Was geschieht eigentlich beim Beten?
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pierre10
Was geschieht eigentlich beim Beten?
Geht es darum, Gott zu bitten.... für ihn zu tun?
Habe ich einen direkten Zugang zum Hilfesuchenden?
Pierre, der wissen will
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Mops
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ich denke, man bittet doch Gott, z.B. die Sünden desjenigen für den man betet zu vergeben, seine heilenden Strahlen vom Himmel herabzusenden und all seine Leiden und seine verborgenen Krankheiten zu bändigen usw...
Siehe Krankengebet.
Ich bin der Meinung, es ist meine Pflicht als orth. Christ nicht "nur" für meine Nächsten zu beten, sondern auch für alle anderen, die mich darum bitten, die der Hilfe bedürfen usw...
So beten wir ja auch für das ganze Land (und alle die es regieren und beschützen), unabhängig, ob ich die Regierung nun selbst demokratisch gewählt habe oder nicht...
L.G. Rene
Re: Was geschieht eigentlich beim Beten?
Ja.pierre10 hat geschrieben:Was geschieht eigentlich wenn ich für einen anderen Menschen bete?
Geht es darum, Gott zu bitten.... für ihn zu tun?
Die Fürbitte trägt den Mitmenschen in seiner Not. Er wird die Zuwendung spüren.
Ich glaube unbedingt: JA. Aber näheres kann ich auch nicht erklären.pierre10 hat geschrieben: Habe ich einen direkten Zugang zum Hilfesuchenden?
Pierre, der wissen will
Hast du noch keine diesbezüglichen Erfahrungen gemacht?
LG Hanna
PS.
Haben wir eigentlich keine geistliche Begleitung mehr im Forum?
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Mops
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Re: Was geschieht eigentlich beim Beten?
XB!Hanna hat geschrieben: PS.
Haben wir eigentlich keine geistliche Begleitung mehr im Forum?
nun, wir können ja nicht erwarten, dass das Forum über den pastoralen Pflichten steht. Vater Martinos hat sicher wichtige Aufgaben zu erfüllen, vielleicht ist er auf auf dem Athos... wer weiß...
NAtürlich wäre es schön, wenn hier noch mehr orthodoxe Priester mitschreiben würden... aber oft fehlt ihnen auch die Zeit.
Die seelsorgerische Arbeit ist doch sehr zeitaufwendig und manche müssen auch arbeiten...
Beten wir für unsere Priester!
L.G. Rene
Re: Was geschieht eigentlich beim Beten?
Nö, war auch nur eine Frage.Rene hat geschrieben:
nun, wir können ja nicht erwarten, dass das Forum über den pastoralen Pflichten steht.
L.G. Rene
LG Hanna
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pierre10
das Für-Bittgebet ist wohl das eigentliche und eigentlich einzig richtige Bittgebet.
Christliche Gemeinschaft, Nächstenliebe zeigt sich nur, wenn wir füreinander bitten.
Zu sagen: "Lieber Gott mach, daß ich die Prüfung schaffe" ist zwar menschlich berechtigt, aber klingt doch recht egoistisch.
Zu bitten: "Herr, Dein Wille geschehe" ist christliches Gebet.
Und wenn ich für jemanden anderes bitte (und er für mich), können wir dieses "Herr, Dein Wille geschehe" viel leichter verwirklichen. Wir sind etwas "neutraler" als der selbst Betroffene. Besser gesagt: Das Für-Bittgebet ist selbstlos.
Wenn ich für jemanden anderes bete, habe ich diese nötige Distanz, den Willen Gottes zuzulassen und zu akzeptieren.
Unser ganzes Leben ist von Fürsprache durchzogen: Christus ist unser höchster Fürsprecher beim Vater. Die Heiligen und vor allem die Gottesmutter sind unsere Fürsprecher beim Herrn. Geistliche Väter, Priester, Mönche, Nonnen sind unsere Fürsprecher im Gebet. Wir Menschen untereinander sind Fürsprecher. Das ist christliche Gemeinschaft, das ist Kirche. Christentum ist nicht "ich und mein lieber Gott" (wobei hier dann ICH großgeschrieben werden müßte).
Natürlich haben wir alle ein unmittelbares Verhältnis zu Gott, das steht außer Frage. Aber wir leben in Gemeinschaft, in der Welt wie in der Kirche. Diese Gemeinschaft ist real, nicht etwa telepathisch, wie manche meinen. Paulus vergleicht die Kirche mit dem menschlichen Körper. Wenn ein Glied leidet, leiden alle mit. Daraus folgt dann auch: Wenn ein Glied einen Wunsch hat, ist es der Wunsch aller (wenn der Wunsch gut ist und dem Ganzen dient - aber deshalb sagen wir ja: Herr, Dein Wille geschehe).
In der Welt finden wir es nicht komisch, Beziehungen zu benutzen, andere vorzuschicken, Kontakte zu nutzen. Bei politschen Anliegen versucht man sich sogar zu verbünden und Unterschriften zu sammeln, obwohl auch ein einzelner einen Brief an den Bundespräsidenten schreiben könnte. Aber eine große Gemeinschaft hat mehr Gewicht.
Gott läßt sich auch durch eine einzige Träne eines einzelnen Sünders rühren, aber wieviel größer ist die Freude im Himmel, wenn viele Menschen dasselbe für einen erbitten - und zwar selbstlos.
Liebe Hanna,
zu Deinem P.S.:
Auf dem Mosesberg bin ich offline. Ehrlich, kein Witz!!!
Sinaitis hat geschrieben:
Liebe Hanna,
zu Deinem P.S.:
Auf dem Mosesberg...
Ehrwürdiger Pater, wie beneidenswert! Auf dem Berg war ich nicht, aber im Katharinenkloster. Dort herrschte so drangvolle Enge, daß ich "Zustände" bekam
Ach was?Sinaitis hat geschrieben: ...bin ich offline. Ehrlich, kein Witz!!!
In der Hoffnung, daß sie uns wieder ein Stück des Weges begleiten,
LG Hanna