche uns tiefer in die Kommunikation mit unseren Vater, seinen Sohn und den allheiligen und heiligen lebensspenden Geist führen kann. Dennoch muss gesagt werden, dass es nur eine art Stufe zum tieferen Gebet, was auch gottgefällig ist führt.
Die Intellektuelle ist die ebene in derm wir unsere aufmerksamkeit gen Himmel richten möchten in welchen wir Gebete widergeben und zu dessen wir uns auch hinziehen lassen. Es dringt also weiter ein.
Die Herzliche ist die ebene, die wir erreichen und bewahren sollte, da diese Ebene die ist, die Gott am gefälligsten ist. Zerknirschung hier, nichtigkeit da, bedürftigkeit und erbarmen werden gefühlt und das gebet ist das was es ist, dass stehen vor gott, dass wohl höchste unserer existenz.
die anderen zwei stufen werden nur durch den heiligen geist gegeben.
beim noetischen (so nenn ich es mal) ist man in seinen Herzen drin, man kann tatsächlich mit gott kommunizieren, so verrückt es sich anhört aber das ist tatsächlich möglich. Nun liegt es hierbei nicht unbedingt an unseren anstrengungen sondern ist wirklich nur den Wohlwollen gottes anzurechnen. Nicht das vorigen Stufe allein aus uns kommt, denn da ist auch die Barmherzigkeit des heiligen geistes nötig. Eher will ich damit sagen, dass du es als Mensch nicht bestimmen kannst ob du in dein Herz oder den nous herabsteigen kannst und da auch wirklich gott begegnest.
es gibt auch die engelsgleiche welche ich nur als eine art Vorahnung kenne, die steht über den vorigen und darin sind wirklich nur sehr wenige von gott eingeweiht. Es übersteigt, so viel ich weiss jedes Menschliche verständniss was mich ehrlichgesagt alles wirklich sehr sehr erschaudern lässt. Nicht aus angst wie der eine oder andere Mensch hat sondern eher aus verblüffung über gottes bestimmung.
Seelischer zustand
Wichtig, wenn nicht sogar noch wichtiger ist der Gemütszustand wenn man sich zum gebet begibt. Man muss bedenken, dass man wenn man mit Gott unseren lebens- und heilspender kommunizieren will, nicht jede art der seelischen disposition gut und vor allem gerecht ist. Was meine ich aber damit.
nun, ich selbst rede da vom Zorn, seit nicht Sauer auf eure Brüder und versucht am besten eure Feinde zu segnen ehe man sich zum Gebet begibt. Am besten ist es zu regelmässig zu fasten und auch das gleichnis vom Zöllner und Pharisäer verinnerlichen. Das finde ich aus Erfahrung, macht das vortreten einfacher (nicht desto trotz sind auch das keine garanten)
überdruss
wie schon gut angesprochen wurde, ist der überdruss und die Frustration möglich, wenn man täglich und täglich immer wieder dieselben gebete sagt. Klar die noetische arbeit die daran geleistet wird ist und macht jede gebetssitzung aufregend, nicht desto trotz ist eben ein kleines Manko der üblichen Morgen- und Abendregel der ich auch erlegen bin, weshalb ich eine andere Gebetsregel praktiziere.
Eine gute hilfe ist da die Gebetsschnur und das Stossgebet. Das Jesusgebet, aber auch die Kurzen gebete zu der Allheiligen und den Heiligen sind möglich, auch sind die 24 stossgebetes des hl. Johannes Chrysostomus zu nenen.
Wenn sich der überdruss einstellt, stellt die Uhr und wiederholt das kurze gebet, Stufe für Stufe, Gefühl für Gefühl, Stille für Stille. Es wird euch helfen wieder zu eurer schriftlichen Regel zurückzuführen.
also auch wenn es kleinere Unterschiede gibt zwischen der griechischen Tradition und der slawischen Traditionen ist im Prinzip das Gebet an sich recht gleich. Beides wurde aus den Mitternachtsgottesdienst und dem Apodipnion (den kleinen) entlehnt. Wird auch als Para-Liturgisches Gebet bezeichnet.
Was wirklich wichtig ist, dass vor allem die Herzenseinfalt und das Gefühlsleben sich darauf einstimmt. Recht schwierig, jedenfalls für mich, wenn man bedenkt wie viel kälte, hass und vor allem Gottesfeindlichkeit um sich schlägt und dabei rede ich nicht unbedingt von anderen Menschen. Was meine ich jetzt aber mit der Herzenseinfalt und Gefühlsleben?
Von verschiedenen Kirchenlehrern wird widergegeben dass es mehrere Stufen des gebetes gibt:
-die körperliche
-die Intellektuelle
-die Herzliche
-die noetische
-die engelsgleiche
Bei der Körperlichen handelt es sich um aussprache, singen und Verbeugungen, dieses sind die ersten Bewegungen welche uns tiefer in die Kommunikation mit unseren Vater, seinen Sohn und den allheiligen und heiligen lebensspenden Geist führen kann. Dennoch muss gesagt werden, dass es nur eine art Stufe zum tieferen Gebet, was auch gottgefällig ist führt.
Die Intellektuelle ist die ebene in derm wir unsere aufmerksamkeit gen Himmel richten möchten in welchen wir Gebete widergeben und zu dessen wir uns auch hinziehen lassen. Es dringt also weiter ein.
Die Herzliche ist die ebene, die wir erreichen und bewahren sollte, da diese Ebene die ist, die Gott am gefälligsten ist. Zerknirschung hier, nichtigkeit da, bedürftigkeit und erbarmen werden gefühlt und das gebet ist das was es ist, dass stehen vor gott, dass wohl höchste unserer existenz.
die anderen zwei stufen werden nur durch den heiligen geist gegeben.
beim noetischen (so nenn ich es mal) ist man in seinen Herzen drin, man kann tatsächlich mit gott kommunizieren, so verrückt es sich anhört aber das ist tatsächlich möglich. Nun liegt es hierbei nicht unbedingt an unseren anstrengungen sondern ist wirklich nur den Wohlwollen gottes anzurechnen. Nicht das vorigen Stufe allein aus uns kommt, denn da ist auch die Barmherzigkeit des heiligen geistes nötig. Eher will ich damit sagen, dass du es als Mensch nicht bestimmen kannst ob du in dein Herz oder den nous herabsteigen kannst und da auch wirklich gott begegnest.
es gibt auch die engelsgleiche welche ich nur als eine art Vorahnung kenne, die steht über den vorigen und darin sind wirklich nur sehr wenige von gott eingeweiht. Es übersteigt, so viel ich weiss jedes Menschliche verständniss was mich ehrlichgesagt alles wirklich sehr sehr erschaudern lässt. Nicht aus angst wie der eine oder andere Mensch hat sondern eher aus verblüffung über gottes bestimmung.
Seelischer zustand
Wichtig, wenn nicht sogar noch wichtiger ist der Gemütszustand wenn man sich zum gebet begibt. Man muss bedenken, dass man wenn man mit Gott unseren lebens- und heilspender kommunizieren will, nicht jede art der seelischen disposition gut und vor allem gerecht ist. Was meine ich aber damit.
nun, ich selbst rede da vom Zorn, seit nicht Sauer auf eure Brüder und versucht am besten eure Feinde zu segnen ehe man sich zum Gebet begibt. Am besten ist es zu regelmässig zu fasten und auch das gleichnis vom Zöllner und Pharisäer verinnerlichen. Das finde ich aus Erfahrung, macht das vortreten einfacher (nicht desto trotz sind auch das keine garanten)
überdruss
wie schon gut angesprochen wurde, ist der überdruss und die Frustration möglich, wenn man täglich und täglich immer wieder dieselben gebete sagt. Klar die noetische arbeit die daran geleistet wird ist und macht jede gebetssitzung aufregend, nicht desto trotz ist eben ein kleines Manko der üblichen Morgen- und Abendregel der ich auch erlegen bin, weshalb ich eine andere Gebetsregel praktiziere.
Eine gute hilfe ist da die Gebetsschnur und das Stossgebet. Das Jesusgebet, aber auch die Kurzen gebete zu der Allheiligen und den Heiligen sind möglich, auch sind die 24 stossgebetes des hl. Johannes Chrysostomus zu nenen.
Wenn sich der überdruss einstellt, stellt die Uhr und wiederholt das kurze gebet, Stufe für Stufe, Gefühl für Gefühl, Stille für Stille. Es wird euch helfen wieder zu eurer schriftlichen Regel zurückzuführen.
Die hat da nicht ganz unrecht, bloss den überdruss oder die Sattheit durch weniger beten zu kompensieren ist eben auch nicht der richtige weg. Wie schon gesagt hab spass dabei, sei offen und versuch wirklich aus ganzen herzen gott zu begegnen. Du wirst der glücklichste Mensch der Welt sein.
Am Anfang war das Wort und das Wort war bei GOTT und GOTT war das Wort. Dieses war im Anfang bei GOTT. Alles ist durch es geworden, und ohne es ist nichts Geworden. Was geworden ist - in IHM war das Leben, und das Leben war das Licht des Menschen und das Licht scheint in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht ergriffen (begriffen, erfasst). (EVANGELIUM nach Johannes)
Ehre Sei dem Vater und den Sohn und den Heiligen Geist.
Jetzt und immerdar und in alle ewigkeit. Amen
IC XC
NI KA
Ehre Sei dem Vater und den Sohn und den Heiligen Geist.
Jetzt und immerdar und in alle ewigkeit. Amen
IC XC
NI KA
Re: Fragen zur persönlichen Gebetszeit
Lieber Elvis,
Wow, vielen herzlichen Dank für deine ausführlichen Zeilen! Ich glaube, ich werde immer mal wieder zu ihnen zurück kommen.
Da ist viel drin für die Zukunft, vielen Dank für all die Anregungen!
Wegen der Dame aus meiner Kirche, sie meinte es wohl eher so, dass ich besser eine beständige Regel verfolgen sollte, wo ich vom Herzen dabei sein kann, als mich total zu überfordern. Bei Problemen weniger zu beten, war nicht gemeint, da bin ich mir recht sicher Danke aber, dass du das nochmal explizit schreibst
Obwohl ich erst kurz dabei bin (ich bete die Morgen- und Abendgebete seit ca 1,5 Monaten), bin ich bestürzt, wie sehr meine Gedanken parallel wandern können. Immer wieder muss ich mich „zurückpfeifen“ und bei Gott entschuldigen, dass ich kurz abgeschweift bin, obwohl ich die Gebete halblaut lese! die Herzenseinfalt ist bei mir also auch noch nicht so recht da, glaube ich…
Magst Du noch kurz schreiben, welche 24 Gebete von Hl. Johannes Chrysostomos Du meinst? Wo finde ich die denn? Es erinnert mich an das, was eine armenische Christin sagte, dass sie ein Gebetbuch hat, wo für jede Stunde des Tages ein Gebet enthalten ist. Sind das womöglich diese Gebete? (In meine Gebetsregel arbeite ich die aber noch nicht ein, keine Sorge )
Vielen Dank für die Hilfestellung auf diesem für mich neuen Weg
Stefani
Wow, vielen herzlichen Dank für deine ausführlichen Zeilen! Ich glaube, ich werde immer mal wieder zu ihnen zurück kommen.
Da ist viel drin für die Zukunft, vielen Dank für all die Anregungen!
Wegen der Dame aus meiner Kirche, sie meinte es wohl eher so, dass ich besser eine beständige Regel verfolgen sollte, wo ich vom Herzen dabei sein kann, als mich total zu überfordern. Bei Problemen weniger zu beten, war nicht gemeint, da bin ich mir recht sicher Danke aber, dass du das nochmal explizit schreibst
Obwohl ich erst kurz dabei bin (ich bete die Morgen- und Abendgebete seit ca 1,5 Monaten), bin ich bestürzt, wie sehr meine Gedanken parallel wandern können. Immer wieder muss ich mich „zurückpfeifen“ und bei Gott entschuldigen, dass ich kurz abgeschweift bin, obwohl ich die Gebete halblaut lese! die Herzenseinfalt ist bei mir also auch noch nicht so recht da, glaube ich…
Magst Du noch kurz schreiben, welche 24 Gebete von Hl. Johannes Chrysostomos Du meinst? Wo finde ich die denn? Es erinnert mich an das, was eine armenische Christin sagte, dass sie ein Gebetbuch hat, wo für jede Stunde des Tages ein Gebet enthalten ist. Sind das womöglich diese Gebete? (In meine Gebetsregel arbeite ich die aber noch nicht ein, keine Sorge )
Vielen Dank für die Hilfestellung auf diesem für mich neuen Weg
Stefani
- Igor
- Diakon
- Beiträge: 2334
- Registriert: 15.01.2010, 21:02
- Religionszugehörigkeit: (russisch-)orthodox
- Wohnort: Nordrhein-Westfalen
- Kontaktdaten:
Re: Fragen zur persönlichen Gebetszeit
Grüß Gott!
Diakon Igor
Das ist in den Abendgebeten:Stefani hat geschrieben: ↑10.11.2024, 09:55 Magst Du noch kurz schreiben, welche 24 Gebete von Hl. Johannes Chrysostomos Du meinst? Wo finde ich die denn? Es erinnert mich an das, was eine armenische Christin sagte, dass sie ein Gebetbuch hat, wo für jede Stunde des Tages ein Gebet enthalten ist. Sind das womöglich diese Gebete? (In meine Gebetsregel arbeite ich die aber noch nicht ein, keine Sorge )
In ChristoGebet (des heiligen Johannes Chrysostomos)
(24 Stoßgebete entsprechend den 24 Stunden eines Tagesablaufs)
1. Herr, verwehre mir nicht Deine himmlischen Güter.
2. Herr, erlöse mich von den ewigen Qualen.
3. Herr, vergib mir, was ich durch meinen Verstand oder durch mein Denken, in Wort oder Tat gesündigt habe.
4. Herr, erlöse mich von jeglichem Unwissen und Vergessen, von Kleinmut und versteinerter Gefühllosigkeit.
5. Herr, erlöse mich von jeglicher Versuchung.
6. Herr, erleuchte mein Herz, das boshafte Begierde verfinstert hat.
7. Herr, ich habe als Mensch gesündigt, Du aber, als mildtätiger Gott, habe Erbarmen mit mir, da Du die Schwachheit meiner Seele siehst.
8. Herr, sende mir Deine Gnade zur Hilfe, damit ich Deinen heiligen Namen verherrliche.
9. Herr, Jesus Christus, schreibe mich, Deinen Knecht, in das Buch des Lebens ein und gewähre mir ein gutes Ende.
10. Herr, mein Gott, auch wenn ich vor Dir nichts Gutes getan habe, so gib mir doch durch Deine Gnade, einen guten Anfang zu machen.
11. Herr, besprenge mein Herz mit dem Tau Deiner Gnade.
12. Herr des Himmels und der Erde, gedenke meiner, Deines sündigen, schändlichen und unreinen Knechtes, in Deinem Reiche! Amen.
1. Herr, nimm mich an in meiner Reue.
2. Herr, verlass mich nicht.
3. Herr, führe mich nicht ins Verderben.
4. Herr, gib mir einen guten Sinn.
5. Herr, gib mir Tränen, das Gedenken des Todes und Rührung.
6. Herr, gib mir den Sinn zum Bekennen meiner Sünden.
7. Herr, gib mir Demut, Keuschheit und Gehorsam.
8. Herr, gib mir Geduld, Großherzigkeit und Sanftmut.
9. Herr, pflanze die Wurzel alles Guten in mich und Gottesfurcht in mein Herz ein.
10. Herr, mach mich würdig, Dich aus ganzer Seele und ganzem Gemüt zu lieben und in allem Deinen Willen zu tun.
11. Herr, behüte mich vor gewissen bösen Menschen, vor Dämonen, vor Leidenschaften und vor sonstigen unziemlichen Dingen.
12. Herr, ich weiß, Du handelst, wie Du willst; möge Dein Wille auch an mir Sündigem geschehen, denn Du bist gepriesen in Ewigkeit. Amen.
Diakon Igor
Re: Fragen zur persönlichen Gebetszeit
Vielen herzlichen Dank