Wie stehen Orthodoxe zu den Kreuzzügen?

Neu in der orthodoxen Kirche - Wie lebe ich als orthodoxer Christ? Alle allgemeinen Fragen rund um die Orthodoxie.
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Basti02
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Re: Wie stehen Orthodoxe zu den Kreuzzügen?

Beitrag von Basti02 »

Da kaum jemand Ahnung vom Islam hat, hier eine kleine Einführung.

Wie wir wissen ist die Bibel nicht direkt von Gott. Es sind von Menschen verfasste Berichte über Gottes Werke. Wohingegen der gesamte Koran direkt von Gott genauso an Mohammed übermittelt ist. Da gibt's keinen Interpretationsspielraum.
Ja, es gibt scheinbar widersprüchliche Koranverse. Anfangs hatte Mohammed nur eine kleine Gefolgschaft. Natürlich musste er sich mit anderen Leuten gut stellen. Nach und nach wuchs jedoch seine Anhängerschaft und so auch Mohammeds Macht. Sich anfangs friedlich stellen, doch mit wachsender Macht fordernder werden und allmählich das Land übernehmen - so agieren wissende Moslems auch heute. So sind die späteren Verse auch brutaler und schlimmer.
Nun, wie umgeht der Islam diese widersprüchlichen Verse? Abrogation (Sura 2,106)! Abrogation sagt: Spätere, boshafte Verse heben frühere harmloserere, aber auch widersprüchliche Verse auf.

Hier mal ein paar Ausschnitte aus dem Koran:

Tötet Ungläubige - 2,190 - 191; 2,193; 4,89; 4,91; 8,67; 9,5; 9,14; 9;29.

Kämpft bis alles die gesamte Welt für Allah ist; sprich, man soll die gesamte Welt islamisieren - 2,193; 8,39; 9,29.

Wer den gewaltsamen Jihad übt steht in Allahs Augen über anderen - 4,74; 4,76; 4,95; 9,19 - 21.

Frauen sind Männern untergeordnet und Eigentum der Männer + Auch wenn man nur fürchtet, dass die Frau vielleicht ungehorsam ist, schlag sie - 4,34.

Allahs Genehmigung von Sexklaven und Vergewaltigung - 4,24.

Was Sex angeht, sind Frauen Acker und so behandelt sie - 2,223.

Frauen sind dumm und nicht vertrauenswürdig. Also zählt ihr Zeugnis nur halb so viel wie das eine Mannes - 2,282.

Detaillierte Beschreibung, wie Ungläubige in der Hölle brennen - 4,56.

Befreundet euch nicht mit Ungläubigen - 5,51; 5,80; 9,23.

Kein Mitleid mit Ungläubigen - 5,68.

Abmachungen mit Ungläubigen sind nichtig; sprich, man darf Ungläubige nach Belieben bescheissen - 9,1; 9,3.


Für diejenigen, die dennoch meinen, es sei alles Auslegungssache (wie auch immer das gehen soll): Solcherlei Gebote decken sich perfekt mit der islamischen Geschichte. Was glaubt ihr, wie sich der Islam in kürzester Zeit die arabische Insel übernehmen und hernach von 632 bis 732 alle nordafrikanischen Länder, den mittleren Osten, alles bis Konstantinopel, ganz Spanien einnehmen konnte? Erst die Franzosen unter Charles Martel schlugen die Moslems in Poitier um 732 zurück.
Der Spruch, der Islam hänge dir entweder an der Gurgel oder er liege dir zu Füßen, kommt nicht von irgendwoher. Wenn der Islam imstande ist, dich fertigzumachen, zögert er keine Sekunde. Nur weil die Europärer ihnen zu mächtig waren, mussten sie den offenen Jihad vorübergehend bis heute abbrechen.
ISIS oder Al-Qaida sind keine neuen Erfindungen. Sie treten lediglich in die Fußstapfen der Osmanen, Mongolen und dergleichen.
Elias70
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Re: Wie stehen Orthodoxe zu den Kreuzzügen?

Beitrag von Elias70 »

:D Also ich bin ziemlich überzeugt, dass sich die Kreuzritter in diesen Ansichten kaum von den Jihadisten unterschieden haben.
Und auch heute deckt sich die (recht eindimensionale) Weltsicht der muslimischen Gewaltbesessenen erstaunlich mit der von Gewaltbesessenen anderer Couleur. :roll:

Elias.
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Basti02
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Re: Wie stehen Orthodoxe zu den Kreuzzügen?

Beitrag von Basti02 »

Darfst ruhig überzeugt sein. Was die Realität anbelangt, trifft das allerdings nicht zu. Kreuzzüge waren eine Reaktion auf den islamischen Jihad; das lässt sich nicht bestreiten, wenn man die Geschichte etwas kennt.

Natürlich deckt sich irgendwo das Weltbild aller Gewaltbesessenen. Allein schon insofern, dass sie auf Gewalt stehen. Per Definition.

Gruß
Basti
Elias70
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Re: Wie stehen Orthodoxe zu den Kreuzzügen?

Beitrag von Elias70 »

Also ich habe an der Universität Kirchengeschichte studiert, du auch? :book: :smartass:

Das ist auch der Grund warum ich mich hier nicht zu den historischen Fragen äußere, weil Fakten in solchen Diskussionen irrelevant sind ...

Aber du darfst mich gerne weiter belehren über die Motive und Ansichten der Kreuzritter. :wink:

Elias.
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Basti02
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Re: Wie stehen Orthodoxe zu den Kreuzzügen?

Beitrag von Basti02 »

Servus,

Geisteswissenschaften sind keine große Marke. Kenne selbst welche von der Uni. Manche haben’s bestimmt drauf. Andere nicht. Expertise ist keine Voraussetzung für Erfolg in diesen Studiengängen.
Anderweitig mögen Sie ja Ahnung haben.

Basti
Elias70
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Re: Wie stehen Orthodoxe zu den Kreuzzügen?

Beitrag von Elias70 »

Leider scheint diese Frage das einzige zu sein, was dich an der Orthodoxie interessiert, sonst wärst du auch auf andere Aspekte der Antworten in diesem Thema eingegangen.

Elias.
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Marian
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Re: Wie stehen Orthodoxe zu den Kreuzzügen?

Beitrag von Marian »

:ben_shit:

Machen wir jetzt hier Islamauslegungen??? Bist du ein Imam und möchtest uns testen?

:polizei:

Nun gut, spieln wir das Spiel "Ich hab recht, weil ich recht hab."

Ich selbst bin kein Geisteswissenschaftler, daher hab ich den Google befragt, der Programmierer ist und auch kein Geisteswissenschaftler. Die KI meint:

Der Koran erwähnt Juden und Christen (die "Leute des Buches") an verschiedenen Stellen und drückt dabei eine ambivalente Haltung aus.
- Anerkennung und Respekt:
Der Koran respektiert Juden und Christen als Gläubige an den einen Gott und als Empfänger göttlicher Offenbarung.
- Kritik und Abweichung:
Gleichzeitig kritisiert der Koran diese Gruppen dafür, dass sie angeblich nicht vollständig nach den göttlichen Geboten gelebt und ihre Schriften verfälscht hätten.

Ich selbst, und das von insufficienter bis summa cum laude ohne jegliches Prädikat, hab noch 2 Zitate gefunden:

Sure (2:62)
"Gewiss, diejenigen, die glauben, und diejenigen, die dem Judentum angehören, und die Christen und die Ṣābier – wer immer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt und rechtschaffen handelt, – die haben ihren Lohn bei ihrem Herrn, und keine Furcht soll sie überkommen, noch werden sie traurig sein."

Sure (5:82)
"Und du wirst ganz gewiss finden, dass diejenigen, die den Gläubigen in Freundschaft am nächsten stehen, die sind, die sagen: „Wir sind Christen.“ Dies, weil es unter ihnen Priester und Mönche gibt und weil sie sich nicht hochmütig verhalten."

Alles deutet darauf hin, dass es dem sog. Propheten M. um den Glauben ging und nicht um die Konfrontation. Dass dann eine Konfrontation daraus geworden ist, kann man ja gut und gerne auf die "ambivalente Haltung" seiner sog. Gottesschau schieben.
Doch mir drängt sich der Gedanke auf, ob nicht Zeloten, Demagogen und Hasser in jedem Kulturkreis geboren werden, die Zerstörer des Idealbildes von: "„Wir sind Christen.“ Dies, weil es unter ihnen Priester und Mönche gibt und weil sie sich nicht hochmütig verhalten." und "wer...glaubt und rechtschaffen handelt, – die haben ihren Lohn bei ihrem Herrn".

Da sind wir aber nun wieder beim Evangelium angekommen, welches eben für UNS die Handlungs- und Denkanleitung sein sollte. Nun mach deinem Namen alle Ehre und sei erhaben über jeglichem niederen Gefühl, und sei es denn es geht von den "anderen" aus.
Wir haben doch keine Wahl, als an unserem eigenen Glauben oder besser an unserer Rechtgläubigkeit zu arbeiten und sich eben nicht am falschen Glauben der "anderen" zu orientieren. Darum komm zurück und lass uns über unseren Kram reden.

M
Basti02
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Re: Wie stehen Orthodoxe zu den Kreuzzügen?

Beitrag von Basti02 »

Abrogation und widersprüchliche Verse hab ich oben schon angesprochen. Du hast meinen Beitrag nicht gelesen.
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Thuja
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Re: Wie stehen Orthodoxe zu den Kreuzzügen?

Beitrag von Thuja »

Ich denke, diese Diskussion lässt sich ad absurdum führen, ohne uns wirklich weiterzubringen. Wir sollten bei uns Christen und vor unseren eigenen "Haustüren" weitermachen, dafür sind wir hier!
Das Wichtigste ist bereits gesagt, weitere Beiträge der vorangegangenen Art zum Islam sind nicht vonnöten. Ggf. schließe ich das Thema sonst.

Viele Grüße
"Modine" Thuja
Господи помилуй мя!
Marian
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Re: Wie stehen Orthodoxe zu den Kreuzzügen?

Beitrag von Marian »

Guten Morgen,

na gut, der I. soll für uns nicht der Diskussion wert sein. Obwohl die Heiligen es uns vor machen und Häresien bis ins kleinste Detail auseinandernehmen, um den Widerspruch zum Evangelium und der Überlieferung herauszuarbeiten. Darüber sollen wir, laut Thuja, nichts sagen. Nun sei's drum, denn wir wollen auch keine Schmähungen des Forums provozieren.

Einen Widerspruch zum Evangelium kann man aber auch erkennen, wenn man sich ganz genau von der anderen Seite dem Thema nähert. Der Basti02 fühlt sich bedrängt und versucht da raus zu kommen, sich der Bedrängung zu erwehren. Das sollen wir ja Gott überlassen und eben nichts negatives über Andere sagen oder denken.
Wie passt es denn dann ins Bild, wenn die Orthodoxe community offensichtlich selbst in zwei Welten lebt. Die frommen Lieder vom Sonntag vs. politische Aufgeladenheit des Lebens von Montag bis Samstag. Oder das Kreuz um den Hals und das Fähnchen mit dem roten Stern auf dem Schrank. Gut könnte man sagen, dass es der ganz eigenen Persönlichkeit eines jeden/jeder gegeben ist, mit seinem Leben, Erinnerungen und Liebgewonnenem frei umzugehen, ja.

Doch erklärt mal bitte eins ganz genau: Warum stehen die Bücher der Heiligen Väter und Väter, die uns lehren mit der Schöpfung und allen Menschen so im Einklang zu sein, dass sich auf uns die Vögelchen setzen und Körner aus der Hand picken, warum stehen diese Beschreibungen lebend gewordener Evangelien im Verlag und privat neben den Büchern von diesem Mann:

Iwan Alexandrowitsch Iljin (1883–1954) "Laut Iljin kommen dem Gesetz, dem Rechtsbewusstsein und dem Staat weitere bedeutende Rollen zu: so bei der Vereinigung von Menschen in einem soziologisch-geistigen Organismus, bei der Regulierung ihres inneren und äußeren Lebens. Rechtsbewusstsein ist nach dem Verständnis Iljins untrennbar mit dem instinktiven Verlangen nach Güte und Gerechtigkeit verbunden, und Rechtsnormen zeigen einem Menschen den besten Weg, den er für die äußere Gestaltung des gesellschaftlichen und individuellen Lebens sucht."
"Iljin argumentiert ..., dass Gewaltanwendung ..., aber nie „gerecht“ ist. Dennoch kann es gelegentlich sein, dass zu kämpfen der einzige Weg ist, mit dem der Mensch seine Pflicht, dem Bösen zu widerstehen, erfüllen kann. In solchen Fällen muss er es tun. Weil man aber immer wenigstens teilweise verantwortlich ist für die Situation, die Gewalt notwendig machte, muss man verstehen, dass das Handeln zwar notwendig, aber ungerecht ist. Ohne sich vor seiner Verantwortung zu drücken, muss der Kämpfer seiner Schuld ins Auge sehen, weil nur das verhindert, dass der Krieg sein seelisches Gleichgewicht unterminiert. Iljin liefert mit seiner anspruchsvollen Gewaltethik vor allem Christen, die zu unverantwortlicher Selbstaufgabe neigen und einem sentimentalen Pazifismus frönen, der aber nur Verrat an den Schwachen und Teilnahme am Bösen ist, eine über die bloße Selbstverteidigung hinausgehende Begründung für den gewaltsamen Widerstand gegen das Böse. Iljin hilft durch die Exaktheit seiner Untersuchung, auch heute unter den neuen Bedrohungen das Böse zu erkennen, gegen das tatkräftig aufgetreten werden muss."

Nun nennt mal nicht gleich wieder etwas ad absurdom, sondern weist mal nach, dass die Denkweise, und diese beeinflusst nicht unerheblich unsere moderne Zeit, dieses orthodoxen "Religions"-philosophen nicht zelotisch und demagogisch ist. Gerne darfst du, um zeitgenössische Konflikte vollkommen unberührt zu lassen, den Gegenbeweis für seine Philosophie am Beispiel der Kreuzzüge ausführen.
Widerlegbare These: Des Iwans Texte sind zelotisch-glaubenseiferische, welche versuchen dem gläubigen Volk eine Rechtfertigung zu geben, entgegen dem Evangelium an säkularen Gewalt-Konflikten teilzunehmen.

M
Elias70
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Re: Wie stehen Orthodoxe zu den Kreuzzügen?

Beitrag von Elias70 »

"Ganz einfach", weil der eigentliche Feind uns vom Kampf gegen ihn selber durch scheinbare Stellvertreterkriege ablenken will. Wir lassen uns von ihm nur allzu leicht die Wichtigkeit von Staaten, Weltanschauungen, sozialen Gefügen, etc. etc. einreden, weil der Kampf mit solchen Gegnern viel leichter ist als der mit den eigenen Leidenschaften etc.

Elias.
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Re: Wie stehen Orthodoxe zu den Kreuzzügen?

Beitrag von Elvis »

Jeremias hat geschrieben: 03.08.2025, 19:10 Ich merke schon, hier sind einige Srebrenica-Fans.
Ach bitte, anstatt mich da direkt anzusprechen, machst du solche side-kicks. Ist jetzt irgendwo ein schlechtes gewissen da, darf ich das Fragen?

Wenn du, als geweihter Kleriker, schon meinst der mainstream Meinung schon stattzugeben, ohne es vielleicht zu prüfen, dann ist doch schon die frage berechtigt, warum du mich da nicht direkt konfroniterst? Etwa weil vielleicht dir auch bekannt ist, dass bevor der Völkermörd begann, schon die muslimischen streitkäfte unter Naser oric ein serbisches dorf am Weihnachtstag ausgerottet haben oder weil dir auch bekannt ist, was wohl eher der Fall ist, dass die muslime generell mit den "Schutzbefohlenen" nicht gerade zimperlich umgingen (und dieses sich auch tradiert hat).
Marian hat geschrieben: 04.08.2025, 05:31 Grüß Gott Ragazzi,

unser in Serbien sehr streng zum Glauben erzogener Bischof zum Thema:
"IHR DÜRFT ÜBERHAUPT NICHTS HASSEN; AUßER DER SÜNDE! DIE SOLLT IHR HASSEN!"
Metropolit Mark
Ach so, und sich gegen den Lügenpropheten und die gleichmacherei entgegenzustellen ist eine Sünde, aha!
Marian hat geschrieben: 04.08.2025, 06:39 Grüß Gott,
sehr sehr gut eure Diskussion. Da ist von allem was dabei. Lasst alles raus, ohne den anderen zu verletzen und es wird für alle von Nutzen sein. Dieser Satz beinhaltet alles, was für den Christen (jeglicher Colour) wichtig ist.

Lasst uns vor Augen halten, dass moderne Christen Industrien aufbauen können, die Waffen produzieren um ganze Erdteile zu entvölkern, dass mittelalterliche Christen sich ständig gegenseitig bekämpft haben und daher immer und ausschließlich auf den eigenen Vorteil bedacht waren, dass Juden und Proselyten (zur Zeit des Pilatus 10% der Bevölkerung und möglicherweise 20% der Wirtschaftskraft) im Jahr 66 und nochmals im Jahr 132 alles für Krieg und Aufstand mobilisierten für ein irdisches Reich Gottes.

Diese Fakten betrachtend, möchte ich das Zitat von ganz oben von Basti02 aufnehmen, und uns in die Situation vor 2000J versetzen, als der Herr leibhaftig präsent war:

Lukas 22,36:
"Jesus sagte zu ihnen: »Von jetzt an gilt: Wer einen Geldbeutel hat, soll ihn mitnehmen und ebenso eine Vorratstasche. Wer aber nichts anderes hat, soll seinen Mantel zu Geld machen und sich dafür ein Schwert kaufen."

Da hört aber das Herrenwort nicht auf, sondern: Lk 22,37-38

"denn ich sage euch, dass noch dieses, was geschrieben steht, an mir erfüllt werden muss: »Und er ist unter die Gesetzlosen gerechnet worden«; denn auch das, was mich betrifft, hat eine Vollendung. Sie aber sprachen: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug."

Wie aber könnten zwei Schwerter genug sein gegen die vielen röm. Soldaten in Judäa? Ganze Legionen befanden sich zu dieser Zeit in Syrien und Ägypten. Es gab aber sehr wohl nach etwa 100 Jahren röm. Besatzung einen großen Willen in den Fraktionen und Sekten der Juden Gewalt anzuwenden und den eigenen Staat von den Ungläubigen zu befreien. Historisch war es immer wieder mit Gottes Hilfe gelungen, übermächtige Gegner zu siegen. Ganz genau so wie es am Sabbat fortwährend vorgelesen wird, denn diese Gegner waren immer auch Gegner des einen waren Gottes, und die Siege möglich durch das Eingreifen Gottes - sozusagen heilige Kriege.

Seht ihr es!? Daher reichen auch zwei Schwerter! Der Allmächtige Gott setzt seinen Willen durch und sei es mit einem Heurechen. Diesen Willen richtig mit der Seele zu erfühlen, zu erkennen und realisieren helfen, das war schon immer die große Herausforderung aller Gläubigen und vornan der Väter. Lk 22,49-53 gibt uns die Antwort, wie es geht:

"Als aber die, welche um ihn waren, sahen, was es werden würde, sprachen sie: 'Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?' Und einer von ihnen schlug den Knecht des Hohen Priesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. Jesus aber antwortete und sprach: 'Lasst es soweit!' Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn. ... 'Als ich täglich bei euch im Tempel war, habt ihr die Hände nicht gegen mich ausgestreckt; aber dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis.' "

Die Gewalt wird angedroht. Die Gewalt wird angewandt und das Ohr ist ab. Gott greift aber nicht ein und die Angreifer rennen nicht weg. "Dein Wille geschehe" hatte ER kurz zuvor gebetet und der Herr stoppt nun genau deshalb die Gewalt. ER zeigt den Willen Gottes, den Anwesenden, den Überlieferern des Evangeliums und uns. "Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn." Gott möchte die Menschen heilen, damals wie heute. Und wie tut ER das? Mit Demut und Liebe durch unseren Herrn Jesus Christus, damals wie heute. Ja deswegen musste der Christus ja überhaupt erst geboren werden, weil sie bei Adam angefangen an sich selbst (und ihren Kampf) mehr glaubten als an Gott.

Das ist der orthodoxe Standpunkt zu jeglichen Kreuzzügen. Und wenn Frauen durch den Glauben Gesundheit und Familienglück versuchen zu erreichen und Männer als orthodoxe sich erhabener und edler fühlen als andere, dann ist es eigentlich die Sünde und nicht die Frömmigkeit, obwohl sie es durch Frömmigkeit zu erreichen hoffen!!!

So war es und vor allem IST es mit jeglichen Kreuzzügen und Gewaltanwendung. Es ist immer Krieg Gegen den Willen Gottes, d.h. gegen die Seelenheilung des Menschen, dem Grund der Geburt unseres Herrn Jesus Christus. Die welche die Kirche Gottes mit Kampf erhalten wollen, werden zu ihren größten Feinden und am Ende Zerstörern.

Diese Leute, welche sich mit der Osterkerze in der Hand präsentieren und gleichzeitig den Kampf und den Tod von abertausenden Orthodoxen anordnen, das sind die immer und immer wiedergeborenen Zeloten, welche damals, im Mittelalter und heute das Unheil heraufbeschwören. Damals im Jahre 70 griff dann Gott ein: Die Zeloten (Glaubenseiferer) wollten und wollten nicht aufgeben, doch sie wurden besiegt oder brachten sich selbst um. Die Jüdische Bevölkerung (das Volk, dem der Herr Jesus Christus angehörte) wurde in Judäa um 40% dezimiert, der Rest wurde in alle Winde zerstreut, seither ohne Tempel und Staat weiter lebend. Der Glaube an den einen wahren Gott wurde im gesamten römischen Imperium als besiegt propagiert. Der Sieger wurde als Kaiser Flavius Vespasian als Gott kultisch verehrt.

Dem kann man sicher noch 1000 Anekdoten aus der Geschichte zum Kampf der Gläubigen anfügen und ganz klar sehen: Gott greift ein. Aber nicht so wie man denkt. ER kennt keine Völker mehr, seitdem ER sein Auserwähltes fallen lassen musste. ER kennt nur Einzelseelen, heilt hier ein Ohr, gibt dort einen Rat und führt heraus aus der Versuchung. Aber: Der Zelot macht sich zum Judas, den ER fallen lässt.

Darum nochmals das weise Wort: " Hasst überhaupt nichts! Hasst nur die Sünde! Die müsst ihr hassen! " + M.M.

{In der Hoffnung nicht all zu viel verwirrendes geschrieben zu haben, Marian. Bitte vergebt mir}
Es ist durchaus nichts verwirrendes an deiner Meinung und deiner Exegese, sie zeugt halt nur vom Zeitgeist der sehr humanistisch ist. Nicht nur, dass du von der orthodoxen Meinung sprichst und somit gleich für alle orthodoxen kirchen stellvertretend stehen möchtest, ohne jedoch irgendwie eine Autorität darüber haben zu können (die hat nicht mal dieser Bartholomäus), du reflektierst auch einzelne Bibelstellen ohne das eine gewisse synopsis da wäre - einfach gesagt, du interpretierst deine bzw. die ethischen-moralischen vorstellungen der gesellschaft für die gesamtkirche, was einfach nicht richtig ist.
Elias70 hat geschrieben: 12.08.2025, 12:10 :D Also ich bin ziemlich überzeugt, dass sich die Kreuzritter in diesen Ansichten kaum von den Jihadisten unterschieden haben.
Und auch heute deckt sich die (recht eindimensionale) Weltsicht der muslimischen Gewaltbesessenen erstaunlich mit der von Gewaltbesessenen anderer Couleur. :roll:

Elias.
Ja woher kommt diese überzeugung? Kommt die nicht von diesen Irrationalen ratrionalisten, die auch meinen, dass das 1. Konzil nur ein diktatspruch des heiligen Konstantins wäre? Kommt das nicht von solchen Quellen, die auch solche Halbwahrheiten vertreten (und das auch ziemlich hartnäckig)

Die Wahrheit ist eher darin zu sehen, dass nicht alle Kreuzritte heilige waren, die eben erwartungsgemäss, von solchen Leuten kommen würden. Es gab durchaus angriffe, obwohl das ziel (die befreiung Jerusalems) erreicht wurde. Es ging sogar schon soweit, dass ganz Konstantinopel geplündert wurde.

Jedoch ist eben auch die Absicht zu sehen, dass ursprünglich Pilger die in das heilige Land reisen wollten, auch sicher ankommen und dem wurde auch gewähr geleistet bis heutet.

Was man ausblendet ist, dass eben die Grabeskirche geschändet wurde, dass u. a. auch Relikte entweiht wurden und Christen schlimmer als vieh behandelt wurden und das von leuten, die einen Lügenpropheten und Anti-christen anhängen. Soll man da jetzt nicht aufstehen und sich entgegenstellen?

Und anders ist es nicht heute, man hat den Altvorderen die eben diese freche einstellung vertreten mehr als genügend raum gegeben, was wir auch in unserer Gesellschaft sehen. In hamburg wurde schon offen die Scharia gefordert und das bedeutet auch dass man keine Kreuze mehr zur schau stellt.

Man muss sich diesen Entgegenstellen und dann noch hier gleichmacherei zu betreiben ist einfach nicht richtig.
Elias70 hat geschrieben: 12.08.2025, 13:07 Also ich habe an der Universität Kirchengeschichte studiert, du auch? :book: :smartass:

Das ist auch der Grund warum ich mich hier nicht zu den historischen Fragen äußere, weil Fakten in solchen Diskussionen irrelevant sind ...

Aber du darfst mich gerne weiter belehren über die Motive und Ansichten der Kreuzritter. :wink:

Elias.
Also mit Akademischen Referenzen sich so zu positionieren zu wollen das man recht hat, bringt auch nichts mehr als voriges, denn wie schon gesagt solches klientel behauptet auch das das 1. Konzil ein diktat war.

Tja, vor gott sind nun mal die waisen der welt toren und das ist heute noch so.

Marian hat geschrieben: 13.08.2025, 07:48 :ben_shit:

Machen wir jetzt hier Islamauslegungen??? Bist du ein Imam und möchtest uns testen?

:polizei:

Nun gut, spieln wir das Spiel "Ich hab recht, weil ich recht hab."

Ich selbst bin kein Geisteswissenschaftler, daher hab ich den Google befragt, der Programmierer ist und auch kein Geisteswissenschaftler. Die KI meint:

Der Koran erwähnt Juden und Christen (die "Leute des Buches") an verschiedenen Stellen und drückt dabei eine ambivalente Haltung aus.
- Anerkennung und Respekt:
Der Koran respektiert Juden und Christen als Gläubige an den einen Gott und als Empfänger göttlicher Offenbarung.
- Kritik und Abweichung:
Gleichzeitig kritisiert der Koran diese Gruppen dafür, dass sie angeblich nicht vollständig nach den göttlichen Geboten gelebt und ihre Schriften verfälscht hätten.

Ich selbst, und das von insufficienter bis summa cum laude ohne jegliches Prädikat, hab noch 2 Zitate gefunden:

Sure (2:62)
"Gewiss, diejenigen, die glauben, und diejenigen, die dem Judentum angehören, und die Christen und die Ṣābier – wer immer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt und rechtschaffen handelt, – die haben ihren Lohn bei ihrem Herrn, und keine Furcht soll sie überkommen, noch werden sie traurig sein."

Sure (5:82)
"Und du wirst ganz gewiss finden, dass diejenigen, die den Gläubigen in Freundschaft am nächsten stehen, die sind, die sagen: „Wir sind Christen.“ Dies, weil es unter ihnen Priester und Mönche gibt und weil sie sich nicht hochmütig verhalten."

Alles deutet darauf hin, dass es dem sog. Propheten M. um den Glauben ging und nicht um die Konfrontation. Dass dann eine Konfrontation daraus geworden ist, kann man ja gut und gerne auf die "ambivalente Haltung" seiner sog. Gottesschau schieben.
Doch mir drängt sich der Gedanke auf, ob nicht Zeloten, Demagogen und Hasser in jedem Kulturkreis geboren werden, die Zerstörer des Idealbildes von: "„Wir sind Christen.“ Dies, weil es unter ihnen Priester und Mönche gibt und weil sie sich nicht hochmütig verhalten." und "wer...glaubt und rechtschaffen handelt, – die haben ihren Lohn bei ihrem Herrn".

Da sind wir aber nun wieder beim Evangelium angekommen, welches eben für UNS die Handlungs- und Denkanleitung sein sollte. Nun mach deinem Namen alle Ehre und sei erhaben über jeglichem niederen Gefühl, und sei es denn es geht von den "anderen" aus.
Wir haben doch keine Wahl, als an unserem eigenen Glauben oder besser an unserer Rechtgläubigkeit zu arbeiten und sich eben nicht am falschen Glauben der "anderen" zu orientieren. Darum komm zurück und lass uns über unseren Kram reden.

M
Lügenprophet ist Lügenprophet und an diesen Stellen ist schon zu erkennen, dass er von einen anderen Evangelium spricht als das wir kennen. Die Wahrheit ist nur Jesus selbst und er hat auch schon von solchen Wölfen in Schafspelzen gewarnt.
Am Anfang war das Wort und das Wort war bei GOTT und GOTT war das Wort. Dieses war im Anfang bei GOTT. Alles ist durch es geworden, und ohne es ist nichts Geworden. Was geworden ist - in IHM war das Leben, und das Leben war das Licht des Menschen und das Licht scheint in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht ergriffen (begriffen, erfasst). (EVANGELIUM nach Johannes)

Ehre Sei dem Vater und den Sohn und den Heiligen Geist.
Jetzt und immerdar und in alle ewigkeit. Amen

IC XC
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Re: Wie stehen Orthodoxe zu den Kreuzzügen?

Beitrag von Elvis »

Thuja hat geschrieben: 13.08.2025, 18:34 Ich denke, diese Diskussion lässt sich ad absurdum führen, ohne uns wirklich weiterzubringen. Wir sollten bei uns Christen und vor unseren eigenen "Haustüren" weitermachen, dafür sind wir hier!
Das Wichtigste ist bereits gesagt, weitere Beiträge der vorangegangenen Art zum Islam sind nicht vonnöten. Ggf. schließe ich das Thema sonst.

Viele Grüße
"Modine" Thuja
anstatt hier Verbieten und Richten zu wollen, hättest du auch einen Vernünftigen Beitrag dazu schreiben können. Wir sind hier in einen Forum und da ist es doch klar das leute kommen die unorthodoxe ansichten haben, dafür diese Leute jetzt zu strafen ist einfach eine Zielverfehlung.
Am Anfang war das Wort und das Wort war bei GOTT und GOTT war das Wort. Dieses war im Anfang bei GOTT. Alles ist durch es geworden, und ohne es ist nichts Geworden. Was geworden ist - in IHM war das Leben, und das Leben war das Licht des Menschen und das Licht scheint in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht ergriffen (begriffen, erfasst). (EVANGELIUM nach Johannes)

Ehre Sei dem Vater und den Sohn und den Heiligen Geist.
Jetzt und immerdar und in alle ewigkeit. Amen

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Re: Wie stehen Orthodoxe zu den Kreuzzügen?

Beitrag von Elias70 »

Elias70 hat geschrieben: 12.08.2025, 13:07 Also ich habe an der Universität Kirchengeschichte studiert, du auch? :book: :smartass:
Das ist auch der Grund warum ich mich hier nicht zu den historischen Fragen äußere, weil Fakten in solchen Diskussionen irrelevant sind ...
Aber du darfst mich gerne weiter belehren über die Motive und Ansichten der Kreuzritter. :wink:
Ihr wisst offensichtlich nicht, dass Studium bedeutet, zu lernen wie man sich anhand von Quellen eine eigene Meinung bilden kann, anstatt fremde Meinungen aus fakten- bzw. quellenbefreitem Schwarz-weiß-Denken unhinterfragt zu übernehmen, weil sie einem persönlichen Kompensationsdrang am besten entgegenkommen.

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