Papst in der T?rkei

Beziehung zum nichtorthdoxen Christentum
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protopeter
Priester
Beiträge: 698
Registriert: 24.07.2006, 21:21
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Beitrag von protopeter »

Liebe Daniela !

Aufrichtigen Dank für die Veröffentlichung der Stellungnahme, der nach dem Wesen ihrer Aussage nichts mehr hinzuzufügen ist; die Treue zur biblisch-heiligväterlichen Überlieferung muß der einzig mögliche orthodoxe Weg sein !

Mit herzlichen Segenswünschen grüßt
Erzpr. Peter
danadoina_3
Beiträge: 159
Registriert: 06.02.2007, 19:32

Beitrag von danadoina_3 »

"Aufrichtigen Dank für die Veröffentlichung der Stellungnahme..."

nichts zu danken !

"Mit herzlichen Segenswünschen grüßt
Erzpr. Peter"

dafür danke ich sehr ! :)
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Tamira
Beiträge: 43
Registriert: 24.09.2006, 11:28

Beitrag von Tamira »

Ich hänge ganz schön hinterher, sorry, aber ich fand diese Seite jetzt erst.

Ich habe mich sehr darüber gefreut, daß "mein" Papst den Patriarchen von Konstantinopel besucht hat. Und ich finde es auch sehr gut und wichtig, daß beide Kirchen weiter aufeinander zu gehen. Ist denn der Patriarch von K. nun vom Tiitel her ein Papst oder nicht? Ich frage das jetzt wirklich unwissend, weil ich es manchmal von Orthodxen selber höre und bin jetzt etwas verunsichert.

Was ich aber noch anmerken wollte udn als Katholikin korrigieren wollte: Protestant ist kein Schimpfwort bei uns. Ich war zwar auch etwas irritiert, als ich in einem orthodoxen Gottesdienst mal beim Glaubensbekenntnis das Wort "katholisch" gehört habe, aber wie hat mal der selige Bernhard Lichtenberg gesagt: katholisch heißt allgemein. :wink:

Womit ich (aber das ist meine persönliche Meinung!) als Katholikin ein maßives Problem habe ist: daß die Evangelen oder auch Protestanten (mein Kollege ist evangelisch und meint, daß er sogar Evangelist ist, weil ich Katholik bin :wink: ) sich darüber beschweren, daß sie bei "uns" nicht zur Kommunion gehen dürfen. Weil es bei denen ja "nur" das Abendmahl ist, was nachgefeiert wird. Aber bei uns gibt es ja kein Brot und Wein sondern es ist nach der Wandlung Leib und Blut Christi.

Während dem Ökumenischen Kirchentag habe ich dann gelernt, daß es auch bei den Protestanten Unterschiede gibt. Für die einen ist es nur das Nachfeiern (als Symbol) des Abendmahls während die andeen daran glauben, daß Jesus aber während des Abendmahls präsent ist.

Daß die Orthodoxe und die röm. kath. Kirche aufeinder zugehen ist schon viele Jahre. Ich müßte dazu noch einmal Näheres nachlesen, wenn es denn interessiert. Auf jedenfall ist von unserer Seite kein Bruch mehr da. Päpste haben sich für das Schisma entschuldigt und auch die Exkommunizieren ist wohl unsererseits aufgehoben worden.

Ich persönlcih finde auch die Päpste, die wir zumindest ab Johannes XXIII hatten sehr menschlich. Ich kann mich ja nun nur an 2 Päpste bewußt erinnern: Papst Johannes Paul II und Papa Ratzi, wie zu sagen pflege. :wink:

Gerade daß neue Buch von Joseph Ratzinger zeigt dies. Er hat sehr darauf geachtet, daß es nicht als "Papst Buch" verkauft wird. Das kommt in seinem Vorwort sehr gut rüber. Auch die Papst-Krone gibt es nicht mehr. Es hat sich sehr viel bei uns zum Guten entwickelt. Als unser alter Papst starb, war ich sehr traurig. Meine Größte Sorge war, daß wir einen Papst bekommen, der wieder diesen "Unfehlbarkeits-Anspruch" hat. Es ist ein sehr verantwortungsvolles Amt. Und ich sage immer: Jesus war ein einfacher Mensch. Und daran sollte sich auch der Papst orientieren. Aber wie gesagt: "GOTT SEI DANK HAT ES GOTT GUT MIT UNS GEMEINT!!!

Liebe Grüße
Tamira
Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern das Licht des Lebens haben. (Joh 8,12)
protopeter
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Beitrag von protopeter »

Liebe Tamira !
Ist denn der Patriarch von K. nun vom Tiitel her ein Papst oder nicht?
Es ist gut, daß diese Frage auf den Punkt gebracht von Ihnen gestellt wurde - so geschieht es immer wieder, daß der Patriarch von Konstantinopel fälschlicherweise als "Oberhaupt der Weltorthodoxie" apostrophiert wird und auf diese Weise der Eindruck entsteht, es handle sich dabei um ein Amt, das zum römischen Papsttum analog zu sehen ist. Tatsächlich jedoch ist der Ersthierarch der Kirche von Konstantinopel, der auch Ökumenischer Patriarch genannt wird - über den Hintergrund dieses Ehrentitels wurde im Rahmen dieses Forums schon an anderer Stelle geschrieben - gegenüber seinen bischöflichen Amtsbrüdern jedoch Erster unter Gleichen, übt also keine "Befehlsgewalt" über sie aus - im Gegensatz zur r.-k. Konzeption, dergemäß der Papst als vicarius Christi absolutes Kirchenoberhaupt ist.

Es ist hinzuzufügen, daß nach orthodoxer Vorstellung der Gottmensch Jesus Christus Selbst Haupt der Kirche ist - so entspricht es auch der apostolischen Überlieferung, wie sie beispielsweise in Eph 5,22-25 zum Ausdruck gebracht wird. In der Orthodoxen Kirche gibt es indessen einen Patriarchen, der bis auf den heutigen Tag den Titel "Papst" - "papas" - (im Sinne von "Vater", wie er ursprünglich allen Bischöfen zustand) trägt; dabei handelt es sich um den Ersthierarchen des Patriarchates von Alexandria.

In der Hoffnung, etwas zur Klärung beigetragen zu haben, grüßt mit österlichen Segenswünschen
Erzpr. Peter
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Tamira
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Beitrag von Tamira »

Sehr geehrter Erzpriester Peter,

diese Erklärung war wirklich sehr hilfreich. Ich fand es halt deshalb etwas irritierend, weil ich von Orthodoxen selber dieses Wort schon gehört hatte.

Da habe ich gleich noch eine Frage an Sie:

Was ist ein Erzpriester? Hat das was damit zu tun, ob dieser heiraten darf oder nicht? Als ich jetzt Ostern nämlich im Gottedienst war hat mir eine Frau erklärt, daß der eine Priester einen " Hut" (bitte entschuldigen Sie diesen Begriff, aber ich weiß nicht wie er richtig heißt) trägt, währernd der, der verheiratet ist keinen trägt, während des Gottesdienstes. Außerdem sieht man am Gewand auch noch eine entsprechende Anzahl von Kreuzchen. Leider sind ihr nicht die deutschen Begriffe eingefallen, so daß ich jetzt nicht weiß, ob ich mit meiner Vermutung richtig liege.

Wie ist die Laufbahn bei einem Priester in der Orthodxen Kirche? Darf er nur vor der Weihe heiraten oder auch noch danach?

Österliche Segenswünsche auch für Sie aus Berlin
Tamira
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protopeter
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Beitrag von protopeter »

Liebe Tamira !

Grundsätzlich ist ein Erzpriester mit einem Ehrenvorrang gegenüber seinen Mitbrüdern ausgestattet; auch hier gilt allerdings, daß er keine unmittelbare Befehlsautorität über die anderen Priester ausübt. In den verschiedenen orthodoxen Traditionen gibt es diverse äußere Zeichen, die diesen Ehrenrang kenntlich machen - so beispielsweise eine Kopfbedeckung, die Kamilavka genannt wird oder die Verleihung eines besonders geschmückten Brustkreuzes.

Ein Erzpriester kann verheiratet sein oder auch zölibatär leben - sein persönlicher Stand hat keine unmittelbare Verbindung zu diesem Rang. Gemäß den kirchenrechtlichen Bestimmungen müssen Priesteramtsandidaten, die heiraten wollen, dies bereits vor der Weihe zum Hypodiakon tun; danach werden sie zum Diakon und (in der Regel) zum Priester geweiht - eine Eheschließung nach der Weihe ist generell unmöglich.

Sonntägliche Grüße aus Salzburg sendet
Erzpr. Peter
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