Ideologie oder Glaube?
Ideologie oder Glaube?
"Der christliche Gläubige ist eine einfache Person. Aufgabe der Bischöfe ist es deshalb, den Glauben dieser kleinen Leute vor dem Einfluss von Intellektuellen zu bewahren".
Karl Ratzinger, Predigt vom 31.12.1979
Wir können erkennen, in Hinblick auf das oben zitierte Geständnis, dass Katholizismus mehr Ideologie weniger Religion ist. Zudem haben Religion und Ideologie ähnliche Strukturen:
1. Die Philosophie
a) Elitebildung (Auserwähltes Volk, Auserwählte im Herrn durch Glauben)
b) Exklusivitätsanspruch
c) Schutz und Absicherungs- sowie Disziplinierungs-maßnahmen (z. B. theoretisch: Antichrist, falsche Propheten, ewige Verdammnis; praktisch: Inquisition, Sündenbekenntnis und -vergebung,
2. Die Eschatologie
Lehre von den letzten Dingen, verbunden mit einer Heilsverheißung bzw. Vertröstung auf bessere Zeiten
3. Die Mission
Der sendungsbewusste, teils kämpferische Willen zur Durchsetzung der "Weltanschauung" auf die Heilsverheißung hin
Bezüglich der kleinen Diskussion um meine Wortwahl, Heilige Orthodoxie = Von Gott gegebene Ideologie ?!
Karl Ratzinger, Predigt vom 31.12.1979
Wir können erkennen, in Hinblick auf das oben zitierte Geständnis, dass Katholizismus mehr Ideologie weniger Religion ist. Zudem haben Religion und Ideologie ähnliche Strukturen:
1. Die Philosophie
a) Elitebildung (Auserwähltes Volk, Auserwählte im Herrn durch Glauben)
b) Exklusivitätsanspruch
c) Schutz und Absicherungs- sowie Disziplinierungs-maßnahmen (z. B. theoretisch: Antichrist, falsche Propheten, ewige Verdammnis; praktisch: Inquisition, Sündenbekenntnis und -vergebung,
2. Die Eschatologie
Lehre von den letzten Dingen, verbunden mit einer Heilsverheißung bzw. Vertröstung auf bessere Zeiten
3. Die Mission
Der sendungsbewusste, teils kämpferische Willen zur Durchsetzung der "Weltanschauung" auf die Heilsverheißung hin
Bezüglich der kleinen Diskussion um meine Wortwahl, Heilige Orthodoxie = Von Gott gegebene Ideologie ?!
Re: Ideologie oder Glaube?
Ich erkenne nur eine ziemlich widersprüchliche Aussage des damaligen Kardinals. Schließlich ist der Mann selbst ein IntellektuellerSavo hat geschrieben:"Der christliche Gläubige ist eine einfache Person. Aufgabe der Bischöfe ist es deshalb, den Glauben dieser kleinen Leute vor dem Einfluss von Intellektuellen zu bewahren".
Karl Ratzinger, Predigt vom 31.12.1979
Wir können erkennen, in Hinblick auf das oben zitierte Geständnis, dass Katholizismus mehr Ideologie weniger Religion ist.
![Laughing :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
Lieber Savo, stell dir mal vor, jemand würde so über die Orthodoxie reden und dann auch noch nicht mal stichhaltige Argumente liefern. Das wäre verletzend.
1. Der römisch christliche Katholizismus ist keine eigene Religion, sondern eine Glaubensrichtung innerhalb des Christenstums. Nach orthodoxer Auffassung weicht sie von der Lehre Christi in einigen Teilen ab, daher kann sie nicht die Gesamtwahrheit der Lehre Christi widergeben.
Nun ist es allerdings auch so, dass es neben den Abweichungen auch Elemente der Wahrheit vorhanden sind, nämlich das was die RKK mit der Orthodoxie gemein hat.
2. Auch wenn man die rk.Glaubenslehre nicht als vollwertig wahr betrachtet gibt dies einem nicht das Recht über den Glauben (einzelner) anderer zu urteilen. Man mag die Institution RKK "ablehnen", aber bedenke, auch in kath. Gemeinden gibt es Menschen, die sehr innig glauben und ein inniges Verhältnis zu Gott suchen. Ein Urteil, wer Gläubig ist, wer ein Bedürfnis nach Gott hat, wer sogar zum Leib Christi gehört - nun diese Entscheidung liegt beim himmlischen Vater. Diese Glaubensrichtung als Ideologie gesamt gesehen zu betrachten halte ich daher für falsch, da die individuellen spirituellen Bedürfnisse dabei ausser acht gelassen werden.
Da kann ich dir intellektuel nicht folgen. Was hat die Philosophie mit dem Exklusivanspruch zu tun?Zudem haben Religion und Ideologie ähnliche Strukturen:
1. Die Philosophie
a) Elitebildung (Auserwähltes Volk, Auserwählte im Herrn durch Glauben)
b) Exklusivitätsanspruch
c) Schutz und Absicherungs- sowie Disziplinierungs-maßnahmen (z. B. theoretisch: Antichrist, falsche Propheten, ewige Verdammnis; praktisch: Inquisition, Sündenbekenntnis und -vergebung,
Dem kann ich auch nicht folgen. V.Peter schrieb, dass Ideologien von Menschen gemacht sind.Bezüglich der kleinen Diskussion um meine Wortwahl, Heilige Orthodoxie = Von Gott gegebene Ideologie ?!
Gott hingegen gab uns die Möglichkeit zu glauben.
Man versucht sich leider oft besser zu stellen als andere und erhebt sich vor anderen. Christus stand dem sehr streng entgegen. Es ist schon schade, dass man immer beweisen möchte (auf kosten anderer) wie wahr die Orthodoxie ist, anstatt Menschen einzuladen: Kommt und schaut selber. Prüft die Kirche, prüft die Lehre und seht wie seit der Apostelzeit die Lehre und Überlieferung bewahrt wurde.
Lieber Sebastian ,
es ist in keiner Weise mein Ziel Katholiken zu verurteilen oder sonstiges, das entspricht nicht meiner orthodoxen Liebe.
Meine Kritik etc. richtet sich in an die Organisation Vatikan, und niemals an dem Gläubigen.
Aber das war eigentlich auch nicht meine Intention. Ich wollte zeigen, dass Religion und Ideologie die gleichen bzw. ähnlichen Strukturen haben.
Ich stehe voll und ganz hinter dem Wort Weltanschauung, denn mit der Vernunft der Orthodoxie betrachte ich das Weltgeschehen.
Mit den Wörtern, es erinnert mich an eine Sache in Amerika die mich ziemlich nervte. Ständig sagte man "thats a black word, we don't use it".
Also bitte ich dich erneut um Verzeihung, ich möchte keinen Nicht-Orthodoxen beleidigen.
LG SAVO
es ist in keiner Weise mein Ziel Katholiken zu verurteilen oder sonstiges, das entspricht nicht meiner orthodoxen Liebe.
Meine Kritik etc. richtet sich in an die Organisation Vatikan, und niemals an dem Gläubigen.
Aber das war eigentlich auch nicht meine Intention. Ich wollte zeigen, dass Religion und Ideologie die gleichen bzw. ähnlichen Strukturen haben.
Ich stehe voll und ganz hinter dem Wort Weltanschauung, denn mit der Vernunft der Orthodoxie betrachte ich das Weltgeschehen.
Mit den Wörtern, es erinnert mich an eine Sache in Amerika die mich ziemlich nervte. Ständig sagte man "thats a black word, we don't use it".
Also bitte ich dich erneut um Verzeihung, ich möchte keinen Nicht-Orthodoxen beleidigen.
LG SAVO
Das finde ich schön, denn so sehe ich die orthodoxe Liebe auch.Savo hat geschrieben:Lieber Sebastian ,
es ist in keiner Weise mein Ziel Katholiken zu verurteilen oder sonstiges, das entspricht nicht meiner orthodoxen Liebe.
In der Tat, es gibt einiges das unverständlich und kritikwürdig ist. Damit müssen die Katholiken aber selber zurecht kommen. Wir können nur helfend ihnen dabei unterstützen.Meine Kritik etc. richtet sich in an die Organisation Vatikan, und niemals an dem Gläubigen.
Nun, ich denke es kommt darauf an, mit welchen Maßstäben man misst. Ob mit göttlichen oder menschlichen, wobei die zweite Variante dieser Einschätzung nie Ewigkeitscharakter haben wird, da alles Menschliche vergänglich ist.Aber das war eigentlich auch nicht meine Intention. Ich wollte zeigen, dass Religion und Ideologie die gleichen bzw. ähnlichen Strukturen haben.
Dies finde ich so gesehen sehr schön. Es ist deine individuelle Betrachtungsweise. Der Begriff Weltanschauung wird aber häufiger in Zusammenhang mit kollektiven Ideologien (die profanen Ursprung sind) gebracht, daher entschuldige falls ich dies falsch auffasste.Ich stehe voll und ganz hinter dem Wort Weltanschauung, denn mit der Vernunft der Orthodoxie betrachte ich das Weltgeschehen.
Magst du uns mehr darüber erzählen? In welchen Zusammenhang wird dieser Spruch geäussert? Was ist ein schwarzes Wort - ein Tabu?Mit den Wörtern, es erinnert mich an eine Sache in Amerika die mich ziemlich nervte. Ständig sagte man "thats a black word, we don't use it".
Grüsse von Hamburg nach NRW
S.
-
- Priester
- Beiträge: 698
- Registriert: 24.07.2006, 21:21
- Wohnort: Salzburg
Liebe Brüder in Christus !
Ich möchte nochmals versuchen, auf einige Punkte der laufenden Diskussion einzugehen, wobei es entscheidend sein kann, auf die Unterschiede von Begriffsbedeutungen zu achten. So halte ich die gedankliche Verbindung von "Religion" und "Ideologie" als durchaus den Tatsachen entsprechend - in beiden Fällen ergibt sich eine Anbindung an bestimmte, von Br. Savo bereits genannte Faktoren.
Gerade in diesem Sinne ist jedoch für die Orthodoxie der Ideologiebegriff vollkommen abzulehnen: Die Orthodoxie ist keine Religion (als eine unter vielen), geschweige denn eine Ideologie; Orthodoxie ist der durch das gottmenschliche Erlösungsmysterium Unseres Herrn Jesus Christus offenbarte GLAUBE. Wenn nun der Glaube als Charisma - als Gabe des Heiligen Geistes - gilt, so folgt daraus das lebendige Zusammenwirken (die Synergie) zwischen Gott und Mensch als notwendige Grundlage und Voraussetzung.
Der Begriff "Weltanschauung" ist in einem bestimmten Kontext durchaus legitim - ich verweise nur auf eine Abhandlung von Vater Seraphim Rose unter dem Titel: "The Orthodox Worldview", in welchem er die Grundlagen orthodoxen Lebens und Denkens gegenüber einer immer säkularer werdenden Auffassung skizzierte.
In diesem Sinne erscheint auch das von Br. Savo genannte Wort von der "Vernunft der Orthodoxie" passend: Das griechische Wort für "Vernunft" ist "logos"; der Gottmensch Jesus Christus wird in der Schriftoffenbarung als "fleischgewordener Logos" (Jo 1,14) bezeichnet. Eine kirchenväterliche Persönlichkeit der Gegenwart, der serbische Archimandrit Justin Popovic, "erfand" in seiner Sprache das Eigenschaftswort "logosan", das "vom Logos (Christus) durchdrungen" bedeutet; damit wird jedoch auch eines überdeutlich: Das einzige Maß der Vernunft des gläubigen Menschen ist die Einbindung in das Christusmysterium, das die absolute Basis der Rechtgläubigkeit ist.
Die orthodoxe Weltsicht geht vor allem auch von der All-Einheit des Seins in Gott aus - Glauben und Denken, Gefühl und Verstand bilden nach Überzeugung der Heiligen Väter notwendige Ergänzungen zur Wahrnehmung und daraus folgender Urteilsfähigkeit. Das aus unserem Glauben kommende Zeugnis in der Welt sollte versuchen, diesen Ansprüchen zu genügen und dementsprechend mit Offenheit und Festigkeit vorgebracht werden.
In der Liebe Christi grüßt
Erzpr. Peter
Ich möchte nochmals versuchen, auf einige Punkte der laufenden Diskussion einzugehen, wobei es entscheidend sein kann, auf die Unterschiede von Begriffsbedeutungen zu achten. So halte ich die gedankliche Verbindung von "Religion" und "Ideologie" als durchaus den Tatsachen entsprechend - in beiden Fällen ergibt sich eine Anbindung an bestimmte, von Br. Savo bereits genannte Faktoren.
Gerade in diesem Sinne ist jedoch für die Orthodoxie der Ideologiebegriff vollkommen abzulehnen: Die Orthodoxie ist keine Religion (als eine unter vielen), geschweige denn eine Ideologie; Orthodoxie ist der durch das gottmenschliche Erlösungsmysterium Unseres Herrn Jesus Christus offenbarte GLAUBE. Wenn nun der Glaube als Charisma - als Gabe des Heiligen Geistes - gilt, so folgt daraus das lebendige Zusammenwirken (die Synergie) zwischen Gott und Mensch als notwendige Grundlage und Voraussetzung.
Der Begriff "Weltanschauung" ist in einem bestimmten Kontext durchaus legitim - ich verweise nur auf eine Abhandlung von Vater Seraphim Rose unter dem Titel: "The Orthodox Worldview", in welchem er die Grundlagen orthodoxen Lebens und Denkens gegenüber einer immer säkularer werdenden Auffassung skizzierte.
In diesem Sinne erscheint auch das von Br. Savo genannte Wort von der "Vernunft der Orthodoxie" passend: Das griechische Wort für "Vernunft" ist "logos"; der Gottmensch Jesus Christus wird in der Schriftoffenbarung als "fleischgewordener Logos" (Jo 1,14) bezeichnet. Eine kirchenväterliche Persönlichkeit der Gegenwart, der serbische Archimandrit Justin Popovic, "erfand" in seiner Sprache das Eigenschaftswort "logosan", das "vom Logos (Christus) durchdrungen" bedeutet; damit wird jedoch auch eines überdeutlich: Das einzige Maß der Vernunft des gläubigen Menschen ist die Einbindung in das Christusmysterium, das die absolute Basis der Rechtgläubigkeit ist.
Die orthodoxe Weltsicht geht vor allem auch von der All-Einheit des Seins in Gott aus - Glauben und Denken, Gefühl und Verstand bilden nach Überzeugung der Heiligen Väter notwendige Ergänzungen zur Wahrnehmung und daraus folgender Urteilsfähigkeit. Das aus unserem Glauben kommende Zeugnis in der Welt sollte versuchen, diesen Ansprüchen zu genügen und dementsprechend mit Offenheit und Festigkeit vorgebracht werden.
In der Liebe Christi grüßt
Erzpr. Peter
Gibt es die oben genannte Abhandlung auch auf deutsch? Ich spreche zwar recht gut englisch, würde es aber lieber auf deutsch lesen.protopeter hat geschrieben: Der Begriff "Weltanschauung" ist in einem bestimmten Kontext durchaus legitim - ich verweise nur auf eine Abhandlung von Vater Seraphim Rose unter dem Titel: "The Orthodox Worldview", in welchem er die Grundlagen orthodoxen Lebens und Denkens gegenüber einer immer säkularer werdenden Auffassung skizzierte.
-
- Priester
- Beiträge: 698
- Registriert: 24.07.2006, 21:21
- Wohnort: Salzburg
Lieber Sebastian !
Die genannte Abhandlung ist unter http://www.orthodoxinfo.com/praxis/rose_wv.aspx nachzulesen; im Übrigen bevorzuge ich persönlich, bei entsprechenden Sprachkenntnissen die Texte im Original zu lesen.
In Christo,
Erzpr. Peter
Die genannte Abhandlung ist unter http://www.orthodoxinfo.com/praxis/rose_wv.aspx nachzulesen; im Übrigen bevorzuge ich persönlich, bei entsprechenden Sprachkenntnissen die Texte im Original zu lesen.
In Christo,
Erzpr. Peter
Lieber Sebastian !
Die einzelnen Gruppen vor allem die Afro-Amerikaner grenzen sich durch Slang von dem üblichen Amerikanisch ab.
Ähnliches haben wir in Deutschland mit der sogenannten Jugendsprache.
Ein Beispiel ist das Wort "Boo", was soviel wie Liebling/Partnerin/Freundin bedeutet. Es ist ein altes Wort aus den Südstaaten (vermutlich von franz. Immigranten "Beau" ). Dieses Wort wurde von der schwarzen Gesellschaft in Amerika wiederbelebt, und gilt nun bei der weißen Bevölkerung als schwarzes Slang-Wort. Weil es eigentlich ganz normale englische Wöter sind hört man schon mal öfter "Don't talk like a wigger.."
(wigger- weisser jugendlicher der redet und sich kleidet wie ein schwarzer hip hopper)
soviel zu der erklärung
![Wink :wink:](./images/smilies/icon_wink.gif)
Die einzelnen Gruppen vor allem die Afro-Amerikaner grenzen sich durch Slang von dem üblichen Amerikanisch ab.
Ähnliches haben wir in Deutschland mit der sogenannten Jugendsprache.
Ein Beispiel ist das Wort "Boo", was soviel wie Liebling/Partnerin/Freundin bedeutet. Es ist ein altes Wort aus den Südstaaten (vermutlich von franz. Immigranten "Beau" ). Dieses Wort wurde von der schwarzen Gesellschaft in Amerika wiederbelebt, und gilt nun bei der weißen Bevölkerung als schwarzes Slang-Wort. Weil es eigentlich ganz normale englische Wöter sind hört man schon mal öfter "Don't talk like a wigger.."
(wigger- weisser jugendlicher der redet und sich kleidet wie ein schwarzer hip hopper)
soviel zu der erklärung
![Wink :wink:](./images/smilies/icon_wink.gif)